Elon Musk, hier ein Archivbild von 2013 bei der Heisenberg Summit, hat mit Neuralink ein weiteres Unternehmen gegründet.
Dan Taylor / Heisenberg Media | Lizenz: CC-BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de)
Der Milliardär und Visionär Elon Musk hat eine weiteres Start-up ins Leben gerufen. Der Gründer von Paypal, Tesla Motors, SpaceX, Open AI und anderen Unternehmen, will mit Neuralink die Forschung zur Steigerung der Leistungsfähigkeit menschlicher Gehirne vorantreiben. Wie das "Wall Street Journal" ("WSJ") berichtet, arbeite Musk an Gehirn-Computer-Interface-Technologien mit dem Ziel, dass Menschen mit der beschleunigten Entwicklung von Künstlicher Intelligenz Schritt halten können.
Versteckte Ankündigung auf Code Conference
Schon im vergangenen Jahr hatte Musk bei der Recode Code Conference 2016 über das Thema referiert und eine Vernetzung menschlicher Gehirne mit Computern als eine mögliche Lösung zur Überwindung der Distanz zwischen menschlichem Denkvermögen und Künstlicher Intelligenz erwähnt. "Wir sind doch schon längst Cyborgs", sagte Musk und verwies auf den digitalen Klon von Menschen im Internet. "Man hat doch bereits Superkräfte, wenn man seinen Computer oder sein Smartphone benutzt und die Anwendungen darauf."
Das Problem sieht Musk aber bei der Input-Output-Verarbeitung von Signalen in und aus dem menschlichen Gehirn heraus. "Das Output-Level eines Menschen ist so niedrig. Man tippt mit zwei Daumen auf dem Telefon. Das ist lächerlich langsam. Unser Input ist um einiges besser, denn wir haben ein hochentwickeltes visuelles Interface: Unser Gehirn mit unseren Augen, die eine Menge Daten aufnehmen", sagte Musk. Dieses Gefälle könnte man mit einer Symbiose mit digitaler Intelligenz überwinden, meint Musk.
Neuralink erforscht neurale Spitzen
Die Technik dazu, die Musk nun mit Neuralink erforschen will, nennt er "neural lace", "neuronale Spitze". Die Verbindung zwischen Mensch und Computer könnte über kleine, implementierte Elektroden hergestellt werden.
Laut des Berichts des "Wall Street Journal" werde sich Neuralink zunächst nicht primär mit dem "Upgrade" menschlicher Gehirne beschäftigen, sondern erforschen, ob und wie Gehirn-Computer-Schnittstellen Krankheitssymptome gefährlicher und chronischer Leiden, wie Epilepsie oder Parkinson, lindern können.
Long Neuralink piece coming out on @waitbutwhy in about a week. Difficult to dedicate the time, but existential risk is too high not to.
— Elon Musk (@elonmusk) 28. März 2017
Bisher war die Unternehmung geheimgehalten worden. Nachdem das WSJ den Bericht veröffentlicht hatte, meldete sich der Milliardär Musk selbst auf Twitter zu Wort und kündigte einen ausführlichen Bericht auf dem Online-Portal "Wait but why" in etwa einer Woche an. Autor Tim Urban schrieb, er arbeite seit mehreren Wochen heimlich an diesem Artikel, aber das Geheimnis sei nun keins mehr.