Skip to main content

1996 | Buch

Mitarbeiterverhalten im Beratungsprozeß

Eine ökonomische Betrachtung

verfasst von: Stephanie Weiershäuser

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

insite
SUCHEN

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
A. Einführung
Zusammenfassung
Die veränderten Arbeitsbeziehungen stellen einen der wesentlichsten Trends im Beratungsumfeld der 90er Jahre dar. Das Humankapital ist zum zentralen Erfolgsfaktor im globalen Wettbewerb geworden.1 Dem wird mit neuer ManagementOrientierung Rechnung getragen: Konzentration auf Prozesse und Mitarbeiter, Förderung von Eigeninitiative und Selbstorganisation, offene Kommunikation und mehr Eigenverantwortung der Mitarbeiter anstelle von Machtausübung. Entscheidungskompetenzen werden zunehmend delegiert und in der Hierarchie nach unten verlagert.2 Der Mitarbeiter avanciert zum Schlüsselfaktor. Daraus ergeben sich direkte Konsequenzen für die Methodik der Unternehmensberatung: Dem Mitarbeiter sollte auch innerhalb des Beratungsprozesses eine zentrale Rolle zukommen. Diese Forderung läßt sich sowohl aus der Anbieter- als auch der Nachfragerperspektive des Beratungsmarktes begründen.
Stephanie Weiershäuser
B. Beratungstheoretische Annäherung an das Erkenntnisobjekt
Zusammenfassung
Eine Betrachtung des Mitarbeiters im Beratungsprozeß sollte zunächst an der Aufarbeitung der bestehenden beratungstheoretischen Literatur ansetzen. Im folgenden werden daher die wichtigsten beratungstheoretischen Konzepte kurz vergleichend vorgestellt und auf ihre Eignung zur Analyse des Erkenntnisobjektes geprüft. Dabei ist vor allem die Aussagefähigkeit der Konzepte hinsichtlich des Mitarbeiterverhaltens im Beratungsprozeß, der Widerstandsproblematik bei der Umsetzung der Beratungsempfehlungen sowie der Ableitung geeigneter Gestaltungsvorschläge zur Optimierung des Beratungsprozesses relevant. Eine kritische Würdigung am Ende zeigt, daß die vorhandenen beratungstheoretischen Konzepte nur begrenzte Grundlagen für eine Thematisierung des Mitarbeiters im Beratungsprozeß bieten und weist auf die Vorteile der Agenturtheorie als theoretische Alternative hin.
Stephanie Weiershäuser
C. Bezugsrahmen und empirische Methodik
Zusammenfassung
Bezugsrahmen stellen im Sinne angewandter Forschung Orientierungs-, Ordnungs- und Strukturierungshilfen dar, die den Forschungsprozeß steuern sowie zu einer situativ besseren Lösung der betrachteten praktischen Probleme beitragen.1 Porter gibt eine sehr treffende Begriffsbeschreibung vor:
“Frameworks identify the relevant variables and the questions which the user must answer in order to develop conclusions tailored to a particular industry or company. In this sense they can be seen as almost expert systems. The theory embodied in frameworks is contained in the choice of included variables, the way variables are organized, the interactions among the variables and the way in which alternative patterns of variables and company choice affect outcome.”2
Stephanie Weiershäuser
D. Untersuchung der empirischen Relevanz agenturtheoretischer Aussagen zum Mitarbeiterverhalten im Beratungsprozeß
Zusammenfassung
Der Bertelsmann Konzern ist eines der fünf weitweit führenden Medienunternehmen. Unter den vier Produktlinien Buch, Presse, Industrie und Entertainment ist eine Fülle unterschiedlicher Aktivitäten im Medienbereich zusammengefaßt. So gehören zum Konzern z.B. Buch- und Zeitschriftenverlage, Buchclubs, Schallplatten-, Film- und Fernsehgesellschaften, Druckereien und CD-Fabrikationsstätten. Im Geschäftsjahr 1994/95 entfielen über 65 Prozent des Umsatzes auf das Ausland. Die Bertelsmann Fachinformation gehört zur Produktlinie Buch. Unterschiedliche Fachinformationsverlage veröffentlichen Bücher und Zeitschriften zu den Bereichen Wirtschaft/ Wissenschaft, Medizin, Verkehr sowie Bauwesen und Umwelt. Desweiteren bietet die Bertelsmann Fachinformation Dienstleistungen im Direktmarketing, Fahrschulartikel und Telephonverzeichnisse an.
Stephanie Weiershäuser
E. Gestaltungsempfehlungen und Schlußbetrachtung
Zusammenfassung
Qualitätsunsicherheit wird durch das Agenturproblem der hidden characteristics ausgelöst. Hidden characteristics treten im Beratungsprozeß hauptsachlich in der Anbahnungsphase bei der Auswahl der Klientmitarbeiter fir die Projektteams auf. Zu diesem frühen Stadium der Beratungsbeziehung körinen Berater und Vorgesetzte als Prinzipale die für die Projektarbeit relevanten verdeckten Merkmale der Agenten nicht kennen. Wegen der Informationsasymmetrie zugunsten der Mitarbeiter besteht folglich die Gefahr der adversen Selektion, d.h. eine Auswahl von Mitarbeitern für die Beratungsteams, die aufgrund “falscher” Qualifikationen eine optimale Lösung der Beratungsaufgabe be- oder verhindern. Empirisch ergab sich, daß aus Sicht der Klienten die negativen Auswirkungen der hidden characteristics keine gravierenden Ausmaße annahmen. Es wurde gezeigt, daß Mechanismen des screenings, der self-selection und des signallings bei der Auswahl der Mitarbeiter durchaus angewandt werden und somit eine breite adverse Selektion verhindern. Allerdings setzten die Klienten die agenturtheoretischen Lösungsdesigns eher ungeplant, intuitiv und reaktiv ein, während seitens der Berater die Forderung nach einer Systematisierung der Auswahlprozesse der Mitarbeiter für die Projektteams laut wurde. Die Berater Außerten auch haufiger die Sorge vor einer adversen Selektion der Mitarbeiter. Für das ungeplante, reaktive Vorgehen der Klienten bei der Auswahl ihrer Mitarbeiter für die Beratungsprojektarbeit gibt es vordergaindig einige plausible Erklärungen.
Stephanie Weiershäuser
Backmatter
Metadaten
Titel
Mitarbeiterverhalten im Beratungsprozeß
verfasst von
Stephanie Weiershäuser
Copyright-Jahr
1996
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-663-01357-0
Print ISBN
978-3-8244-6392-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-01357-0