Erschienen in:
2021 | OriginalPaper | Buchkapitel
Mehr als fair – besser als bio: CSR als Markenkern
Die Wertschöpfungskette von Kakao und Schokolade bei PERÚ PURO
Zusammenfassung
Die Wertschöpfungskette von Kakao und Schokolade nimmt ihren Anfang in den Regenwaldregionen tropischer Länder. Außerhalb der Tropen kann Kakao nicht angebaut werden. Tropenwaldländer sind geprägt von hoher Biodiversität, einer starken Abhängigkeit der Bevölkerung von den darauf basierenden Ökosystemleistungen und einer großen Bedrohung durch den Klimawandel. In den Hauptproduktionsländern wird Kakao hauptsächlich innerhalb kleinbäuerlicher Strukturen produziert und damit von Menschen, die manchmal kaum (Land-)Rechte besitzen oder aber nicht in der Lage sind, diese und andere verbriefte Rechte (Arbeitnehmer- und Umweltrechte) einzufordern. Weil die Rechtskonformität in diesen Staaten oft schwach ausgeprägt ist, spielt gerade in den Wertschöpfungsketten tropischer Rohstoffe und Nahrungsmittel CSR auf der Abnehmerseite, also bei den Unternehmen, die von Industriestaaten aus agieren, eine besonders wichtige Rolle. Die konventionelle Lieferkette von Kakao ist durch eine große Zahl von Zwischenhändlern charakterisiert, die ihre Gewinnmargen vom Weltmarktpreis abziehen. Die kleinbäuerlichen Produzenten können weder Einfluss auf den Verkaufspreis ihrer Ware nehmen noch schnell auf sich ändernde Marktanforderungen oder volatile Weltmarktpreise reagieren. Dies führt dazu, dass die meisten Kakaobauern unterhalb der Armutsgrenze leben. Die PERÚ PURO GmbH ist das Beispiel eines Unternehmens im Kakao- und Schokoladensektor, bei dem CSR nicht nur ein wichtiges Handlungsfeld, sondern zentraler Inhalt der Unternehmensgründung war und der Unternehmensführung ist. In allen sozialen und ökologischen Belangen und die Qualität der Produkte setzt PERÚ PURO Maßstäbe. Dabei wäre die Skalierung des fairen, ökologischen Ansatzes von PERÚ PURO möglich, was die Wertschöpfungskette von Kakao revolutionieren würde.
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