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1991 | Buch | 2. Auflage

Mikroökonomik

verfasst von: Professor Dr. Alfred Stobbe

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Springer-Lehrbuch

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Über dieses Buch

Dieses Buch bietet nach einer Einführung in die Methodik der Wirtschaftswissenschaften in drei Kapiteln die Grundzüge der Theorie des privaten Haushaltes, des Produktionsunternehmens und des Marktes. Das vierte und das fünfte Kapitel enthalten weiterführende Überlegungen über Grenzen und Mängel des marktwirtschaftlichen Systems sowie staatlicher Eingriffe auf einzelwirtschaftlicher Ebene. Der Text knüpft an Alltagserfahrungen an, erläutert Fachausdrücke und Modelle verbal, graphisch und algebraisch und verweist häufig auf Beispiele aus der Praxis des Wirtschaftslebens. Einleitung, ausführliche und kurz kommentierte Literaturangaben zu jedem Kapitel sowie viele graphisch herausgesetzte Systematisierungen, Definitionen, Hypothesen und Lehrsätze dienen zur leichteren Bearbeitung des Lehrbuches für den Leser.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Einleitung: Methodische Grundlagen
Zusammenfassung
In jeder Wissenschaft bilden sich im Laufe ihrer Entwicklung Verfahren (Methoden) heraus, die nach überwiegender Meinung am besten geeignet sind, der Lösung ihrer Aufgaben zu dienen. In der nachstehenden Einleitung wird versucht, die Methodik der Wirtschaftswissenschaft in ihren Grundzügen zu skizzieren und an Beispielen zu geigen, wie bei der Arbeit an ihren vier Aufgabenbereichen (Beschreibung, Erklärung und Prognose wirtschaftlicher Vorgänge; Beratung bei ihrer Beeinflussung) vorzugehen ist. Damit wird auch eine Reihe wichtiger Fachausdrücke eingeführt und erläutert, die im weiteren Text immer wieder verwendet werden. Die Zahl der ökonomischen Probleme ist unbegrenzt, und letztes Ziel des wirtschaftswissenschaftlichen Unterrichts kann folglich nur sein, Methoden zu ihrer Lösung zu lehren. Im weiteren Text wird dann häufig auf den methodischen Ansatz zurückperwiesen, um seine Anwendung bewußt zu machen und seine Aneignung zu fordern.
Alfred Stobbe
Erstes Kapitel. Theorie des privaten Haushalts
Zusammenfassung
Dieses Kapitel behandelt Wirtschaftspläne und ökonomisches Verhalten der privaten Haushalte und damit derjenigen Wirtschaftseinheiten, deren Versorgung mit Sachgütern und Dienstleistungen als letztes Ziel aller wirtschaftlichen Tätigkeit gilt. Haushalte stehen als Transaktionspartner in Verbindung mit anderen Wirtschaftssubjekten: Sie sind Käufer auf den Märkten für Konsumgüter, Verkäufer auf den Märkten für Produktionsfaktoren, sie leisten Transferzahlungen an öffentliche Haushalte und empfangen solche Zahlungen von diesen, und sie disponieren über Vermögensobjekte. Damit sind fünf Untersuchungsbereiche umrissen, die hier auszugsweise analysiert werden. Im Mittelpunkt steht die Nachfrage nach Konsumgütern. Sie wird in Teil II unter der Fragestellung untersucht, was ein Haushalt tun muβ, wenn er angesichts beschränkter Mittel seine Bedürfnisse bestmöglich befriedigen will. In Teil III wird sein Verhalten vom Standpunkt des beobachtenden Wirtschaftswissenschaftlers untersucht, der Regelmäβigkeiten im Verhalten durch Hypothesen über funktionale Zusammenhänge zwischen Variablen zu erfassen sucht. Hier werden Nachfrage-, Konsum-, Transfer- und Sparfunktion mitsamt den Instrumenten ihrer Analyse wie Marginalquoten und Elastizitäten diskutiert. Teil IV behandelt einige weitergehende Probleme des Konsumentenverhaltens: Einflüsse der sozialen Umwelt; die Tatsache, daβ viele Tätigkeiten im Haushalt auch als Produktion gesehen werden können; die Rolle der Zeit im Konsumverhalten sowie das Angebot an Arbeitsleistungen.
