2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Metropolitan Governance: Theoretische Formen, vielfältige Reformen und der aktuelle Nivellierungsdruck in deutschen Großstadtregionen
verfasst von : Joachim Blatter
Erschienen in: Lokale Politikforschung heute
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Für Edward Soja (2000), einen der kreativsten Köpfe der „L.A. School of Urbanism“ haben urbane Zentren seit Beginn der Zivilisationsgeschichte als Katalysatoren gesellschaftlicher Innovationen und Transformationen gewirkt. Metropolen be sitzen nicht nur eine Steuerungsfunktion für größere Räume, sie bündeln auch gesellschaftliche und politische Transformati onsprozesse und treibendiese voran. Insbesondere in historischen Umbruchphasen erhalten sie deswegen zentrale Bedeutung. Die 1990er Jahre wurden als solche Umbruchphase betrachtet, da das Ende des Kalten Krieges, die Globalisie rung und kontinentale Integrationsschübe sowie die sogenannte Dritte Indu strielle Revolution etablierte Strukturen in Frage stellten. Diese Veränderungen sind mit einer Transformation politischer Steuerungsformen einhergegangen, die in der Literatur oft als Wechsel von
Government zu Governance
beschrieben wird (
Rhodes 1997
,
Rosenau/Czempiel 1992
,
John 2001
). Damit wird nicht nur ausgeblendet, dass vielfach die Reformbe mühungen nicht in Richtung Governance ausgerichtet, sondern von dem bereits in den 1980er Jahren in den angelsächsischen Ländern in den Vordergrund tretenden Paradigma des New Public Management angeleitet waren (zu den Unterschieden vgl.
Peters/Pierre 1998: 227–234)
. Eine einfache Gegenüberstellung von
Government
und
Governance
ist auch deswegen unbe friedigend, weil damit nicht an theoretische Grundlagen der So zialwissenschaften angeknüpft wird und eine solche Dichotomie der emprischen Realität in keiner Weise gerecht wird.