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Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft
Erschienen in: Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft 1/2018

03.01.2018 | Aufsätze

Migration als urbane Ressource?

Soziale Deutungsmuster lokaler Governance-Akteure im Vergleich

verfasst von: Charlotte Räuchle

Erschienen in: Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft | Ausgabe 1/2018

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Zusammenfassung

Der Beitrag greift sozialwissenschaftliche Debatten zu Migration als urbaner Ressource auf und fragt danach, ob in kleineren Großstädten wichtige Akteursgruppen migrantische Ökonomien als Potential für die Stadtentwicklung wahrnehmen. Der Artikel verortet sich in der interpretativ-komparativen Policy-Analyse und wendet das Deutungsmusterkonzept der rekonstruktiven Sozialforschung an. Er ist insofern vergleichend angelegt, als nicht nur die Wahrnehmungen unterschiedlicher Akteursgruppen, sondern auch ihre spezifischen lokalen Ausprägungen gegeneinander gespiegelt werden. Migrantische Ökonomien werden im Rahmen von Stadtentwicklung durchaus – wenn auch nicht von allen Akteuren – als Potential wahrgenommen, allerdings schlägt sich dies nicht in einer nachdrücklichen Forderung nach besonderer Förderung nieder.
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Fußnoten
1
„Migrantische Ökonomien“ werden hier in Anlehnung an gängige Definitionen verstanden als die „selbstständige Erwerbstätigkeit von Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland und abhängige Beschäftigung in von Personen mit Migrationshintergrund geführten Betrieben […], die in einem spezifischen Migrantenmilieu verwurzelt sind“ (Schuleri-Hartje et al. 2005, S. 21). Insgesamt interessiert für die vorliegende Studie jedoch eher, was die lokalen Akteure selbst unter migrantischen Ökonomien verstehen. Die internationale „immigrant entrepreneurship“-Forschung ist hier nur bedingt relevant und wird daher nicht näher erläutert; für einen Forschungsüberblick s. Schmiz (2011).
 
2
Auf die Interviews wird im Folgenden mit dem für diese Studie entwickelten Interviewcode verwiesen, wobei „BS“ für „Braunschweig“ und „HRS“ für „Hansestadt Rostock“ steht. Die Erweiterung „GD“ verweist auf die Gruppendiskussionen.
 
3
Gewerbe, die von Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit und Migrationshintergrund geführt werden, können nicht gesondert ausgewiesen werden.
 
4
Weder in der Wissenschaft noch in der Praxis ist geklärt, ob Regel- oder Sonderförderungen für migrantische Unternehmer_innen angemessener sind. Eine wichtige Frage ist auch, ob diese sich an die migrantischen Existenzgründer_innen und Unternehmer_innen selbst und die Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten richten oder ob auch das allgemeine wirtschaftliche bzw. institutionelle Umfeld in den Blick genommen wird (Rath und Swagerman 2016). Für öffentliche Einrichtungen in Deutschland ist zudem eine gruppenspezifische Förderung aufgrund des „Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes“ vielfach nicht zu realisieren (Nuissl und Schmiz 2013).
 
5
„Rostock-Lichtenhagen“ steht hier gleichbedeutend für die im August 1992 stattgefundenen, ausländerfeindlich motivierten, pogromartigen Übergriffe auf die „Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber“ (ZAST) und eine Unterkunft ehemaliger vietnamesischer Vertragsarbeiter_innen im Stadtteil Lichtenhagen (Prenzel 2012). Die Rostocker Ereignisse sind nur im Kontext bundesweiter Debatten zur Einschränkung des Asylrechts, Rechtsextremismus und den Folgen der „Wende“ angemessen zu verstehen.
 
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Metadaten
Titel
Migration als urbane Ressource?
Soziale Deutungsmuster lokaler Governance-Akteure im Vergleich
verfasst von
Charlotte Räuchle
Publikationsdatum
03.01.2018
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Erschienen in
Zeitschrift für Vergleichende Politikwissenschaft / Ausgabe 1/2018
Print ISSN: 1865-2646
Elektronische ISSN: 1865-2654
DOI
https://doi.org/10.1007/s12286-017-0370-9

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