Messkampagne liefert einzigartige Daten über Wetterextreme

Die Swabian-MOSES-Kampagne, die von Mai bis Oktober 2021 im Neckartal und der Schwäbischen Alb durchgeführt wurde, zielt darauf ab, die Ursachen und Auswirkungen von schweren Gewittern besser zu verstehen. Diese Region ist besonders anfällig für extreme Wetterereignisse, die erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen. Das mobile und modulare Beobachtungssystem MOSES, das ab 2022 vollständig einsatzfähig ist, wurde für diese Kampagne eingesetzt. Es umfasst Niederschlags- und Wolkenradare, Lidargeräte, Ballonsonden und Schwarmsonden, die direkt aus den Gewitterwolken Daten liefern. Die Kampagne hat eine außergewöhnliche Serie von Extremwetterlagen im Juni und Juli 2021 beobachtet, einschließlich einer Superzelle und einer Gewitterfront, die zu schweren Überschwemmungen und Schadstoffeinträgen in Fließgewässern führten. Die gesammelten Daten werden in den nächsten Monaten ausgewertet, um die Prozesskette von der Entstehung bis zu den Auswirkungen der Wetterextreme besser zu verstehen. Die Universität Tübingen und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig haben zudem zeitliche und räumliche Dynamiken von Schadstoffen in Flüssen untersucht, um die Eintragsquellen und die Toxizität der Stoffgemische zu identifizieren. Die Kombination aus hochauflösender Massenspektrometrie und zellbasierten Bioanalysen ermöglicht eine detaillierte Bewertung der Wasserqualität und des Gefahrenpotentials für Mensch und Umwelt.