Skip to main content

2024 | Buch

Methodik der Innovation

Grundrechenarten des kreativen Problemlösens

verfasst von: Erik Busch, Klaus Henning Busch, Volker Heyse, Kai Nobach

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

In einem sich schnell ändernden Marktumfeld müssen Unternehmen ihre Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsstrukturen laufend überprüfen und innovativ handeln, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Das vorliegende Buch liefert eine einfache, holistische Einführung in den Innovationsprozess. Dieser wird vom Erkennen schöpferischer Probleme bis zu deren erfolgreichen Lösung erläutert. Die verwendete Methodik basiert – ähnlich den Grundrechenarten der Mathematik – auf wenigen Grundbausteinen. Daraus ergibt sich eine verständliche und praktikable Lektüre, die sich von der nahezu unüberschaubaren Anzahl von Büchern zur Ideensuche und -umsetzung abhebt. Der Innovationsprozess wird mit anschaulichen, praktischen Beispielen illustriert und aus Sicht der Methodik, Technik, Kommunikation und Betriebswirtschaft umfassend dargestellt. Das multidisziplinäre Autorenteam verfügt über diesen einzigartigen Erfahrungsschatz. Ihre Innovationskraft ist durch zahlreiche Patente und Publikationen belegt. Die zweite Auflage des Buches wurde inhaltlich aktualisiert und um weitere Abbildungen ergänzt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Grundlagen des innovativen Denkens und Handelns
Zusammenfassung
Als Kinder haben wir oft gespielt: Ich sehe was, was du nicht siehst – und das sieht rot aus (oder blau). Das schult die Aufmerksamkeit und unterstützt auch das Erkennen und Bezeichnen von Farben.
Einige wenige Jahre später könnte man auch spielen: Ich sehe was, was du auch siehst – und das Gesehene könnte man anders (oder besser) machen. Das schult die Fantasie und das lässt deutlich werden, dass nicht alles optimal ist und dass manches anders oder besser gemacht werden könnte. Es schult – zunächst noch versteckt und unbewusst – damit die Fähigkeit, Verbesserungswürdiges zu erkennen. Es fördert und trainiert das Persönlichkeitsmerkmal Problemsensibilität – und ist damit eine Grundlage des innovativen Denkens und Handelns.
In diesem Kapitel widmen wir uns dem Erkennen von Problemen, den ihnen zugrunde liegenden Widersprüchen und gewinnen einen Überblick über die Vorgehensweisen, die geeignet sind, die erkannten Probleme zu lösen.
Zunächst geben wir ihnen zehn Regeln an die Hand, die wichtige Erfahrungen vermitteln und dabei auch gleichzeitig Mut machen, den Hürdenlauf vom erkannten Problem bis zu seiner Lösung erfolgreich zu gehen. Auf diesem Weg wird ihnen das Lösen von Widersprüchen nicht erspart. Aber dieses Prinzip haben sie ja bereits beim Hören und Lesen von Märchen kennengelernt. Sie sind damit in der Rolle des tapferen Ritters oder der klugen Bauerntochter.
In diesem Kapitel erfahren sie auch, dass das „Handwerkszeug“ des Problemlösers aus wenigen Methoden und Verhaltensweisen besteht. Es gibt – so wie die Mathematik mit wenigen Grundrechenarten auskommt – auch einen überschaubaren „Baukastensatz“ zu dem die Analogiemethode, die Variationsmethode, die Kombinationsmethode und – als verbindendes Element – die Kommunikation gehören.
Nicht jede schwierige Situation muss ein Problem sein. Wir unterscheiden daher zwischen Problemen und Aufgaben, die mit dem fachbezogenen Wissen lösbar sind, und wir zeigen dazu die unterscheidenden Merkmale von Problemen und Aufgaben auf.
Es ist wichtig zu akzeptieren, dass das Erkennen des Innovationsbedarfes und damit die Anregungen für neue Lösungen nicht nur aus dem technischen Bereich, sondern besonders auch aus der Ökonomie, der Medizin, der Biologie sowie aus allen Lebensbereichen kommen können. Die Untersuchungen auf dem Gebiet der Medizintechnik zeigen auch, dass die Impulsgeber für Neuerungen aus allen Stufen des Innovationsprozesses stammen. Zu ihnen gehören die Anwender (z. B. das medizinische Personal), der Vertrieb, der Service, das Produktmanagement und das an der Entwicklung beteiligte Personal.
