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2013 | Buch

Menschen, Tiere und Max

Natürliche Kommunikation und künstliche Intelligenz

verfasst von: Prof. Dr. Ipke Wachsmuth

Verlag: Spektrum Akademischer Verlag

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Über dieses Buch

„Nur selten fragt die Wissenschaft nach dem roten Faden, der Lebendiges mit Technischem, Mensch mit Tier und beide mit Computern oder Robotern verbindet. Dieses lesenswerte Buch ist ein brillanter Führer durch den Themendschungel – und unerlässlich für jeden, der sich über den Stand der Forschung informieren will.“ Gert Scobel, 3sat„Was ist Kommunikation? Ein Pionier des digitalen Zeitalters nimmt uns mit auf eine spannende Reise: von Menschen und Tieren zu Computern und Robotern, die uns zunehmend ähneln und zugleich verändern und in Frage stellen. Wer sind wir, und wie werden wir künftig miteinander umgehen? Zugleich augenzwinkernd und tiefgründig und vor allem immer authentisch baut Ipke Wachsmuth beim Leser nicht nur Unwissen ab, sondern auch Ängste und Sorgen.“ Manfred Spitzer, Autor von „Lernen“ und „Medizin für die Bildung“

Wie gelingt Kommunikation? Unter welchen Voraussetzungen verstehen wir einander? Wie lernen Kleinkinder, sich zu verständigen? Wie kommunizieren Tiere untereinander und mit uns? Und schließlich: Können Roboter und virtuelle Agenten zu vertrauenswürdigen und einfühlsamen Dialogpartnern und Helfern werden?

Ipke Wachsmuth führt den Leser auf einen spannenden Streifzug durch die Vielfalt und Komplexität der kommunikativen Fähigkeiten. Immer wieder begegnet uns dabei Max, ein Kunstmensch aus der virtuellen Realität, an dem sich ganz konkret das Funktionieren von Kommunikation und Fragen über die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz erörtern lassen.

Aus dem Epilog:

Ich erwache, weil Max mich ruft. Von der schimmernden Wand, die ein einziges riesiges Display ist und die hinter ihm nun das Tagespanorama von Seoul zeigt, begrüßt er mich mit fröhlichem Gesicht: „Guten Morgen, Ipke, acht Uhr! Ausgeschlafen? Du hast doch um zehn Uhr einen Termin.“

Jetzt aber los. Halt, wie war das noch mit der freundlichen Begrüßung? „Max? Wie sagt man nochmal ‚Guten Tag‘ in Korea?“

Max sogleich: „An-nyeong ha-se-yo“, und weiter: „Du musst in einer Viertelstunde aufbrechen.“

Also doch noch Zeit für ein wenig Entspannung. „Max, gib mal etwas Musik.“ Er kennt ja meine Lieblingsstücke, aus meinem iTunes. Max wählt ein Bluesstück aus und tanzt dazu. Ich greife zum Couchtisch, wo meine Bluesharp liegt, und jamme etwas, variiere das eine oder andere, bis es richtig groovt.

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Möwen, Krabben und Marktschreier – ausgehend von Alltagsbeobachtungen beleuchtet Ipke Wachsmuth in diesem Buch die Themen Kommunikation, natürliche und künstliche Intelligenz. Es geht dabei um Sprache und Denken, um Mimik und Gestik – und um die Komplexität hinter den so alltäglich erscheinenden kommunikativen Fähigkeiten von Menschen und Tieren. Das Buch führt auch in die Welt von Robotern und anderen künstlichen Wesen ein, die unseren künftigen Alltag mehr und mehr bevölkern werden. Max ist ein „lebendes“ Beispiel dafür, wie die Schnittstelle zwischen Mensch und Computer in Zukunft aussehen könnte.

Doch wie erzeugt man ausdrucksvolle Sprache? Wie lassen sich Gesichtsausdrücke technisch nachahmen? Welche Rolle spielt der Sprechrhythmus für unsere Kommunikation? Wie ist die hochentwickelte Wortsprache des Menschen entstanden, die uns von allen Tieren unterscheidet? Bildgebende Verfahren machen es heute möglich, dem Hirn beim Denken „zuzuschauen“ und damit auch Einblicke in die Prozesse des Sprachverstehens zu erlangen, die man mit künstlicher Intelligenz nachzuahmen versucht.

