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2023 | OriginalPaper | Buchkapitel

2. Mersenne und Torricelli

verfasst von : Renato Acampora

Erschienen in: Evangelista Torricelli

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Marin Mersenne - bekannt durch die nach ihm benannten Primzahlen - hat sich in der Mathematik und der Mechanik weniger als Forscher, denn als Vermittler von Informationen und Kontakten hervorgetan, indem er mit den führenden Gelehrten seiner Zeit in reger Korrespondenz stand, so auch mit Evan­gelista Torricelli, den er bei den französischen Mathematikern bekannt gemacht und ihn sogar persönlich in Florenz besucht hat. Aus diesem Grunde ist es ge­rechtfertigt, ihm hier ein eigenes Kapitel zu widmen.

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Fußnoten
1
Francesco di Paola (1416–1507) aus Paola (Provinz Cosenza, Kalabrien). Nach dem Noviziat bei den Franziskanern unternahm er eine längere Pilgerreise, die ihn u. a. nach Rom, Assisi und Loreto führte. Danach ließ er sich als Eremit in der Nähe seines Geburtsortes nieder, wo er ab 1435 eine geistliche Gemeinschaft um sich versammelte, die 1474 von Papst Sixtus IV. die Anerkennung als Bettelorden (Ordo Minimorum) erhielt. 1483 ließ ihn der todkranke König Ludwig XI. zu sich rufen. Obwohl er den König nicht heilen konnte, ließ ihm dessen Sohn Karl VIII. aus Dankbarkeit in Plessis-lès-Tours ein Kloster erbauen. In der Folge standen die Minimiten in Frankreich unter dem besonderen Schutz des Königshauses, dessen Mitglieder zahlreiche Klöster in ganz Frankreich stifteten. Francesco starb 1507 und wurde bereits 1519 von Papst Leo X. heiliggesprochen. – Mehr zum Orden der Minimiten bei Whitmore [1967].
 
2
Les méchaniques de Galilée, mathématicien et ingénieur du Duc de Florence, avec plusieurs additions rares & nouvelles, utiles aux Architectes, Ingénieurs, Fonteniers, Philosophes, & Artisans. Paris 1634. Neu herausgegeben von Bernard Rochot, Paris 1966. – Von dem für die Studenten Galileis erstellten Manuskript existieren mehrere Exemplare – keines von der Hand Galileis; zwei von ihnen befinden sich im Besitz der Bibliothèque nationale in Paris. – Im Übrigen veröffentlichte Mersenne 1639 auch eine freie Übersetzung von Galileis Discorsi unter dem Titel Les nouvelles pensées de Galilée ...traduit d’Italien en François, Paris 1639. – Neu herausgegeben und kommentiert von Pierre Costabel und Michel-Pierre Lerner, Paris 1973.
 
3
In seinem Brief vom 8. Februar 1634 an André Rivet schreibt er: «Was Galilei betrifft, so stützt sich seine Verurteilung insbesondere auf sein Gelöbnis [...], diese Theorie keinesfalls zu lehren, gegen die sich die Bibel deutlich wendet: Terra in aeternum stat etenim firmavit orbem Terrae qui non commovebitur, etc. [Psalm 93: Der Erdkreis ist fest gegründet, nie wird er wanken]. Und es ist Sache der Kirche, darauf Acht zu geben, dass niemand die Bibel nach seiner Lust und Laune auslegt. Ich weiß, dass man entgegnen kann, es gebe andere Stellen, laut derer sie sich bewegt, wie: Mota est Terra e facie Domini [Psalm 113: Vor dem Angesicht des Herrn bewegt sich die Erde], und dass sie sich unseren Sinnen anpasst, wenn sie zu uns spricht; da man sie aber oft im strengen Sinne interpretieren muss: Wer kann uns versichern, dass man sie so oder so auszulegen hat, wenn nicht die Versammlung der Gäubigen?» (CM, IV, Nr. 311, S. 37–38).
 
