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2021 | OriginalPaper | Buchkapitel

8. Medienwirkungen und politisches Bewusstsein (Mikroebene)

verfasst von : Steffen Armbruster

Erschienen in: Politisches Bewusstsein und Soziale Medien

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Der Einfluss von Massenmedien auf die Rezipienten soll hier näher betrachtet werden. Medienwirkungen können sich linear am Massenkommunikationsprozess orientieren und in eine präkommunikative (Mediennutzung, Motivationen), in eine kommunikative, kognitive (verstehen, verarbeiten) sowie eine postkommunikative (Agenda-Setting, Wissenskluft-Hypothese) Phase eingeteilt werden. Hier geht es sowohl um die Mediennutzung, konkret um die Nutzung sozialer Netzwerke, als auch um die postkommunikative Phase, um das also, was im Anschluss an die Medienselektion und an die kognitive Verarbeitung der verbreiteten Informationen geschieht: Die Bildung von Wissen beziehungsweise von Einstellungen zu bestimmten Themen, hier konkret zur Politik, zu ihren Strukturen, Organisationen, zu ihren Akteuren (Parteien und Personen) und ihren Zwängen.

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Fußnoten
1
Die Medienwirkungsforschung geht laut Bonfadelli (vgl. 2005, S. 296) inzwischen davon aus, dass Massenmedien nicht vorwiegend die Meinungen ihrer Rezipienten beeinflussen, sondern viel eher über welche Themen die Öffentlichkeit diskutiert, also über die Agenda, die Massenmedien durch ihre Selektionsprozesse nach Relevanz (Auswahl und Gewichtung) setzen. „Medien fokussieren die Aufmerksamkeit der Bürger der Zivilgesellschaft auf einen Set gemeinsamer und öffentlich relevanter Themen, was für den politischen Prozess als funktional betrachtet wird“ (Bonfadelli/Friemel (2011), S. 181). In den 1970er Jahren wurde die Agenda-Setting-Theorie von McCombs/Shaw erstmals formuliert und in der deutschen Forschung unter anderen von Schönbach, Schulz, Brosius, Kepplinger und Maurer aufgegriffen – sie gehört nach wie vor zu den wichtigsten Bereichen der Medienwirkungsforschung.
 
2
Die Wissenskluft-Hypothese geht seit den 1970er Jahren davon aus, dass der sozioökonomische Status eine wesentliche Rolle bei der Adaption massenmedialer Inhalte spielt. Öffentlich diskutierte Informationen werden demnach von Bevölkerungsschichten mit höherem Bildungsgrad und höherem Status leichter und schneller angeeignet als dies Menschen mit geringem sozioökonomischem Status vermögen. Die Folge ist eine Wissenskluft, die wächst. Seit der zunehmenden Nutzung massenmedialer Inhalte auch über das Internet steht eine sogenannte Digital-Gap-Theorie im Vordergrund. Sie geht davon aus, dass durch den Zugang zu digital verfügbaren Informationen in industrialisierten Ländern die Adaption leichter fällt, als in Schwellen- oder Entwicklungsländern – die Kluft, der „digital divide“, entsteht zwischen den ökonomisch starken und den weniger entwickelten Nationen (vgl. Bonfadelli/Friemel (2011), S. 249 ff.).
 
3
Sozialisationsforschung beschäftigt sich disziplinübergreifend mit der Untersuchung von „[…] individuellen Entwicklungsprozessen in wechselseitiger Interdependenz mit sozialen und materiellen Umwelten […]“ sowie mit den „[…] gesellschaftlichen Bedingungen und konkreten Lebensverhältnissen“. Es gilt: „Sozialisation ist ein Prozess, durch den in wechselseitiger Interdependenz zwischen der biopsychischen Grundstruktur individueller Akteure und ihrer sozialen und physischen Umwelt relativ dauerhafte Wahrnehmungs-, Bewertungs- und Handlungsdispositionen auf persönlicher ebenso wie auf kollektiver Ebene entstehen“ (Hurrelmann/Grundmann/Walper (2008), S. 14, 25). Der Prozess der Sozialisation beschreibt die „[…] Entwicklung und Veränderung der menschlichen Persönlichkeit“ (vgl. Tillmann (2006), S. 10 ff.).
 
4
Speziell zur Sozialisation im Jugendalter und durch die Schule siehe Tillmann (2006).
 
Metadaten
Titel
Medienwirkungen und politisches Bewusstsein (Mikroebene)
verfasst von
Steffen Armbruster
Copyright-Jahr
2021
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-32541-1_8