Zu den weiteren Themen des Buches gehören Gebärdensprachen, der Zusammenhang von Zeichen und Bedeutung sowie die Wirkung von spontanen Körperbewegungen und Körperhaltung für die Übermittlung von Botschaften. Spannend ist die Frage, inwieweit Tiere und Menschen sich über Bedeutsames austauschen können. Sind Menschenaffen in der Lage, Symbole zu gebrauchen und absichtsvoll zu kommunizieren, verfügen sie vielleicht sogar über Bewusstsein? Und wird sich ein Maschinenwesen wie Max eines Tages mit uns aus der Perspektive eines eigenen „Ich“ unterhalten können? Maschinen mit „Eigenleben“ – kann es und soll es die geben? Könnten sie einfühlsame Partner des Menschen werden? Nähme das dem Menschen etwas weg? Wachsmuths Buch stellt wichtige Fragen und schlägt einen weiten Bogen: Es schaut zurück in eine lange Evolutionsgeschichte und voraus in eine spannende Zukunft.

Menschen, Tiere und Max macht neugierig, informiert und bietet zugleich eine vergnügliche Lektüre.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Worum geht es in diesem Buch?
Zusammenfassung
Mit einem leckeren Krabbenbrötchen in der Hand hatte ich mich auf die Bank an der Strandpromenade gesetzt. Kaum hatte ich den ersten Bissen im Mund, landete eine Möwe neben mir und schaute mich, wie mir schien, verlangend an. Eine zweite kam hinzu und gab, wie mir schien, klagend bettelnde Laute von sich. Ich warf ihr ein, zwei Brocken zu. Das war ein Fehler: Im Nu war ich von weiteren Möwen umringt, die mich fixierten, die Mehrzahl auf dem Boden, ein paar in der Luft, weniger als einen Meter von mir, oder besser dem „Futter“, entfernt.
Ipke Wachsmuth
2. Roboter und virtuelle Wesen
Zusammenfassung
Die Roboter sind unter uns, so lautete bereits 1952 der Titel eines Buches von Rolf Strehl, dem obiges Zitat entnommen ist. Mit Pathos entwarf der Autor das Bild einer kommenden Gesellschaft, in der Roboter zum Alltag gehören. Die Faszination des mechanischen Menschen scheint uns beinahe in die Wiege gelegt, wie beispielsweise Roboterzeichnungen in den Heften von Schulkindern verdeutlichen.
Ipke Wachsmuth
3. Ausdruck in Gesicht und Stimme
Zusammenfassung
Das zufriedene Gesicht (das Janwillem van de Wetering in seinem Kriminalroman Outsider in Amsterdam beschreibt) habe ich an unserer Katze selbst oft beobachtet. Mehr zufällig rührt es wohl von der Kopfhaltung her, durch die die Mundfalten in einer bestimmten Form sichtbar werden. Doch wenn ein Hund den Kopf schief legt, ein Ohr aufstellt und die Augen auf seinen Menschen richtet, sind Hundehalter überzeugt, dass ihr Haustier ihnen etwas mitteilen will. Die Auslegung einer solchen Haltung als „Ansprache“ lässt sich mit der individuellen Vorgeschichte zwischen Mensch und Tier erklären, doch mag der hergestellte Augenkontakt für eine Absicht des Haustiers sprechen.
Ipke Wachsmuth
4. In der virtuellen Werkstatt
Zusammenfassung
Wir ziehen Filzpantoffeln an und setzen 3-D-Brillen auf, die aussehen wie Sonnenbrillen mit hellen Gläsern. Zu fünft betreten wir vorsichtig den silbrig schimmernden Boden eines abgedunkelten, höhlenartigen Raums, knapp drei Meter breit und ebenso hoch. Auf Boden und Wänden zeigen leuchtende Schrifttafeln an, wo wir uns befinden: im Labor für Künstliche Intelligenz und Virtuelle Realität. Sechs versteckte Projektoren haben die Schriften dorthin projiziert. Im Halbdunkel erkennen wir eben noch, dass in allen Ecken schwarze Kameras montiert sind, Infrarot-Kameras, die mit unsichtbaren Lichtblitzen den Menschen und seine Bewegung erfassen. An beiden Händen trage ich schwarze Datenhandschuhe.