Alfred Stobbe
Zweites Kapitel. Theorie der Produktionsunternehmung
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird die ökonomische Tätigkeit der Produktionsunternehmung als derjenigen Wirtschaftseinheit analysiert, die mit Hilfe technischer Prozesse Güter herstellt oder umwandelt. In Teil I werden Grundfragen wie das allgemeine Modell des Produktionsprozesses mit seinen Beziehungen zur wirtschaftlichen Umwelt, Möglichkeiten der Einteilung von Unternehmen, Ansätze zu ihrer Theorie und ihre Ziele diskutiert. In den folgenden Teilen stehen die unternehmerischen Entscheidungen unter der Annahme der Gewinnmaximierung gemäβ einem vierstufigen Aufbau im Mittelpunkt der Betrachtung. Zunächst wird gefragt, wie man die Beziehungen zwischen eingesetzten und ausgebrachten Gütern in Produktionsprozessen mit Hilfe von Produktionsfunktionen erfassen kann und unter welchen Bedingungen Produktionsverfahren in dem Sinne technisch effizient sind, daβ keine Produktionsfaktoren verschwendet werden. Produktionsfunktionen bilden die Grundlage der betrieblichen Kostenplanung, der Teil III gewidmet ist. Hier geht es darum zu klären, welches die Kosten einer gegebenen Produktmenge sind, unter welchen Bedingu ngen sie ihr Minimum erreichen, wie sie sich mit der Menge ändern und wie gegebenenfalls zwischen mehreren Produktionsverfahren zu wählen ist. Die nächste Stufe der Entscheidung betrifft die Frage nach der Produktmenge, bei der kurzfristig der höchstmögliche Gewinn erzielt wird, und Teil IV behandelt daher einige Beziehungen zwischen der Produktionstätigkeit und den Bedingungen auf den Märkten für die eingesetzten und ausgebrachten Güter, wobei auch die längerjristige Planung der Produktionskapazität und damit der Betriebsgröße berücksichtigt wird. Diese Planung steht dann im Mittelpunkt der Erörterungen von Teil V, in dem in allgemeiner und für alle Wirtschaftssubjekte geltender Form die zentrale Frage untersucht wird, unter welchen Bedingungen es lohnt, Mittel langfristig ertragbringend anzulegen.
Alfred Stobbe
Drittes Kapitel. Grundlagen der Markttheorie
Zusammenfassung
Dieses Kapitel bietet den ersten Überblick über die Art und Weise, in der sich der Gütertausch über Märkte vollzieht. Während im 1. und 2. Kapitel die Betrachtung des einzelnen Wirtschaftssubjekts und der normative Ansatz im Vordergrund standen, wird jetzt unter teils normativem, teils positivem Aspekt gefragt, welche Situationen sich aus der Konfrontation von Wirtschaftsplänen und den dabei auftretenden Interessengegensätzen ergeben. Der Tausch ist nur eines unter mehreren Allokationsverfahren, die daher zunächst in ihren Hauptzügen zusammen mit dem allgemeinen Informationsproblem der arbeitsteiligen Wirtschaft vorgestellt werden. Anschlieβend wird die grundlegende Frage erörtert, unter welchen Bedingungen der freiwillige Tausch für die Beteiligten vorteilhaft ist. Teil II nennt Möglichkeiten für die Einteilung von Märkten, wobei sich die unterschiedlichen A rten des Wettbewerbsverhaltens als besonders wichtig herausstellen. Diese geben dann das Merkmal für die Gliederung nach Marktformen ab, mit der auf die zentrale Frage der Markttheorie hingeführt wird, inwieweit von den einzelnen Marktstrukturen auf das Verhalten der Beteiligten und weiter auf die auch wohlfahrtstheoretisch relevanten Marktergebnisse geschlossen werden kann. Zur Vorbereitung auf die Erörterung dieser Frage im nächsten Kapitel werden in Teil III die wichtigsten Marktformen, angefangen mit dem Modell des vollkommenen Marktes über den beiderseitigen Mengenanpassermarkt, das Monopol und das Polypol bis zum Oligopol, in ihren Grundzügen vorgestellt. Teil IV schlieβlich behandelt das System der Marktwirtschaft als Ganzes, nimmt noch einmal das Informations- und das Koordinierungsproblem auf und gibt dann einen Gesamtüberblick über die Funktionsweise des Systems, wobei auch auf seine Mängel hingewiesen wird.