4
Briefe vom 1. Februar 1629 (OG, Suppl., Nr. 1931bis), 27. November 1637 (OG, XVII, Nr. 3608) und 1. Mai 1640 (OG, XVIII, Nr. 4002). – Aus dem ersten dieser Briefe geht hervor, dass Mersenne sich schon früher an Galilei gewandt hat; unter anderem anerbietet er sich hier, Galileis Schriften über die Bewegung der Erde, die von der Inquisition verboten worden waren, in Paris zu veröffentlichen.
 
5
Im August 1638 schrieb Galilei an Elia Diodati in Paris: «Mit dem Brief von Pater Mersenne ist das eingetreten, was Sie mir angedeutet haben, da es, nachdem ich ihn in die Hände von Freunden und schließlich der ganzen Akademie gegeben hatte, nicht möglich war, diesem Schreiben einen wenigstens verschwommenen Sinn zu entnehmen.» (OG, XVII, Nr. 3780). In ähnlichem Sinne äußerte er sich in einem Brief vom 24. Februar 1640 an Cavalieri (OG, XVIII, Nr. 3972).
 
6
Brief an Galilei vom 20. August 1641 (OG, XVIII, Nr. 4159).
 
7
OT, III, Nr. 87. – Eine Anspielung auf eine Stelle in der Plautus-Komödie Pseudolus, wo die Titelfigur von einem in unleserlicher Schrift geschriebenen Brief sagt: «Das hat ganz gewiss ein Huhn geschrieben».
 
8
Descartes, Desargues, Roberval, Etienne Pascal, Gassendi, Hobbes u. a.
 
9
Die Herausgabe der Korrespondenz Mersennes wurde 1933 von Marie Tannery, der Witwe des Mathematikhistorikers Paul Tannery, begonnen und später von Cornelis de Waard und Armand Beaulieu weitergeführt.
 
10
Traité de l’harmonie universelle, Paris 1627; Questions harmoniques, Paris 1634; Harmonie universelle, contenant la théorie et la pratique de la musique, Paris 1636; Harmonicorum libri XII in quibus agitur de sonorum natura, causis, et affectibus, de consonantiis, dissonantiis, rationibus, generibus, modis, cantibus, compositione, orbisque totius harmonicis instrumentis, Paris 1648.
 
11
Cogitata physico-mathematica, Paris 1644. Aus der in der Praefatio Generalis XIX angegebenen Liste vollkommener Zahlen geht hervor, dass Mersenne angenommen hat, \(2^p-1\) sei prim für p = 2, 3, 5, 7, 13, 17, 19, 31, 67, 127 und 257 (eine Zahl von der Form \(2^{p-1}(2^p-1)\) ist vollkommen, wenn \(2^p-1\) eine Primzahl ist, wie schon Euklid bewiesen hat). Es zeigte sich aber später, dass einerseits p = 67 und 257 keine Primzahlen ergeben und dass andererseits die Werte p = 61, 89 und 107 in der Liste fehlen.
 
12
Germain Brice, Description nouvelle de la ville de Paris, t. I, Paris 1698, S. 337.
 
13
OG, XVII, Nr. 3466.
 
14
Famiano Michelini (1604–1665) vom Orden der Piaristen. 1629 Mathematiklehrer in Florenz, Anhänger der Lehren Galileis. 1645 war er in eine heftige Kontroverse mit Torricelli bezüglich der Trockenlegung des Val di Chiana verwickelt. 1648–55 Professor für Mathematik in Pisa, als Nachfolger von Vincenzo Renieri.
 
15
OG, XVII, Nr. 3467.
 
16
Giovanni Battista Doni (1505–1647), Musiktheoretiker, hatte ab 1613 während fünf Jahren in Paris Jurisprudenz studiert und dort u. a. mit Mersenne Bekanntschaft geschlossen.
 
17
OG, XVII, Nr. 3484.
 
18
«Le bon larron», eine Anspielung auf die im Lukas-Evangelium geschilderte Szene, wo Jesus dem zu seiner Rechten mitgekreuzigten, Reue zeigenden „guten“ Verbrecher Dismas das Paradies versprach.
 
19
Sorbière aus Paris an Hobbes am 1. Februar 1658. Lettres et discours de M. De Sorbière sur diverses matières curieuses. Paris, 1660, S. 631–636, hier S. 636). – Der Arzt und Gelehrte Samuel Sorbière (1615–1670) korrespondierte u. a. mit Hobbes, Gassendi und Mersenne.
 
