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2025 | OriginalPaper | Buchkapitel

2. Mikropolitische Ansätze

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Zusammenfassung

Das Kapitel untersucht die Bedeutung menschlicher Beziehungen und informeller Sozialstrukturen in Organisationen. Es beginnt mit der Human-Relations-Bewegung, die durch die Hawthorne-Experimente von Mayo und Kollegen in den 1930er-Jahren initiiert wurde. Diese Experimente zeigten die Existenz informeller Gruppen und deren Einfluss auf das Betriebsklima und die Arbeitsmotivation. Die verhaltenswissenschaftlichen Ansätze, die sich auf diese Erkenntnisse stützen, betonen die Rolle informeller Sozialbeziehungen und deren Einfluss auf Entscheidungsprozesse. Diese Ansätze sehen Entscheidungen in Organisationen als Resultat menschlichen Verhaltens und nicht als rein logische Prozesse. Die Verhaltenswissenschaftliche Entscheidungstheorie, die sich Ende der 1930er-Jahre entwickelte, analysiert Entscheidungsprozesse unter Berücksichtigung der begrenzten Informationsverarbeitungskapazitäten und der Unsicherheit in komplexen Umwelten. Sie untersucht, wie Organisationen durch Anpassung an ihre Umwelt überleben können. Die Anreiz-Beitrags-Theorie von Barnard und die Koalitionstheorie von Cyert und March betonen die Bedeutung von Anreizen und Beiträgen zur Aufrechterhaltung der Funktionalität von Organisationen. Das Konzept der begrenzten Rationalität von Simon und March sowie das Mülleimer-Modell von March und Olsen zeigen, wie Entscheidungen in mehrdeutigen und unklaren Situationen getroffen werden. Spieltheoretische Ansätze, wie die strategische Organisationsanalyse von Crozier und Friedberg, analysieren Machtbeziehungen und informelle Strukturen in Organisationen. Sie betonen, dass Macht eine zentrale Rolle im kollektiven Handeln spielt und dass Organisationen als Arenen mikropolitischer Aushandlungsprozesse zu verstehen sind. Weiterentwicklungen dieser Ansätze durch Mintzberg und Giddens/Ortmann vertiefen die Analyse von Machtquellen und Strategien in Organisationen. Das Kapitel schließt mit der Feststellung, dass mikropolitische Konzepte die Eigenständigkeit der Subjekte in Organisationen betonen und die Bedeutung informeller Praktiken und Machtkonfigurationen hervorheben. Die Analyse zeigt, wie individuelle Akteure ihre Normen, Ressourcen und Ziele in organisationale Entscheidungen transformieren und damit Macht- und Kontrollformen reproduzieren.

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Fußnoten
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Literatur
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Metadaten
Titel
Mikropolitische Ansätze
verfasst von
Thomas Matys
Copyright-Jahr
2025
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-46754-8_2