2014 | OriginalPaper | Buchkapitel
Methodik der Analyse tribologischer Schäden
verfasst von : Karl Sommer, Rudolf Heinz, Jörg Schöfer
Erschienen in: Verschleiß metallischer Werkstoffe
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Der vorzeitige Funktionsverlust oder das Versagen eines Bauteiles sind ein Zeichen dafür, dass die tatsächlichen Anforderungen (Beanspruchung) denjenigen der Auslegung (Beanspruchbarkeit) nicht entsprachen oder die Auslegung mangelhaft war. Die Gründe dafür können sowohl unbekannte oder nicht berücksichtigte Beanspruchungsparameter als auch ungeeignete Werkstoffe oder Gestaltabweichungen sein. Eine erfolgversprechende Analyse von Schäden durch tribologische Beanspruchung setzt die Kenntnis der vielfältigen Einflussgrößen sowie deren gegenseitige Abhängigkeit voraus und beinhaltet eine systematische Vorgehensweise zur Klärung der oft komplexen Ursachen. Das Ziel dabei ist, künftige Schäden durch geeignete Abhilfemaßnahmen zu vermeiden. Das erfordert eine Beanspruchungs- und Strukturanalyse, die letztlich in einen Soll-Ist-Vergleich mündet. Beispielsweise wird sich die Beanspruchungsanalyse auf Bewegungsart und -ablauf, Belastung, Geschwindigkeit, Beanspruchungsdauer sowie Temperatur erstrecken. Bei der Strukturanalyse sind die konstruktive Gestaltung (tribologisch gerechte Konstruktion wie z. B. autogener Verschleißschutz, Unterbindung der Relativbewegung in Passungen), die verwendeten Werkstoffe (tribologisch abgestimmte Eigenschaften wie z. B. Adhäsionsneigung, Härte, Wärmebehandlung, Beschichtung) und die Fertigung (Herstellungsart, Oberflächengüte, Toleranzen) zu überprüfen sowie die Wechselwirkungen der beteiligten Werkstoffe (z. B. Verschleißmechanismen) zu untersuchen.