Im ► Kap. 3 werden einige bewährte Verfahren vorgestellt, die das hier beschriebene Erkennen von Problemen rationell gestalten können.
Erik Busch, Klaus Henning Busch, Volker Heyse, Kai Nobach
2. Rationelle Verfahren zum Erkennen innovativer Problemstellungen
Zusammenfassung
Für die Stellung von Unternehmen im regionalen, nationalen und internationalen Wettbewerb ist es wichtig, Entwicklungstrends und damit entstehende oder sich verändernde Problemstellungen vorausschauend zu erkennen, um sich rechtzeitig auf zu erwartende Situationen einzustellen. Diese vorausschauende Orientierung ist jedoch nicht nur für Unternehmen, sondern u. a. auch für Forschungsinstitute, Bildungseinrichtungen, Ministerien, den Katastrophenschutz und die Landesverteidigung unverzichtbar.
Die Verfahren, die in diesem Kapitel beschrieben werden, betrachten die interessierenden Situationen und Prozesse aus verschiedenen Blickwinkeln und ermöglichen daher jeweils spezifische Erkenntnisse.
Die vorwiegend intuitiv orientierten Verfahren benötigen relativ wenig Aufwand und liefern schnelle Aussagen. Dazu gehört z. B. das destruktive Brainstorming.
Die Delphitechnik und die Szenariotechnik nutzen die Aussagen von Experten, gehen dabei jedoch mit gesicherteren Aussagen in mehrstufigen Entscheidungsräumen vor.
Die Portfoliotechnik stützt ihre Aussagen auf vorwiegend ökonomische Betrachtungsweisen, während die Hüllkurventheorie im Wesentlichen technische Parameter zu Grunde legt.
Die Zusammenhänge in Systemen und Prozessen werden besonders in der Systemanalyse, der Technikfolgenabschätzung, der Prozessanalyse und der Produktlinienanalyse berücksichtigt.
In ihrer praktischen Anwendung sind – je nach der erwarteten Tragweite der Aussagen – Kombinationen aus mehreren Verfahren möglich und sinnvoll.
Erik Busch, Klaus Henning Busch, Volker Heyse, Kai Nobach
3. Diagnose der Problemsituation
Zusammenfassung
Bei dem Wort „Diagnose“ werden Assoziationen geweckt, die uns an den Arztbesuch, die Fehlersuche beim Auto oder an die Überwachung und Wartung großer technischer Anlagen erinnern. Allen diesen Situationen ist gemeinsam, dass durch (dia) Erkenntnis (gnosis) die Grundlagen für die weitere Therapie, die Reparatur oder die Wartung geschaffen werden. Ohne eine präzise Analyse bleibt die weitere Arbeit an der Lösung des Problems häufig ein ermüdendes und unbefriedigendes Versuch-und-Irrtum-Spiel.
Damit die Diagnose zielgerichtet und effektiv erfolgen kann, werden in diesem Kapitel einige bewährte Vorgehensweisen in Form von Fragenkatalogen und Leitblättern vorgestellt und an Beispielen erläutert.
Unverzichtbar ist es – im Rahmen der Diagnose – zum Kern des erkannten Problems vorzudringen und Widersprüche im betrachteten System aufzudecken. Solche Widersprüche – die sich sowohl gegenseitig bedingen als sich auch gegenseitig ausschließen – können sich aus widersprechenden Wünschen, organisatorischen Bedingungen oder aus naturwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten ergeben.
Erik Busch, Klaus Henning Busch, Volker Heyse, Kai Nobach
4. Erarbeiten von Lösungsideen
Zusammenfassung
Die Anzahl der Methoden und Verfahren zum Erarbeiten von Lösungsideen ist nahezu unüberschaubar, und diese Anleitungen sind ein fruchtbares Völkchen, sie vermehren sich ständig weiter.
Dieses Kapitel führt als „Kompass“ zu praktikablen Methoden der Ideenfindung. Dabei gelingt es, den Inventionsprozess in die Basiselemente zu zerlegen, die die Grundbausteine der Methoden und Verfahren bilden – ähnlich wie die elementare Mathematik auf den vier Grundrechenarten Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren aufbaut.
Die „Grundrechenarten der Invention“ sind
die Analogie,
die Variation und
die Kombination
getragen von dem zentralen Element, dem Dialog, und verknüpft durch das Abstrahieren und Konkretisieren.
Die Analogiemethode, Die Variationsmethode und die Kombinationsmethode werden ausführlich beschrieben und mit anschaulichen Beispielen belegt. Die tiefer gehende Analyse der Methoden liefert Grundlagen für deren rechentechnische Umsetzung.
Erik Busch, Klaus Henning Busch, Volker Heyse, Kai Nobach
5. Die Kommunikation im Innovationsprozess
