Die Wirtschaft hat ordentlich Druck im Kessel. Rezession, Donald Trump und die innerpolitischen Unsicherheiten sind nicht gerade ideale Bedingungen für einen Jobwechsel. Und doch sind viele Arbeitnehmer auf dem Absprung.
Obwohl die wirtschaftliche Situation schwierig ist, gibt es gute Gründe für einen Jobwechsel.
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Wenn es nicht mehr geht, geht es einfach nicht mehr. Stimmen beim aktuellen Arbeitgeber zu viele Faktoren nicht, ziehen die Beschäftigten weiter, obwohl die Wirtschaft in einer massiven Krise steckt. Das ergibt das Randstad Arbeitsmarktbarometer 2025.
Demzufolge hat bereits mehr als jeder Dritte den Job gewechselt, weil die Bezahlung nicht stimmte (37 Prozent). Doch nicht nur die Vergütung vertreibt Beschäftigte. Oftmals sind die Gründe in der Unternehmens- und Führungskultur zu suchen.
Miese Unternehmens- und Führungskultur sorgt für Kündigungen
So gehen 36 Prozent wegen einer toxische Arbeitsplatzkultur mit Mobbing oder unrealistische Erwartungen. Das sind 16 Prozentpunkte in der vorherigen Befragung. Die Studienautoren bezeichnen diesen Anstieg als besonders auffällig und besorgniserregend.
Auch die fehlende Vereinbarkeit mit dem Privatleben veranlasst 33 Prozent der Arbeitnehmer (plus acht Prozentpunkte) zu neuen Ufern aufzubrechen. Offenbar ist zudem das Vertrauen in die Unternehmensführung zu gering, sagen 28 Prozent als Begründung für ihre Wechselbereitschaft.
Bei den Optimierungsvorschlägen sieht es nicht besser aus. 27 Prozent der Umfrageteilnehmer kehren ihrem Arbeitgeber den Rücken, weil dieser die Verbesserungsmöglichkeiten bei den Arbeitsbedingungen einfach nicht umsetzt (plus fünf Prozentpunkte).
Wertebasierte Führung bindet Mitarbeiter
"Unternehmen sind heute mehr denn je gefordert, nicht nur mit fairer Bezahlung, sondern auch mit einer wertebasierten Führung und flexiblen Arbeitsmodellen zu überzeugen. Wer in diesen Bereichen nicht authentisch ist oder Defizite aufweist, verliert zunehmend an Attraktivität als Arbeitgeber", kommentiert Verena Menne, Director Group HR bei Randstad Deutschland, die Umfrageergebnisse.
Und sie warnt Unternehmen, zu unterschätze, wie stark sich eine wertschätzende Führungskultur auf die Mitarbeiterbindung auswirkt. "Wenn sich Beschäftigte nicht ernst genommen fühlen oder das Vertrauen in ihre Führungsebene verloren geht, sind sie heute schneller bereit, Konsequenzen zu ziehen."
Das Randstad Arbeitsbarometer ist eine Studie, für die Arbeitnehmer zwischen 18 bis 67 Jahren in Europa, Asien-Pazifik sowie Nord- und Südamerika halbjährlich online befragt werden. Die Mindeststichprobengröße beläuft sich dabei auf 500 Interviews pro Land. Ergänzend fließen Pulse Surveys in ausgewählten Ländern mit Einblicken in aktuelle Entwicklungen mit in die Erhebung ein.