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05.09.2016 | Mitarbeitermotivation | Schwerpunkt | Online-Artikel

So kurbeln Sie die Motivationsenergie an

verfasst von: Andrea Amerland

3:30 Min. Lesedauer

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Es ist ein Schlag ins Gesicht aller Personalverantwortlichen: Mitarbeiter fühlen sich ihrem Arbeitgeber kaum verbunden. Dieser Trend zeichnet sich in einer Online-Umfrage der Stellenbörse Jobware ab.

Bei 46 Prozent aller Angestellten endet das Pflichtgefühl gegenüber der Firma nach Feierabend und nur zehn Prozent würden die Unternehmensseite liken. Aber immerhin 44 Prozent nehmen an der jährlichen Weihnachtsfeier teil. Das hat der Jobware Umfrage-Report 2016 ermittelt. Auch wenn die Online-Umfrage via Karriere-Newsletter unter tausenden Personalern, Personalverantwortlichen und Bewerbern nicht repräsentativ ist, zeigt sie einen Trend: Mitarbeiter identifizieren sich nicht mit ihrem Arbeitgeber. Dabei ist das laut Umfrage 25 Prozent der Personalvernatwortlichen wichtig, 55 Prozent ist es sogar sehr wichtig.

Müssen Unternehmen also stärker in die Mitarbeiterbindung investieren? Angesichts des Fachkräftemangels infolge des demografischen Wandels, kann diese Frage eigentlich nur bejaht werden. Doch professionelle Mitarbeiterbindung, die Kündigungswellen und hohe Fluktuation verhindern soll, ist in vielen Unternehmen noch die Ausnahme. Oft fehlt auch das Wissen, welche Maßnahmen greifen.

Empfehlung der Redaktion

2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

Mitarbeiter an das Unternehmen binden

Wer sein Personal nicht an das Unternehmen zu binden vermag, muss mit hohem Wiederbeschaffungsaufwand rechnen: In 2012 blieben frei gewordene Stellen durchschnittlich 77 Tage vakant – länger als je zuvor in den letzten 10 Jahren (vgl. Bundesagentur f


Ein Faktor zur Mitarbeiterbindung ist gegenseitige Anerkennung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Meinestadt.de, für die rund 1.100 Arbeitnehmer und Führungskräfte befragt wurden. Zufriedenheit im Job entsteht für die Mehrheit (67 Prozent) der befragten Arbeitnehmer durch Wertschätzung. Daher lautet eine typische Antwort aus der Umfrage: "Am allermeisten an meiner Arbeit nervt mich, dass der Chef einem nichts zutraut und jede Kleinigkeit selber prüfen muss."

Werte erhöhen den Identifikationsfaktor

Zufriedene Arbeitnehmer sind ihren Arbeitgebern treuer und erhöhen die Produktivität. Doch wie entstehen Zufriedenheit und Identifikation mit dem Job? "Werte sind eine wichtige Voraussetzung für die Identifikation eines Mitarbeiters mit seinem Unternehmen", schreiben dazu die Springer-Autoren Christoph Lindinger und Nora Zeisel. Sie beschreiben im gleichnamigen Buchkapitel wie Unternehmen "mit Leadership, Unternehmenskultur und gelebten Werten zu echter Identifikation" gelangen können. "Die eigene Arbeitsstelle wird dann als kreativer Lebensbereich angesehen, wenn die persönlichen Werte in der Arbeit verwirklicht werden können. Ein hohes Vertrauensniveau und eine offene Diskussionskultur fördern dies erheblich. Die Mühe, eine solche Kultur zu schaffen, lohnt sich", heißt es im Buch "Spitzenleistung durch Leadership" auf Seite 124. Werte haben den Autoren zufolge eine positive Wirkung:

  • Unternehmenswerte können Motivationsenergie erzeugen
  • Sie können bei Entscheidungen und Konflikten den Ausschlag geben, im Sinne des Unternehmens zu handeln.
  • Werte sind Ausdruck des moralischen Wissens eines Unternehmens.
  • Sie dienen als Orientierung und beeinflussen die Auswahl von Handlungszielen.

So sind gegenseitiger Respekt, Vertrauen und ein gutes sozial-emotionales Klima Aspekte, die Motivation am Arbeitsplatz fördern und die Mitarbeiterbindung erhöhen. 

Interaktion als Identifikationsträger

Dabei spielt die Interaktion zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter eine große Rolle, betont Günter Bolten. Für ihn ist Interaktion ein Identifikationsträger. Bei der "Suche nach Identität und Führungsstärke" hänge viel davon ab, "welche Identifikationsmöglichkeiten Vorgesetzte wie nutzen und welche Identifikationswirkungen bei ihren Mitarbeitern damit verbunden sind", führt der Springer-Autor auf Seite 57 aus. Um aktiv identitätsfördernde Führungsaktivitäten einzusetzen, empfiehlt der Autor einen Kriterienkatalog zu erstellen, der sich an Vorbildern oder auch an engagierten Mitarbeitern orientiert.  Dieser Katalog könnte folgendermaßen aussehen:

  • zuhören können,
  • fair auftreten (kein arrogantes oder hierarchiebetontes Auftreten),
  • ehrlich sein, Vertrauen erwecken,
  • Kontaktfreude und Einfühlungsvermögen zeigen können,
  • über gutes Führungswissen verfügen und dies auch umsetzen können,
  • delegationsfreudig sein,
  • Engagement für die Abteilung und nach oben gerichtetes Durchsetzungsvermögen vermitteln,
  • möglichst ausgeglichen agieren und reagieren können,
  • selbstkritisch mit den eigenen Entscheidungen umgehen können,
  • zielstrebig handeln,
  • motivieren und
  • positiv denken können

Fazit: Mitarbeiterbindung ist wichtiger denn je, da sich sich der Arbeitsmarkt vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt entwickelt hat. Um Identifikationsfläche für die Angestellten zu schaffen, spielen Führungskräfte eine wichtige Rolle: Sie müssen die nötige Motivationsenergie erzeugen und den Arbeitsplatz zu einem angenehmen Habitat machen. 

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