Ipke Wachsmuth
5. Wie erzeugt man ausdrucksvolle Sprache?
Zusammenfassung
In dieser kurzen Textpassage der amerikanischen Science-Fiction-Autorin Ursula Le Guin sind gleich drei Visionen über die Zukunft versteckt. Erstens, dass Roboterstimmen nicht natürlich klingen; zweitens, dass das so sein muss; drittens, dass Roboter Witze machen. Für Sutty, eine junge Linguistin, die in der Geschichte Die Erzähler auf einer fernen Planetenmission unterwegs ist, gehört der Dialog mit der Maschine zum Alltag. Dass sie die Ansage als Witz auffasst und nicht lachen kann, hat mit der chaotischen Taxifahrt zu tun, liegt jedenfalls nicht an der mechanischen Stimme. Vielleicht will man gar nicht, dass Roboterstimmen völlig natürlich klingen, aber selbst wenn man es wollte, wäre das nicht so einfach.
Ipke Wachsmuth
6. Gesten bei Tieren und bei Kindern
Zusammenfassung
Die körperliche Berührung, das Antippen, ist ein kaum missverständliches Zeichen der Kontaktaufnahme. Auch ohne dass Augenkontakt besteht oder die Aufmerksamkeit dem Anderen schon zugewendet war, verdeutlicht es, da will jemand etwas von mir. Tatsächlich ist es eine einfache Form der Geste, sie funktioniert sogar zwischen Tier und Mensch – und auch umgekehrt: Wenn ich unsere Katze antippe, wendet sie sich mir zu und sieht mich an. Oft habe ich probiert, ihr etwas zu zeigen, indem ich mit dem Arm zum Beispiel auf ein Stückchen Käse auf dem Fußboden deute, das sie übersehen hat. Das funktioniert mit der Katze aber nicht; sie sieht dann auf meine Fingerspitze und fixiert diese bei weiteren Zeigeversuchen.
Ipke Wachsmuth
7. Mimik in Aktion
Zusammenfassung
Diese Passage aus dem in Kapitel 3 schon erwähnten Buch von Charles Darwin Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren weckte meine Neugier. Was hat es auf sich mit unserem Mienenspiel? Und lässt sich die menschliche Mimik technisch nachahmen, sodass unser Max sein Gesicht bewegen und dabei freundlich, nachdenklich oder gar ärgerlich schauen kann? Mimik ist ein universales, über alle Kulturen hinweg verständliches System der Kommunikation, und der mimische Ausdruck ist allen Menschen, selbst wenn sie blind auf die Welt kamen, von Geburt an „einprogrammiert“. Deshalb kann man auch erwarten, dass der Gesichtsausdruck von Max, wenn er den Regeln der natürlichen mimischen Programme folgt, von Menschen richtig verstanden wird.
Ipke Wachsmuth
8. Kommunikative Rhythmen
Zusammenfassung
Rhythmen begleiten unser Leben. Wir erleben den Wechsel von Tag und Nacht, den Rhythmus der Meereswellen. Beim Gehen oder Laufen koordinieren wir – ohne darüber nachzudenken – unsere Arme und Beine im Wechsel von Spannung und Entspannung. Es fällt uns leicht, uns auf den Rhythmus einer Musik einzustimmen, wir können uns ihm oft gar nicht entziehen, er fährt in Arme und Beine. Und Rhythmus ist auch, fast unbemerkt, Bestandteil von Kommunikation, von Sprache, Sprechen und Gestik. Man sagt, dass der französische Schriftsteller Gustave Flaubert die Wörter auch nach dem Rhythmus gewählt habe. Solange die „Musik“ nicht stimme, übermittelten die Wörter nicht den gewünschten Eindruck, soll er gesagt haben.
Ipke Wachsmuth
9. Wörter und Sätze
Zusammenfassung