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird herausgearbeitet, dass der Dialog eine zentrale Rolle in den schöpferischen Prozessen spielt. Die Funktion – und die Probleme, die bei unzureichender Abstimmung zwischen den Beteiligten auftreten können – werden an Beispielen dargestellt.
Auf der Definition der „Kommunikation“ aufbauend, werden sowohl rationelle und bewährte Verfahren zur Dialogführung (Dialogmethode) als auch die Entwicklung der Kommunikation in schöpferischen Gruppen und die Anforderungen an deren Führung beschrieben.
Die Kommunikation in internationalen und global arbeitenden multidisziplinären Gruppen wird neue Anforderungen an deren Gestaltung stellen.
Erik Busch, Klaus Henning Busch, Volker Heyse, Kai Nobach
6. Von der Invention zur Innovation
Zusammenfassung
Mit einer Invention wurde ein bedeutendes Ergebnis erreicht. Diese Leistung – so bedeutend sie auch sein mag – ist zunächst lediglich die Starterlaubnis für einen weiteren herausfordernden Hürdenlauf, der möglichst erst mit der erfolgreichen Einführung auf dem Markt enden sollte.
Als Unterstützung und Ermutigen für diese neue Herausforderung werden wir in diesem Kapitel zehn Innovationsregeln vorstellen.
Eine notwendige Voraussetzung für das Erreichen einer Innovation ist ein professionelles Projektmanagement, verbunden mit einem wirksamen Controlling. Zunächst sollte jedoch abgeschätzt werden, welche Erfolgsaussicht die Neuerung auf dem Markt haben könnte und welche Strategie zu ihrer Realisierung dabei sinnvoll und aussichtsreich ist. Als ein Hilfsmittel zur Entscheidungsfindung kann dazu eine Marktwachstum-Marktanteil-Matrix dienen. Diese Matrix kann gleichzeitig als eine Grundlage für das Erarbeiten einer Schutzrechtsstrategie zum Sichern des geistigen Eigentums dienen. Die Schutzrechtsarbeit wird wesentlich erleichtert, wenn eine geeignete Infrastruktur verfügbar ist, in der sowohl Patentingenieure als auch Patentanwälte einbezogen sind.
In vielen Fällen ist es zweckmäßig, wenn die Wirkungsweise der vorgeschlagenen Neuerung zunächst mit einem Muster bzw. Funktionsmodell erprobt wird. Damit lassen sich wichtige Schlussfolgerungen für die Weiterführung dieses Projektes ziehen, und Fehlentwicklungen können vorausschauend leichter ausgeschlossen werden.
Eine besondere Hürde auf dem Weg zur Markteinführung ist die Zulassung der Produkte. Das betrifft sowohl die klinische Zulassung von Medizinprodukten als auch allgemein die CE-Kennzeichnung. Die Vorbereitung auf die Zulassungen ist keine einmalige Aktion, sondern sie erstreckt sich durch alle Phasen des Produktentstehens.
Das wichtigste Kriterium, ob eine Idee zur Innovation wird, entscheidet sich beim Schritt vom Hersteller zum Anwender. Die dazu erforderliche Implementierung und Distribution schließen sowohl das Marketing als auch den Vertrieb und den Service ein.
Begleitend in allen Schritten vom Erkennen eines Problems bis zur Einführung eines Produktes auf dem Markt, ist das Erwerben der erforderlichen Innovationskompetenz bei allen beteiligten Akteuren. Dabei spielen das lebensbegleitende Lernen und der projektintegrierte Kompetenzerwerb eine wichtige Rolle. Das Lernen wiederum setzt die Verfügbarkeit geeigneter Lehr- und Lernmittel als auch das Schaffen lernfordernder und lernförderlichen Bedingungen voraus. In diesem Kapitel werden dazu praktische Erfahrungen aus der langjährigen Forschungs- und Gestaltungsarbeit der Autoren dieses Buches vermittelt.
Erik Busch, Klaus Henning Busch, Volker Heyse, Kai Nobach
7. Nachwort
Zusammenfassung
Als sich die Autoren entschlossen, gemeinsam dieses Buch zu schreiben, konnten sie auf langjährige Expertise und Erfahrungen im Gerätebau, der beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie der betriebswirtschaftlichen Unternehmenssteuerung zurückblicken.
Erik Busch, Klaus Henning Busch, Volker Heyse, Kai Nobach
Backmatter
Metadaten
Titel
Methodik der Innovation
verfasst von
Erik Busch
Klaus Henning Busch
Volker Heyse
Kai Nobach
Copyright-Jahr
2024
Electronic ISBN
978-3-658-45476-0
Print ISBN
978-3-658-45475-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-45476-0

Premium Partner