In Zeiten des Arbeitnehmermarktes wählen Bewerber die Unternehmen, die ihnen die besten Vorteile bieten. Umso größer ist die Herausforderung für Arbeitgeber, Fachkräfte zu finden und zu binden. Recruiting-Experte Georg Soller gibt Tipps zur besseren Mitarbeiterbindung.
Stellenbesetzungen dauern immer länger oder gelingen gar nicht. Daher ist Mitarbeiterbindung für Unternehmen das Gebot der Stunde.
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Unternehmen muss klar werden, dass sie angesichts der derzeitigen Arbeitsmarktsituation von ihrem Fachpersonal abhängiger sind denn je. Neue Denkansätze sind notwendig und auch gute Gründe, weshalb Bewerber sich für ein Unternehmen entscheiden und Mitarbeiter bleiben sollten. Damit die Mitarbeiterbindung gelingt, sollten Organisationen die folgenden fünf Experten-Tipps beachten.
1. Mitarbeiter-Feedback einfordern
Ein einfacher Weg, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter besser an sich binden können, ist, sie täglich zu fragen wie es ihnen geht. Zum Beispiel mit einer Firmen-App, die ihr Feedback einfordert: Wie war ihr Tag? Was hat gut, was weniger gut geklappt? So können Arbeitgeber besser auf ihre Mitarbeiter eingehen und Kündigungen vermeiden.
2. Als attraktiver Arbeitgeber positionieren
Wer sich als Top-Arbeitgeber platzieren möchte, sollte nicht nur eine integre und wertschätzende Unternehmenskultur etablieren, sondern auch attraktive Benefits für Arbeitnehmer bieten. Eine klare Botschaft, dass der Arbeitgeber seine Mitarbeiter verstanden hat und wertschätzt, verbessert nicht nur das Markenimage und lockt neue Talente an, sondern stärkt auch die Mitarbeiterbindung.
3. Greifbare Mitarbeitervorteile anbieten
Oft werden attraktive Zusatzleistungen von Mitarbeitern unterschätzt oder gar nicht genutzt. Das liegt meistens daran, dass sie nicht klar kommuniziert werden oder sie einfach nicht verständlich genug sind. Ein greifbarer Vorteil für Arbeitnehmer wäre zum Beispiel, fünf Jahre früher in Rente gehen zu können, ohne Abzüge zu bekommen. Für Arbeitnehmer wäre das nicht nur ein guter Grund, im Unternehmen zu bleiben, sondern auch ihren Arbeitgeber positiv nach außen darzustellen.
4. Mitarbeitergesundheit zusätzlich fördern
Besonders durch die Corona-Pandemie haben sich nicht nur die Arbeitsweisen und die Wünsche der Arbeitnehmer verändert – auch der Wert von Gesundheit ist noch sichtbarer geworden. Gerade wenn es gesundheitlich kritisch wird, ist es von großem Vorteil, wenn Arbeitnehmer eine schnelle und präzise medizinische Behandlung bekommen, die auch der Arbeitgeber für sie bezahlt.
5. Bewusstsein für Vorteile schaffen
Insgesamt bringen die besten Benefits nichts, wenn sie nicht wahrgenommen werden. Deshalb ist es wichtig, dass Arbeitgeber ihre Zusatzleistungen nicht nur vor oder während des Bewerbungsprozesses kommunizieren. Ein regelmäßiges Update der Belegschaft über die angebotenen Vorteile schafft nicht nur ein Bewusstsein über die Besonderheit des Unternehmens, sondern bindet Mitarbeiter auch langfristig.
Wer von den Investitionen nicht zurückschreckt und es schafft, eine Auswahl an Benefits anzubieten, die zum Unternehmen und zum Mitarbeiter passen, wird schnell als Top-Arbeitgeber wahrgenommen und hebt sich von der Konkurrenz ab.