Die menschliche Sprache hat sich im Verlauf von Zehn- oder Hunderttausenden, vielleicht sogar Millionen von Jahren entwickelt. Sie erlaubt es uns heute, losgelöst von der Anwesenheit der Kommunikationspartner, Inhalte mitzuteilen, die selbst weit zurückliegende „biblische“ Zeiten oder die ferne Zukunft betreffen können. Sprache und Begriffe sind auch die Grundlage unserer Wissenschaft. Mit ihrer Hilfe werden zum Beispiel die Gesetze der Physik formuliert und mitgeteilt, so wie oben in Albert Einsteins Werk Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie (zuerst erschienen 1917). Einsteins Theorie hat im 20. Jahrhundert unser physikalisches Weltbild entscheidend verändert.
Ipke Wachsmuth
10. Dem Denken auf der Spur
Zusammenfassung
Ich bin gespannt, ob es Ihnen ähnlich geht wie mir, wenn Sie diesen Satz hören oder lesen. Als ich ihn zum ersten Mal hörte, spürte ich deutlich einen inneren Widerstand gegen das letzte Wort – es passt so gar nicht zum Sinn des Satzfangs; mit einem Wort wie „Butter“ oder „Honig“ wäre das nicht der Fall. Unser Gehirn denkt offenbar so schnell mit, dass wir das unpassende Wort in dem Moment, wo es gesagt wird, nicht mehr akzeptieren wollen oder uns vergewissern, ob wir richtig gehört haben. Mit solchen Sätzen begann die Neurowissenschaftlerin Marta Kutas in den 1980er-Jahren im kalifornischen San Diego, das Verstehen von Sprache mit Hirnexperimenten zu untersuchen. Dabei zeichnete sie die Hirnaktivität ihrer Versuchspersonen mit einem sogenannten Elektroenzephalogramm auf. Tatsächlich drückte sich das innerliche Auflehnen gegen das unerwartete Wort bei den Probanden mit einem deutlich erkennbaren Ausschlag im Signal aus.
Ipke Wachsmuth
11. Wie versteht man Sprache?
Zusammenfassung
Was unser aufmerksam zuhörender Max „denkt“ (siehe Bild oben), wenn er einen solchen Satz hört, und in welcher Weise er ihn „versteht“, soll ganz am Ende dieses Kapitels thematisiert werden. Das Verstehen von Sprache zählt zu den zentralen Fähigkeiten unserer Intelligenz. In Kapitel 9 „Wörter und Sätze“ war schon erwähnt, dass sich der Mensch hierin von allen anderen Lebewesen unterscheidet. So dürfte auch die Frage spannend sein, wie ein Maschinenwesen mit künstlicher Intelligenz auszustatten ist, damit es Sprache versteht.
Ipke Wachsmuth
12. Zeichen und Gebärden
Zusammenfassung
Diese – nett erfundene – Kommunikationsgeschichte verdeutlicht in aller Kürze nicht nur eine „gelungene“ Fehlkommunikation, sondern auch gleich das wichtigste Merkmal von Zeichensprachen: Die Zeichen müssen beiden Seiten in gleicher Weise bekannt und in der Bedeutung vereinbart – konventionalisiert – sein, sonst funktioniert die Kommunikation nicht. Das gilt für diesen Sonderfall der visuellen Kommunikation genauso wie für die Kommunikation durch Wort und Schrift.
Ipke Wachsmuth
13. Der Körper spricht mit
Zusammenfassung
Wie diese Begebenheit für den jungen Mann noch positiv ausgegangen ist, soll hier keine Rolle spielen. Sie dient nur als Beispiel für die Beobachtung, dass allein durch die „Körpersprache“ der Beteiligten Botschaften übermittelt wurden – auf Distanz und unbehelligt von der jazzig-lauten Umgebung. Die Verursacher der Signale waren sich dessen sicher kaum bewusst. Der Körper „spricht“, ob wir stehen oder sitzen, ob wir reden oder einfach nur zuhören.
Ipke Wachsmuth
14. Mit Gesten sprechen
Zusammenfassung
Wie sehr Gestik und Sprache miteinander verbunden sind, verdeutlicht nicht nur diese kurze Episode, sondern – mit übersteigert großen Händen – auch die oben gezeigte Skulptur „The Storyteller“ des belgischen Künstlers Reinhoud d’Haese. In Irland konnte ich einen solchen Storyteller einmal in Aktion sehen, Edmund Lenihan aus dem County Clare. Es war eine eindringliche Erfahrung für uns Zuhörer, wie der Geschichtenerzähler zum Klang seiner Worte mit raumgreifenden Gesten Bilder in unseren Köpfen herbeizauberte. In dem drangvoll engen Pub ließen sie uns den Flug auf dem Rücken des großen Vogels, von dem die Geschichte handelte, gebannt miterleben.
