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07.12.2017 | Mitarbeitermotivation | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mitbestimmung ist Feelgood-Management

verfasst von: Marion Mink

2:30 Min. Lesedauer

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Sitzen Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat, schaffen sie die Voraussetzungen für so genannte 'gute Arbeit'. Denn in mitbestimmten Unternehmen hat die Personalpolitik einen höheren Stellenwert und damit steigt das Wohlbefinden.

Wenn sich ein Mitarbeiter bereits am Sonntagabend auf den arbeitsreichen Montag freut, dann hat das Unternehmen alles richtig gemacht. Diese Firmen verfügen zumeist über einen hohen Mitbestimmungsindex, kurz MB-ix genannt. Zu diesem Ergebnis kommt die Hans-Böckler-Stiftung in ihrer Studie "Der MB-ix und 'gute Arbeit' - was wir messen können" (PDF)

Gute Arbeit hat viele Gesichter. Kriterien für die Bewertung von guter Arbeit sind vor allem ein leistungsgerechtes Einkommen sowie Arbeitsplatzsicherheit, um Mitarbeiter langfristig an ein Unternehmen zu binden. "Sind die elementaren Bedingungen wie ein angemessenes Grundgehalt erfüllt, spielen neben der Arbeitszufriedenheit die emotionale Verbundenheit mit dem Arbeitgeber und besonders die Begeisterung bei der Arbeit eine große Rolle bei der Entscheidung zu bleiben oder zu gehen", wie die Springer-Autorinnen Sophia Gesing und Ulrike Weber über "Nutzen des Feelgood-Managements für Unternehmen" (Seite 14) betonen. 

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Der MB-ix als Messgrundlage

Der Mitbestimmungsindex misst die Verankerung der Mitbestimmung in Unternehmen auf einer Skala von Null bis Einhundert. Der Index setzt sich aus sechs Faktoren zusammen:

  • Zusammensetzung des Aufsichtsrats. Insbesondere die Anzahl und Art der Mandate der Arbeitnehmervertreter
  • Interne Struktur des Aufsichtsrats
  • Die Anzahl, Art und Besetzung der Aufsichtsratsausschüsse mit Arbeitnehmervertretern
  • Die Existenz europäischer Betriebsräte und der Anteil der Beschäftigten in Deutschland
  • Der Einfluss des Aufsichtsrates, der abhängig ist von der Rechtsform des Unternehmens
  • Existenz eines eigenständigen Ressorts Personal im Vorstand

Der MB-ix enthält Informationen zu insgesamt 262 börsennotierten Unternehmen. Die Daten stammen aus den Jahren 2006 bis 2013. 

Kennzeichen mitbestimmter Unternehmen

Unternehmen, die über einen hohen MB-ix verfügen, besitzen häufig einen eigenen Vorstand für das Personalressort. Von zehn Betrieben ohne Mitbestimmung haben dagegen acht kein eigenständiges Ressort für Personal. Darüber hinaus beschäftigen mitbestimmte Betriebe mehr ältere Arbeitnehmer. Im Durchschnitt sind die Mitarbeiter 43 Jahre alt und haben drei Jahre mehr auf dem Buckel als in Firmen mit niedrigem MB-ix. Gleichzeitig engagieren sich mitbestimmte Unternehmen für die Ausbildung junger Menschen. Die Ausbildungsquote in der dualen Berufsausbildung liegt bei 4,5 Prozent. Ohne Mitbestimmung liegt der Wert bei 3,6 Prozent.

In Betrieben, in denen häufiger Frauen im Vorstand sitzen, ist in der Regel die Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat vertreten. In den untersuchten Firmen waren 39 Vorstandsposten mit Frauen besetzt. 29 davon, das heißt etwa 74 Prozent, arbeiten in mitbestimmten Unternehmen. 

Die positive Rolle von Frauen in der Firmenführung betont Springer-Auto Armin Trost im Buchkapitel "Die Rolle vom Employer Branding bei der Gewinnung von Führungskräftenachwuchs" (Seite 12): "Frauen können besser einschätzen, was Kunden wollen. Daher sollen mehr Frauen über die Zukunft des Unternehmens entscheiden und relevante Veränderungen vorantreiben. Dies ist eine Entscheidung von strategischer Reichweite. Wer Frauen für Führungspositionen gewinnen möchte, tut gut daran, sich unter anderem von männlich dominierten Strukturen bedingungsloser, ständiger Präsenz zu verabschieden." 

Gute Arbeit und Mitbestimmung liegen eng beieinander. Die Umsetzbarkeit der dafür benötigten Aspekte ist keine Hexerei. Es benötigt nur ein wenig Veränderung, damit der Mitarbeiter Montagmorgens fröhlich pfeifend durch die Bürotür kommt. 

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