20
In einem Brief aus dem Jahre 1635 (Philippe Tamizey de Larroque, Les correspondants de Peiresc. XIX: Le Père Mersenne. Paris 1894, S. 140), bedankt sich Mersenne bei Fabri de Peiresc für dessen Unterstützung bei seinem Urlaubsgesuch für eine beabsichtigte Italienreise. – Nicolas-Claude Fabri de Peiresc (1580–1637) hatte selber als junger Mann in den Jahren 1599 bis 1602 Italien bereist.
 
21
Neben den üblichen drei Ordensgelübden (Armut, Keuschheit und Gehorsam) schrieben die Regeln des Minimitenordens ein viertes Gelübde vor: ewiges Fasten, d.h. kein Fleisch und keine Nahrung tierischen Ursprungs, nur Brot, Früchte und Wasser.
 
22
CM, VIII, Nr. 780.
 
23
Dies berichtet jedenfalls René Thuillier im Diarium patrum, fratrum et sororum ordinis Minimorum etc., Paris 1709, t. II, S. 101–102. – Näheres zu Mersennes Reise in die Niederlande bei Beaulieu [1995, S. 95–106] und Sassen [1964].
 
24
Jean-François Niceron (1613–1646), ebenfalls vom Orden der Minimiten. Bekannt durch sein Werk La perspective curieuse. Paris 1638.
 
25
OT, III, Nr. 56; CM, XII, Nr. 1204. – Näheres zu diesen Aufgaben im Kap. 10.
 
26
OT, III, Nr. 57; CM, XII, Nr. 1205.
 
27
OT, III, Nr. 58; CM, XII, Nr. 1216.
 
28
OT, III, Nr. 65; CM, XII, Nr. 1237.
 
29
OT, III, Nr. 68; CM, XII, Nr. 1245.
 
30
Mersenne hatte von Niceron erfahren, dass Torricelli im Begriff sei, ein Buch (das 1644 unter dem Titel Opera geometrica erschien) zu veröffentlichen (Brief vom 2. Februar 1642, CM, XI, Nr. 1065, S. 33).
 
31
OT, III, Nr. 84; CM, XIII, Nr. 1280.
 
32
Die Familie Calandrini stammte ursprünglich aus Lucca, musste sich aber wegen ihres Bekenntnisses zur Reformation ins Exil begeben. Der 1585 in Frankfurt a. M. geborene Jean-Louis war im Seidenhandel tätig und in diesem Zusammenhang mit der gehobenen Genfer Gesellschaft bekannt geworden. 1617–27 war er dort als calvinistischer Diakon tätig.
 
33
Brief vom 30. August 1644. CM, XIII, Nr. 1296.
 
34
Mersenne berichtet über diesen Vorfall in seinem Brief aus Rom vom 16. Januar 1645 an Boulliaud in Paris (CM, XIII, S. 321). Es ist nicht klar, welcher Ort mit Ligure gemeint sein könnte. Ein eigentlicher Ort dieses Namens existiert nicht; es gibt aber westlich von Genua mehrere Küstenorte mit dem Zusatz „Ligure“: möglicherweise handelt es sich hier um Vado Ligure bei Savona, etwa 50 km südwestlich von Genua liegend. Beaulieu [1986, S. 69] nimmt hingegen an, Mersenne sei in dem 180 km südöstlich von Genua liegenden Livorno an Land gegangen. Mersenne hatte nämlich im oben zitierten Brief vom 24. Juni 1644 an Torricelli (OT, III, Nr. 84) die Absicht geäußert, in das „Italicam Lyburnam“ zu reisen; tatsächlich ist Liburna neben Liburnum, Ligurnum eine ältere Bezeichnung für das heutige Livorno.
 
35
OT, III, Nr. 111. – Näheres dazu im 10. Kapitel (Racconto, Nr. XXVI).
 
36
[Torricellio] qui tubum observatorium mihi anno 1644 ostendit in Magni Ducis Etruriae pergulis admirandis (Mersenne [1647, S. 216]). – Zum Vakuumexperiment siehe Kap. 7.
 
