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2024 | Buch

Metaphorische Aspekte der Selbststeuerung bei sozialer Angst

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Über dieses Buch

Felix Kühlian erkundet in diesem Buch die systematische Verwendung von Metaphern in der Interaktion zwischen systemischen Psychotherapeut*innen und Menschen mit der Diagnose soziale Angst. Das Konzept der Selbststeuerung wird aus interdisziplinärer Perspektive betrachtet und auf der Basis der kognitiven Metapherntheorie für eine Systematische Metaphernanalyse aufbereitet. Dabei werden systemtheoretische Grundlagen mit psychologischen Erkenntnissen und therapiepragmatischen Überlegungen zum Selbst und zur Selbststeuerung integriert. So wird ein Weg zu einer Analyse der systematischen Verwendung von Metaphern bereitet, der zugleich für Praktiker*innen und Theoretiker*innen Relevanz hat.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Selbststeuerung als Grundrichtung hypnosystemischen Arbeitens
Zusammenfassung
Mit dem hypnosystemischen Modell von Therapie und Beratung hat Gunther Schmidt ein Integrationsmodell auf der Basis von systemisch-konstruktivistischen Ansätzen und eriksonscher Hypnotherapie grundgelegt. Dieses bezieht auch „kompatible ressourcenaktivierende Aspekte anderer Ansätze ein“, wodurch dieser Ansatz in ständiger Weiterentwicklung begriffen ist. Methodenoffenheit wird hier also nicht nur zugelassen, sondern ist bereits im Modell angelegt.
Felix Kühlian
Kapitel 2. Annäherung an den Begriff des Selbst
Zusammenfassung
Die Erforschung des Selbst hat eine lange Tradition, deren Erzählung im Kontext wissenschaftlicher Arbeit oft bei William James beginnt. Die von ihm in den Diskurs eingeführte Unterscheidung zwischen Ich („I, Das Selbst als wissendes Subjekt) und Selbst („Me“, Das Selbst als Objekt) wird nach wie vor in Einführungen zum Begriff des Selbst verwendet und findet bis heute auch Anwendung in der aktuellen Forschung zum Thema Angststörungen.
Felix Kühlian
Kapitel 3. Selbststeuerung
Zusammenfassung
Auch Inzlicht et al. (2021) kommen in ihren umfangreichen Integrationsbemühungen zu keinem Modell, das alle Aspekte unterschiedlicher Selbstregulationsmodelle integriert. Ihre Analyse ergibt, dass die Modelle zu große Unterschiede aufweisen, als dass eine Integration sinnvoll erschiene. Auf dieser Erkenntnis aufbauend ist es der Anspruch dieses Kapitels, den Begriff Selbststeuerung in Anschluss an die weiteren Überlegungen von Inzlicht et al. (2021) so zu definieren, dass er im Kontext der hypnosystemischen Therapie viabel und als Grundlage für die empirische Analyse geeignet ist.
Felix Kühlian
Kapitel 4. Die Perspektive der kognitiven Metapherntheorie
Zusammenfassung
Die kognitive Metapherntheorie ist die Grundlage für die systematische Metaphernanalyse und damit für die Vorgehensweise in der Rekonstruktion von Sinnmustern in den hier untersuchten therapeutischen Interaktionen. Dieser Zugang ist von besonderer Relevanz, weil Metaphern in beinahe allen therapeutischen Schulen als Basis für Interventionen genutzt werden, dabei aber meist eine Anbindung an eine über eine reine Praxeologie hinausgehende Theorie fehlt. Die kognitive Metapherntheorie ermöglicht es, Metaphern als Ausdruck von Fühl-, Denk- und Verhaltensmuster übergreifenden Konzeptstrukturen und damit des inneren Bezugsrahmens von Klientinnen, wie er sich in der Interaktion mit Therapeutinnen zeigt, zu betrachten.
Felix Kühlian
Kapitel 5. Metapherntheoretisch informierte Therapie und Beratung
Zusammenfassung
In der Einleitung zum vorigen Kapitel wurde angemerkt, dass Sprache und damit Metaphern sowohl als Werkzeug als auch als Interaktionsmodus und konstitutives Merkmal des In-der-Welt-Seins betrachtet werden können. Die Unterscheidung zeigt sich auch in der therapeutischen Arbeit mit Metaphern in unterschiedlichen therapeutischen Schulen. Dazu kann mit Buchholz (2020) festgehalten werden: „Alle therapeutischen Schulen verwenden innerhalb der Sitzung eine Vielzahl von Metaphern; manche haben daraus sogar einen gewissen Kult gemacht.“.
Felix Kühlian
Kapitel 6. Empirischer Teil
Zusammenfassung
Im vorigen Abschnitt wurde das metaphernreflexive Vorgehen als Alternative zu einem auf der Werkzeugmetapher basierendem Interventionsverständnis in der therapeutischen Praxis dargestellt. Schmitt und Heidenreich (2019) kontrastieren diese beiden praktisch orientierten Vorgehensweisen mit der sozialwissenschaftlichen Metaphernanalyse.
Felix Kühlian
Kapitel 7. Limitationen & Ausblick
Zusammenfassung
Die Methodik der systematischen Metaphernanalyse schreibt zwar vor, dass alle gefundenen Metaphern zum Zielbereich einem metaphorischen Konzept zugeordnet werden müssen, dies war in dieser Arbeit allerdings nicht möglich. Die Beispielanalyse und die Darstellung der unsystematisierten Metaphern zeigt, dass einige Metaphernbereiche zwar in vereinzelten Ausdrücken deutlich werden, aber auf Basis des untersuchten Materials nicht systematisiert werden konnten und damit in der Darstellung nicht aufscheinen. Dies könnte sich durch eine vertiefende Untersuchung als methodenbedingtes Artefakt herausstellen. Möglicherweise könnte eine Ausweitung des Datenmaterials eine höhere Systematisierbarkeit der Metaphern mit sich bringen.
Felix Kühlian
Kapitel 8. Resümee
Zusammenfassung
Den Auftakt für diese Arbeit hat eine Darstellung relevanter wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Selbst und zur Selbststeuerung im Kontext hypnosystemischer Therapie und Beratung gemacht. Dabei wurde auch auf erkenntnistheoretische Aspekte einer systemtheoretischen Perspektive auf das Selbst Bezug genommen. Diese Erkenntnisse untergraben die Möglichkeit einer Reifikation des Selbst und psychischer Objekte, indem sie diese als Sprachbilder markieren.
Felix Kühlian
Backmatter
Metadaten
Titel
Metaphorische Aspekte der Selbststeuerung bei sozialer Angst
verfasst von
Felix Kühlian
Copyright-Jahr
2024
Electronic ISBN
978-3-658-46688-6
Print ISBN
978-3-658-46687-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-46688-6

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