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2015 | Buch

Medien und Wahlen

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Über dieses Buch

Moderne Wahlkämpfe sind auf Medien angewiesen, auf die Presse und das Radio, besonders auf das Fernsehen und zunehmend auf Internet und soziale Netzwerke. Das gilt sowohl für die Parteien wie auch für die Wähler. Für die Wähler bieten die Medien eine wichtige Informations- und Entscheidungsgrundlage. Für die Parteien und ihre Kandidaten sind sie eine unverzichtbare Plattform, um sich öffentlich darzustellen, sie sind Werbeträger und Einflussmittel, um Stimmen zu gewinnen. Medien sind auch politische Akteure mit eigenen Interessen, die mit ihrer Berichterstattung und Meinungsäußerung den Verlauf der Kampagne und das Wahlergebnis beeinflussen können. Dieser Band behandelt wissenschaftliche Erkenntnisse und aktuelle Befunde zur Wahlkommunikation der herkömmlichen Massenmedien, der neuen Medien und der von den Parteien eingesetzten Werbemedien. Er erläutert die Gründe dafür, dass die Medien ein bestimmtes Wahlkampfbild vermitteln, und er erklärt, wann sie das Wahlergebnis beeinflussen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einstieg: Werden Wahlen noch im Fernsehen gewonnen?
Zusammenfassung
Moderne Wahlkämpfe sind auf Medien angewiesen. Es liegt also nahe anzunehmen, dass die Rolle der Medien im Wahlkampf ausschlaggebend sein kann für das Wahlergebnis. Vor allem dem Fernsehen wurde lange Zeit eine wahlentscheidende Bedeutung beigemessen. Inzwischen gilt das mehr und mehr für das Internet. Was ist dran an diesen Vermutungen? Dieses Kapitel liefert dazu einige Argumente und gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Rollen der Medien im Wahlkampf.
Winfried Schulz
2. Aufbau des Bandes
Zusammenfassung
Medien und Wahlen« – der Titel dieses Bandes – ist eine stark vereinfachende Formulierung. Das sollte die voranstehende Einleitung durch den Hinweis verdeutlichen, dass es nicht nur verschiedene Medien gibt, sondern dass man auch verschiedene Rollen der Medien unterscheiden muss. Den Medien werden diese Rollen von verschiedenen Akteuren zugewiesen, das heißt von Personen oder Gruppen, die am Wahlkampf beteiligt und interessiert sind, die vom Ergebnis der Wahl betroffen sind. Zu diesen Akteuren gehören zunächst die Parteien und die Kandidaten.
Winfried Schulz
3. Wahlkampfmedien und Medienwahlkampf
Zusammenfassung
Moderne Wahlkämpfe werden strategisch geplant. Sie orientieren sich an Prinzipien und Rezepten des Marketings. Eine zentrale Aufgabe ist dabei, die verfügbaren Medien und Kommunikationsmittel möglichst effizient einzusetzen. Den Kampagnenplanern steht inzwischen ein umfangreiches Repertoire der Wahlkommunikation zur Verfügung, neben den herkömmlichen Medien und Werbemitteln auch eine Reihe neuer Online-Instrumente. Dazu gehört die Inszenierung der »politischen Kampagne« in den Massenmedien. Dieses Kapitel behandelt die Besonderheiten und Erfolgschancen einzelner Wahlkampfinstrumente und die wichtigsten Gesichtspunkte, die bei ihrem Einsatz eine Rolle spielen.
Winfried Schulz
4. Das Medienbild der Kampagne
Zusammenfassung
Welches Bild der Kampagne die Medien vermitteln, beeinflusst die Vorstellungen der Wähler und damit auch die Erfolgschancen der Parteien und einzelner Kandidaten. Größte Beachtung finden die Fernsehduelle der Spitzenkandidaten und die Frage, wer von den Kontrahenten besser abgeschnitten hat. Über den Stand des Rennens geben auch Umfragen Auskunft, die meist die Medien in Auftrag geben. Das bietet Stoff für Veröffentlichungen, kreiert aber auch eine politische Realität, die auf den Verlauf des Wahlkampfs zurückwirkt. Die Medien konzentrieren sich auf strategische Aspekte des Wahlkampfs. Die inhaltliche Substanz, Themen und Programme der Parteien bleiben mitunter auf der Strecke. Man kann das erklären, wenn man weiß, was Ereignisse zu Nachrichten macht. Dieses Kapitel geht darauf näher ein, auch auf Unterschiede zwischen einzelnen Medien und auf den Wandel der Wahlkampfberichterstattung.
Winfried Schulz
5. Medieneinfluss auf die Wahl
Zusammenfassung
Oft wird den Medien ein manipulativer Einfluss auf die Wahl vorgeworfen. Seltener wird bedacht, dass sie eine unverzichtbare Informationsquelle der Wähler sind. Die Wissenschaft hielt zunächst den Medieneinfluss auf die Wahl für minimal. Weil die Wähler Medien selektiv nutzen, komme es nur zu Verstärkungseffekten. Der Siegeszug des Fernsehens erschütterte diese Annahme, und neue Theorien veränderten die Sicht auf politische Kommunikation. Eine ihrer zentralen Annahmen ist die Medienabhängigkeit der Wähler. Daran gibt es aber inzwischen auch erhebliche Zweifel, vor allem seit dem Aufkommen neuer Medien. Nun spielt das aktive Selektionsverhalten der Wähler wieder eine wichtige Rolle zur Erklärung von Medieneinflüssen. Die Forschung konzentriert sich mehr und mehr auf die Bedingungen, die Medienwirkungen einschränken oder modifizieren. Dieses Kapitel behandelt dazu die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die am besten gesichert sind.
Winfried Schulz
6. Fazit und offene Fragen
Zusammenfassung
Während die Medien zum unverzichtbaren Bestandteil moderner Wahlkämpfe wurden, folgten die Kampagnen mehr und mehr der Medienlogik. Diese Feststellung scheint jedoch ihre Gültigkeit in dem Maße zu verlieren, in dem die Dominanz des Fernsehens als Wahlkampfmedium schwindet – worauf einiges hindeutet. Bringt die Medienentwicklung eine neue Ära minimaler Medieneffekte? Oder führt sie zu mehr politischer Abstinenz und Apathie?
Winfried Schulz
Backmatter
Metadaten
Titel
Medien und Wahlen
verfasst von
Winfried Schulz
Copyright-Jahr
2015
Electronic ISBN
978-3-658-00857-4
Print ISBN
978-3-658-00856-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-00857-4