Fachkräftemangel und Bürokratie setzen Unternehmen in Deutschland laut BDI zunehmend unter Druck. Weiterhin klagen Mittelständler über hohe Energie- und Rohstoffpreise, wenngleich sich die Lage hier etwas entspannt.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat knapp 400 Unternehmen des industriellen Mittelstands nach ihren derzeit größten Herausforderungen befragt. 76 % der Unternehmen nannten dabei Arbeitskosten und Fachkräftemangel als größte Herausforderung, gefolgt von den hohen Preisen Energie und Rohstoffe (62 %) und der Bürokratie inklusive aufwendiger Genehmigungsverfahren (37 %). Während sich die Lage bei den Energie- und Rohstoffpreisen gegenüber den beiden Vorjahren allerdings deutlich entspannt, verschärfen sich die durch Fachkräftemangel und Bürokratie verursachten Herausforderung aus Sicht der Unternehmen.
Immer mehr Unternehmen klagen zudem über unzureichende Verkehrs-, Energie- und Digitalinfrastrukturen (25 %). Das Risiko durch geopolitische Spannungen und außenwirtschaftliche Unsicherheiten (15 %) wird nicht mehr so hoch eingeschätzt wie im Vorjahr. Zudem haben Lieferengpässe (11 %) und die Beherrschung von Coronamaßnahmen (2 %) gegenüber den Vorjahren deutlich an Schrecken verloren.
Unternehmen schieben ökologische Transformation auf
Der BDI hat in der Blitzumfrage außerdem herausgefunden, dass infolge der sogenannten Zeitenwende 45 % der befragten Unternehmen Investitionen in die ökologische Transformation zurückhalten. Laut BDI haben zudem 15 % der Unternehmen ihre aktuelle Produktion gedrosselt oder unterbrochen – im Februar 2022 lag dieser Wert noch bei 7 %.