Alfred Stobbe
Viertes Kapitel. Marktstrukturen, Marktverhalten und Marktergebnisse
Zusammenfassung
Dieses Kapitel enthält in der Hauptsache Analysen der wichtigsten Marktformen, mit denen die Ergebnisse des 3. Kapitels vertieft werden. Vorweg wird als Maβstab zu ihrer Beurteilung das allgemeine mikroökonomische Gleichgewichtsmodell zusammen mit daran anknüpfenden Überlegungen zur Allokationseffizienz und Wohlfahrt in seinen Grundzügen vorgestellt. Das Modell beruht auf Annahmen über Verhaltensweisen der privaten Haushalte und Produktionsunternehmen, die bereits im 1. und 2. Kapitel diskutiert wurden und faβt diese mit dem Modell des vollkommenen Marktes aus dem 3. Kapitel zu einem einheitlichen, wenngleich idealisierten Gesamtbild des Wirtschaftsprozesses einer Marktwirtschaft zusammen. Teil II enthält dynamische Marktmodelle und zeigt damit Versuche, den Wirtschaftsprozeβ ausschnitt sweise im Zeitablauf zu verfolgen. In den Teilen III bis VI wird über weitere Analysen der wichtigsten Marktformen berichtet, wobei explizit berücksichtigt wird, daβ im Tauschverkehr auch Partner mit Marktmacht zusammentreffen und daβ nicht alle Teilnehmer die Rahmenbedingungen von Märkten als unverrückbare Daten ansehen. Das Kapitel schlieβt mit einer Diskussion der Unzulänglichkeiten des Allokationsverfahrens „Marktwirtschaft“. Deren prominenteste ist die Tendenz zur Wettbewerbsbeschränkung (Teil VII); über weitere wird in Teil VIII berichtet. Diese Überlegungen bilden den Ausgangspunkt und die Rechtfertigung für staatliche Eingriffe in die Allokation und leiten damit zum 5. Kapitel über.
Alfred Stobbe
Fünftes Kapitel. Markt und Staat
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird, wenn auch nur in Auswahl und skizzenhaft:, die Frage erörtert, auf welche Weise öffentliche Stellen die Allokation beeinflussen und wie private Wirtschaftssubjekte darauf reagieren. Das zugrundeliegende Werturteil lautet: Jeder öffentliche Eingriff in den Wirtschaftsprozeβ bedarf schon deshalb der Rechtfertigung und ständigen Überwachung, weil er Machtausübung bedeutet, deren Begrenzung und Kontrolle die zentrale Errungenschaft eines demokratischen Gemeinwesens ist. Teil I enthält eine Übersicht über die Bereiche staatlicher Eingriffe und skizziert den rechtlichen Rahmen einer Marktwirtschaft, innerhalb dessen die Verfügungsrechte über Güter eine prominente Rolle spielen. Teil II diskutiert einige Bereiche staatlicher Betätigung auf der einzelwirtschaftlichen Ebene. Da kein Eingriff allein deshalb, weil er von Staats wegen erfolgt, zu dem gewünschten Ergebnis führt, wird hier ständig auch auf die Möglichkeit falscher oder unzulänglicher Maβnahmen sowie auf Nebenwirkungen hingewiesen. Dieser Gedanke leitet zu Teil III über, in dem einige Aspekte heutiger Kritik an der staatlichen Beeinflussung der Allokation dargelegt sind.
Alfred Stobbe
Backmatter
Metadaten
Titel
Mikroökonomik
verfasst von
Professor Dr. Alfred Stobbe
Copyright-Jahr
1991
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-58210-3
Print ISBN
978-3-540-54136-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-58210-3