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13.05.2020 | Metalle | Schwerpunkt | Online-Artikel

Aluminiumbranche will die Recyclingraten erhöhen

verfasst von: Christoph Berger

3 Min. Lesedauer

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Aluminium ist für die Kreislaufwirtschaft prädestiniert, kann das Leichtmetall doch immer wieder recycelt werden. Doch es gibt noch Optimierungspotenziale, heißt es vonseiten des Industrieverbands European Aluminium. Dieses soll bis 2030 gehoben werden.

Mit dem "Circular Aluminium Action Plan" hat der Industrieverband European Aluminium Mitte April 2020 ein Strategiepapier vorgelegt, in dem dargelegt wird, welche Rolle das Leichtmetall bis 2030 in der Kreislaufwirtschaft spielen kann. Ein spezieller Fokus wird dabei auf Altaluminiumprodukte gelegt. Laut dem Bericht macht recyceltes Aluminium heute bereits 36 Prozent des Aluminium-Metallangebots in Europa aus. Doch mit den richtigen politischen Rahmenbedingungen könnten bis Mitte des Jahrhunderts 50 Prozent der europäischen Nachfrage nach Aluminium durch Post-Consumer-Recycling gedeckt werden, sind sich die Experten sicher. Mit dem Europäischen Green Deal sei dafür ein politisches Grundgerüst geschaffen worden, der gleichzeitig Basis für den Weg des Aluminiums hin zu einer führenden Rolle im Klimaschutz und für den Ressourceneinsatz sein könne.

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Recycling of H30 Aluminium Alloy Swarfs Through Gravity Die Casting Process

The turning and boring scraps obtained on machining of aluminium is increasing day by day and these scraps are utilised for degraded applications in its next cycle of usage due to declined level of properties. Hence, recycling of aluminium …

Um dieses Ziel zu erreichen, müsse sichergestellt werden, dass alle Aluminiumprodukte am Ende ihres Lebenszyklus in Europa effizient gesammelt und recycelt werden. So ließe sich eine Erhöhung der Recyclingquote und das Halten des Metalls in der aktiven Nutzung gewährleisten. Denn: Aluminium lässt sich immer wieder recyclen, ohne dass seine ursprünglichen Eigenschaften – Leichtigkeit, Leichtfähigkeit, Formbarkeit, Undurchlässigkeit und Haltbarkeit – verloren gehen. In Europa würden die Recyclingraten im Automobil- und Bausektor schon heute bei über 90 Prozent liegen, während Aluminiumgetränkedosen eine Recyclingrate von 75 Prozent aufweisen, heißt es in dem Bericht.

Recyceltes Aluminium senkt die Kosten

Weiter prognostiziert European Aluminium, dass sich durch einen entsprechend von der Politik gesetzten Rahmen – hier sind vor allem faire Marktbedingungen entlang der gesamten Recycling-Wertschöpfungskette gemeint – und die damit einhergehende maximierte Recyclingquote die CO2-Emissionen um 39 Millionen Tonnen bis 2050 reduzieren lassen. Das würde eine Verringerung von 46 Prozent gegenüber heute bedeuten. Infolgedessen würden auch die Menge des in Europa verkauften importierten Aluminiums und die Importabhängigkeit Europas zurückgehen – inklusive des Risikos von Versorgungsunterbrechungen.

Auch die Autoren des Kapitels "Recycling of H30 Aluminium Alloy Swarfs Through Gravity Die Casting Process" im Springer-Fachbuch "Manufactoring Engineering" schreiben, dass Aluminiumrecycling erhebliche Auswirkungen auf die Ressourcenschonung, die Energiereduktion (bis zu 95%), die Kostenreduktion und den Umweltschutz habe. Außerdem senke das Recycling von Aluminium die Kosten im Vergleich zur Produktion von Primäraluminium erheblich. Und sie erwähnen, ebenso wie die European Aluminium-Autoren, dass die Ressourcen für die Primärproduktion des Aluminiums immer knapper werden. Daher werde das Recycling von Aluminiumschrott und die Verwendung des recycelten Schrotts für die Herstellung von Bauteilen unerlässlich.

Ein perfekter Kreislauf ist möglich

Die Springer-Autoren schreiben zudem, dass in den letzten Jahren die Anwendungen und der Einsatz von Aluminiumlegierungen in zahlreichen Bereichen zugenommen haben. Eine Tatsache, die auch European Aluminium hervorhebt. In der Automobilindustrie kommt das Material demnach unter anderem für Komponenten wie Räder, Fahrwerk und Getriebe zum Einsatz. Im Bauwesen wird es zum Beispiel für Fassaden, Fenster und Türen genutzt. Und die Verpackungsindustrie nutzt Aluminium zunehmend für vollständig recyclebare Getränkedosen sowie eine breite Palette von Folienanwendungen.

Ein perfekter Kreislauf sei durch das Schließen der momentan noch vorhandenen "Schlupflöcher" möglich, schreiben die Branchenvertreter in ihrem Strategiepapier. Mehr Informationen über die Recyclingfähigkeit von Aluminium, die Verringerung des Exports von Aluminiumschrott, Investitionen in Umschmelz- und Raffineriekapazitäten sowie eine effizientere Sortierung innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette seien dafür erforderlich. So werde das Ziel der 50 Prozent im Jahr 2050 erreicht, 50 Prozent der Nachfrage mit recyceltem Aluminium zu decken.

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