37
Emmanuel Maignan (1601–1676), wie Mersenne vom Orden der Minimiten. – Mehr zu ihm im Kap. 7.
 
38
Vermutlich der aus dem Libanon stammenden Maronit Abraham Ecchellensis (1605–1664). Er hatte am maronitischen Kollegium in Rom studiert und lehrte anschließend Arabisch und Syrisch in Pisa, später in Rom. Zusammen mit G.A. Borelli übersetzte er ein in der Mediceischen Bibliothek in Florenz aufgefundenes arabisches Manuskript mit den als verloren geltenden Büchern V–VII der Conica von Apollonius (Florenz 1661).
 
39
Cassiano Dal Pozzo (1588–1657). Gelehrter und Kunstmäzen. 1622 Mitglied der Accademia dei Lincei.
 
40
OT, III, Nr. 110.
 
41
Mersenne [1647, S. 111–113].
 
42
Der aus Hamburg stammende, seit 1627 in Rom lebende humanistische Gelehrte Lukas Holste (1596–1661) wurde 1653 von Papst Innozenz X. zum Leiter der vatikanischen Bibliothek ernannt.
 
43
Der Mathematiker und Astronom Antonio Santini (1577–1662) bestätigte als Erster Galileis Beobachtung der Jupitermonde.
 
44
Brief an Boulliaud vom 16. Januar 1645. CM, XIII, Nr. 1333.
 
45
Der Augustiner Angelo Rocca (1545–1620) leitete unter Papst Sixtus IV. die Druckerei des Vatikans. Als er im Jahre 1605 zum Titularbischof ernannt wurde, vermachte er seine Privatbibliothek dem Vatikan.
 
46
Holstenius an Doni, 24. Dezember 1644 und 25. März 1645. CM, XIII, Nr. 1324 bzw. 1360).
 
47
Brief an André Rivet vom 12. November 1645. CM, XIII, Nr. 1403.
 
48
Mehr zu Fontana im Kap. 8.
 
49
OT, III, Nr. 113; CM, XIII, Nr. 1325.
 
50
OT, III, Nr. 118; CM, XIII, Nr. 1335.
 
51
OT, III, Nr. 121.
 
52
OT, III, Nr. 130; CM, XIII, Nr. 1351.
 
53
OT, III, Nr. 136; CM, XIII, Nr. 1353.
 
54
OT, III, Nr. 137; CM, XIII, Nr. 1354.
 
55
OT, III, Nr. 138; CM, XIII, Nr. 1355.
 
56
OT, III, Nr. 141; CM, XIII, Nr. 1358.
 
57
OT, III, Nr. 142; CM, XIII, Nr. 1361.
 
58
OT, III, Nr. 143 und 144; CM, XIII, Nr. 1364 und 1366.
 
59
Antonio Goretti (um 1570–1649), Humanist aus Ferrara, besaß eine wertvolle Sammlung von Musikinstrumenten und eine umfangreiche Musik-Bibliothek. Mersenne berichtet darüber in Mersenne [1647, S. 165–166].
 
60
OT, III, Nr. 146; CM, III, Nr. 1368.
 
61
Calandrini bestätigte in einem Brief an Constantijn Huygens, dass ihm Mersenne am 8. Juli 1645 unter Überreichung von Huygens’ früher erwähntem Empfehlungsschreiben einen Besuch abgestattet habe.
 
62
OT, III, Nr. 157; CM, Nr. 1385.
 
63
OT, III, Nr. 158; CM, XIII, Nr. 1390.
 
64
Näheres zu Francini im Kap. 8.
 
65
OT, III, Nr. 159; CM, XIII, Nr. 1393.
 
66
Mehr zu Rheita im Kap. 8.
 
67
Die Nennung der Propheten Enoch und Elias, die in der Ankunft Christi eine neue Welt erblickten, sollte darauf hinweisen, dass mit dem neuen Fernrohr ebenfalls neue Welten entdeckt werden können (Wikipedia).
 