Ipke Wachsmuth
15. Kommunikation zwischen Mensch und Tier
Zusammenfassung
Eine Studentin hatte die Frage gestellt und dabei – wie ich sofort spürte – genau den Punkt getroffen. Denn wenn sich ein Affe tatsächlich einer artfremden Kommunikationsform, nämlich der Symbole einer Zeichensprache, bedient, um sich auszudrücken, dann kann es doch eigentlich keine zufällige Äußerung sein: Er müsste diese Mitteilung vielmehr beabsichtigt haben, mit anderen Worten, intendiert kommunizieren. Dazu müsste er sich zunächst seiner Empfindung, der Traurigkeit, bewusst sein und – mehr noch – vielleicht erwarten, dass der Empfänger der Nachricht diese Empfindung nachvollziehen kann. Und wenn man es zu Ende denkt, könnte der Affe mit einer solchen Mitteilung sogar die Absicht verfolgen, das Verhalten des Menschen zu seinen Gunsten zu beeinflussen.
Ipke Wachsmuth
16. Ich, Max
Zusammenfassung
Das wurde ich einmal auf einer Tagung in Zürich gefragt. Zuvor hatte ich dort unsere Arbeiten über Max vorgestellt – ein künstliches Wesen, das in virtueller Realität verkörpert ist und dem wir in früheren Kapiteln immer wieder einmal begegnet sind. Beim Verabschieden sagte ein Kollege noch zu mir „Grüßen Sie Max!“, und als ich wenige Stunden später bei einer Kollegin in Osnabrück eintraf, fragte sie mich als Erstes: „Wie geht’s Max?“ Ob mit Augenzwinkern gesagt oder nicht – irgendwie ist es dazu gekommen, dass sich meine Mitmenschen für Max interessieren, als sei er eine Person, die eine Art von Dasein führt, sich über Grüße freut und wechselnde Befindlichkeit und vielleicht sogar ein Bewusstsein hat. Aber selbst wenn unser Maschinenwesen seinen Namen kennt und in seinen Äußerungen „ich“ sagt, würden wir kaum annehmen wollen, dass Max sich seiner selbst bewusst ist.
Ipke Wachsmuth
17. Das Natürliche und das Künstliche
Zusammenfassung
Mit Kaffee und einem leckeren Brötchen hatte ich mich im Passagierraum auf eine Bank gesetzt. Es war ein sonnig-windiger Wintervormittag, auf der Heimfahrt mit der Fähre von der Insel. Ich hatte gerade den ersten Schluck genommen, da drängte fröhlich lärmend ein Schwarm von Schülern herein. Im Nu hatten sie die Nachbartische in Beschlag genommen, die Mehrzahl auf den Bänken, manche auf dem Tisch, kaum zwei Meter von mir entfernt.
Ipke Wachsmuth
18. Epilog 2030
Zusammenfassung
Ich erinnere mich noch genau. Nicht mehr an das Jahr, es muss so um 2020 gewesen sein, aber an das Hotel. Ich war in einer unbekannten Umgebung erwacht, dann war mir eingefallen, dass ich ja nach Seoul gekommen war, um an einer Beratung mit koreanischen Kollegen teilzunehmen. Fliegen war etwas aus der Mode gekommen oder jedenfalls unbezahlbar teuer geworden. Die meisten professionellen Treffen fanden in der virtuellen Realität statt, nicht viel anders als früher Skype, aber unmittelbarer. Doch dieses Mal hatte ich mich persönlich auf den Weg gemacht.
Ipke Wachsmuth
Backmatter
Metadaten
Titel
Menschen, Tiere und Max
verfasst von
Prof. Dr. Ipke Wachsmuth
Copyright-Jahr
2013
Verlag
Spektrum Akademischer Verlag
Electronic ISBN
978-3-8274-3014-4
Print ISBN
978-3-8274-3013-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8274-3014-4