Die Pflegebranche ist von zunehmender Arbeitsverdichtung betroffen. Die demografischen Entwicklungen und der medizinische Fortschritt führen zu einer erhöhten Nachfrage an Pflegeleistungen, bei gleichzeitig vorhandenem Fachkräftemangel. Hinzu kommt, dass ein signifikanter Anteil der Arbeitszeit des Pflegepersonals auf pflegefremde beziehungsweise administrative Tätigkeiten entfällt. Pflegeassistenzsysteme können Pflegepersonal unterstützen und damit die schon heute gegenwärtigen Versorgungsengpässe reduzieren. Am Markt existieren bereits einzelne Systeme, die in der Pflege eingesetzt werden. Jedoch handelt es sich dabei um Spezialanwendungen mit begrenzten Funktionen. Komplexere Systeme mit Interaktionsfähigkeiten und weitgehend autonomem Verhalten haben die Marktreife noch nicht erlangt. Es stellt sich daher die Frage, welche Tätigkeiten in der professionellen Pflege an einen Roboter delegiert werden können und wie die Interaktion zwischen Mensch und Roboter menschzentriert weiterentwickelt werden kann. Dieses Kapitel zeigt das Potenzial multifunktionaler Pflegeroboter, die assistierende und sozialinteraktive Fähigkeiten vereinen, am Beispiel des Forschungsprojektes HoLLiECares. Es wird dargestellt, wie im Zuge eines partizipativen Forschungsansatzes ausgehend von den Bedarfen der Pflegepraxis konkrete Anwendungsszenarien für den Roboter identifiziert und entsprechende technische Lösungen evaluiert und entwickelt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt in diesem Kapitel auf dem Szenario der sprach- und intentbasierten Assistenz bei der Wunddokumentation.
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Die Pflegebereichsleitungen der HoLLiECares PraxispartnerInnen Städtisches Klinikum Karlsruhe gGmbH und Knappschaftsklinikum Saar GmbH berichten von großem Interesse sowohl an Digitalisierung als auch an Pflegerobotik.