68
OT, III, Nr. 162; CM, XIII, Nr. 1412.
 
69
OT, III, Nr. 179; CM, XIV, Nr. 1486.
 
70
OT, III, Nr. 180; CM, XIV, Nr. 1487.
 
71
Näheres dazu im Kap. 5.
 
72
OT, III, Nr. 183; CM, XIV, Nr. 1500.
 
73
OT, III, Nr. 184; CM, XIV, Nr. 1509.
 
74
Ibid. – Tatsächlich schrieb Descartes am 5. Oktober an Mersenne: «Ich kann den Briefwechsel, den Herr Torricelli mit mir wünscht, nicht ausschlagen. Ich werde es stets als Ehre betrachten, Bekanntschaft mit Personen seines Ranges zu schließen, und ich werde danach trachten, mich ihrer Freundschaft würdig zu erweisen, soweit es mir möglich ist» (CM, XIV, Nr. 1523). – Der von Mersenne angeregte Briefwechsel zwischen Torricelli und Descartes scheint leider nicht zustande gekommen zu sein, ebenso wie jener zwischen Galilei und Descartes.
 
75
Der Advokat Jean De Méru, der in Nevers Fernrohre herstellte.
 
76
Mersenne hatte diese Absicht gegenüber Ricci geäußert (Ricci an Torricelli, 25. Februar 1645, OT, III, Nr. 130; CM, XIII, Nr. 1351).
 
77
Mersenne [1647].
 
78
Baillet [1691, t. II, S. 356].
 
79
Der Florentiner Guglielmo Libri Carucci dalla Sommaja (1803–1869) musste aus politischen Gründen 1830 nach Frankreich fliehen, wo er 1833 eingebürgert wurde. Er ist der Autor der vierbändigen Histoire des sciences mathématiques en Italie depuis la renaissance des lettres jusqu’à la fin du dix-septième siècle (Paris 1838–41), wobei er sich bei der Abfassung dieses Werkes auf seine umfangreiche, angeblich rechtmäßig erworbene Sammlung von Autographen und Büchern stützen konnte. 1841 wurde er zum Sekretär der Commission du catalogue général des manuscrits des bibliothèques publiques de France ernannt. Dieses Amt missbrauchte er dann, um sich unbemerkt zahlreiche wertvolle Objekte anzueignen, wodurch seine Sammlung schließlich auf etwa 40’000 Stück anwuchs. 1846 erstmals in Verdacht geraten, musste er sich im Revolutionsjahr 1848 ins Exil begeben, wobei es ihm gelang, seine wertvollsten Stücke – einen Teil seiner Sammlung hatte er zuvor schon an den Earl of Ashburnham verkauft – nach England zu schaffen. 1850 wurde er im Abwesenheitsverfahren zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.
 
80
Einen ausführlichen Bericht über das Schicksal dieser Briefe findet man in De Waard [1948].
 
81
New York Times vom 24. Februar 2010. Dort wird auch berichtet, dass von den 72 gestohlenen Briefen deren 45 inzwischen wieder aufgetaucht sind.
 
82
Mersenne hat Galileis Meccaniche aus dem Italienischen ins Französische übersetzt (Mersenne [1634]). Seine Italienischkenntnisse waren aber wohl auf die geschriebene Sprache beschränkt, denn er hat sich anlässlich seiner Italienreise mit den dortigen Gelehrten ausschließlich auf Latein unterhalten. Michelangelo Ricci schrieb am 31. Dezember 1644 an Torricelli, er habe Mersenne eine in italienischer Sprache verfasste Schrift Torricellis auf lateinisch erklären müssen (OT, III, Nr. 114; CM, XIII, Nr. 1327). Im gleichen Brief macht er sich auch lustig über Mersennes – vermutlich sehr französisch gefärbtes – gesprochenes Latein.
 
83
Lenoble [1943], S. 65–66.
 
Metadaten
Titel
Mersenne und Torricelli
verfasst von
Renato Acampora
Copyright-Jahr
2023
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-66407-0_2

    Marktübersichten

    Die im Laufe eines Jahres in der „adhäsion“ veröffentlichten Marktübersichten helfen Anwendern verschiedenster Branchen, sich einen gezielten Überblick über Lieferantenangebote zu verschaffen.