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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

34. Mitverbrennung von Sekundärbrennstoffen

verfasst von : Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme, Dipl.-Biol. Sigrid Hams

Erschienen in: Praxishandbuch der Kreislauf- und Rohstoffwirtschaft

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Auf europäischer Ebene wird unter festen Sekundärbrennstoffen ein breites Spektrum an für die energetische Verwertung bereitgestellten Fraktionen verstanden, die aus nicht gefährlichen Abfällen hergestellt werden. Dieses reicht dabei von produktionsspezifischen oder gewerblichen Abfällen, über Siedlungsabfall, bis hin zu Bau‐ und Abbruchabfall oder auch Altholz (DIN 2012). Auch auf nationaler Ebene werden Brennstoffe, die aus festen, heizwertreichen, nicht gefährlichen Abfällen hergestellt werden, als Sekundärbrennstoffe bezeichnet, die nach einem umfassenden Aufbereitungsprozess speziell für die Mitverbrennung bereitgestellt werden. Insgesamt hat sich die Mitverbrennung von Sekundärbrennstoffen in Industriefeuerungsanlagen und Zementwerken als feste Säule einer modernen Kreislaufwirtschaft etabliert, da hier heizwertreiche Stoffe als emissionsarme Energieträger hochwertig verwertet werden können. Durch die Einsparung von Primärbrennstoffen, der Rückgewinnung von Eisen‐ und Nichteisenmetallen sowie – im Fall der Mitverbrennung in Zementwerken – der stofflichen Verwertung des mineralischen Anteils kann so zum Klima‐ und Ressourcenschutz beigetragen werden. So wurden allein in der deutschen Zementindustrie im Jahr 2014 durch den Einsatz geeigneter Sekundärbrennstoffe fossile brennstoffspezifische Kohlendioxid(CO2)‐Emissionen von etwa 1,5 Mio. Megagramm (Mg) sowie etwa 2 Mio. Mg Steinkohleeinheiten an fossilen Primärenergieträgern eingespart (Oerter 2017a).

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Fußnoten
1
Langlebige Schadstoffe („persistent organic pollutants“), die sich in Umwelt, Mensch und Tier anreichern und gekennzeichnet sind durch ihr Potenzial für den weiträumigen Transport. Auf Grundlage des sog. Stockholmer Übereinkommens sind POP‐haltige Abfälle so zu entsorgen, „dass die darin enthaltenen persistenten organischen Schadstoffe zerstört oder unumkehrbar umgewandelt werden. Sind eine Zerstörung oder unumkehrbare Umwandlung nicht die unter Umweltgesichtspunkten vorzuziehende Möglichkeit, so sind die Abfälle auf andere Weise umweltgerecht zu entsorgen.“ (UBA 2016).
 
2
Seit 2016 unter der internationalen Stockholm‐Konvention als persistenter organischer Schadstoff (POP) identifiziert, z. B. als Flammschutzmittel für Dämmstoffe aus Polystyrol.
 
Literatur
Zurück zum Zitat BDK (2015) Persönliche Mitteilung des Bundesverbandes der deutschen Kalkindustrie e. V. vom 10. Februar 2015 BDK (2015) Persönliche Mitteilung des Bundesverbandes der deutschen Kalkindustrie e. V. vom 10. Februar 2015
Zurück zum Zitat BDK (2017) Persönliche Mitteilung des Bundesverbandes der deutschen Kalkindustrie e. V. vom 23. Januar 2017 BDK (2017) Persönliche Mitteilung des Bundesverbandes der deutschen Kalkindustrie e. V. vom 23. Januar 2017
Zurück zum Zitat BGS e. V. (2012): Probenahme-, Probenaufbereitungs- und Analysenvorschriften. Für Sekundärbrennstoffe im Rahmen des RAL-Gütezeichens 724 „Sekundärbrennstoffe“ und RAL-Gütezeichen 727 „Bestimmung des biogenen Anteils in Sekundärbrennstoffen gemäß RAL-GZ 724 und anderen festen Ersatzbrennstoffen“, Stand Oktober 2012 BGS e. V. (2012): Probenahme-, Probenaufbereitungs- und Analysenvorschriften. Für Sekundärbrennstoffe im Rahmen des RAL-Gütezeichens 724 „Sekundärbrennstoffe“ und RAL-Gütezeichen 727 „Bestimmung des biogenen Anteils in Sekundärbrennstoffen gemäß RAL-GZ 724 und anderen festen Ersatzbrennstoffen“, Stand Oktober 2012
Zurück zum Zitat BGS e. V. (2016) Sekundärbrennstoffe im Zeichen höchster Qualität. RAL-Gütezeichen 724. Broschüre der Gütegemeinschaft Sekundärbrennstoffe und Recyclingholz BGS e. V. (2016) Sekundärbrennstoffe im Zeichen höchster Qualität. RAL-Gütezeichen 724. Broschüre der Gütegemeinschaft Sekundärbrennstoffe und Recyclingholz
Zurück zum Zitat Bundesregierung (2013) Siebzehnte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über die Verbrennung und die Mitverbrennung von Abfällen – 17. BImSchV) vom 2. Mai 2013 (BGBl. I, S. 1021, 1044, 3754) Bundesregierung (2013) Siebzehnte Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über die Verbrennung und die Mitverbrennung von Abfällen – 17. BImSchV) vom 2. Mai 2013 (BGBl. I, S. 1021, 1044, 3754)
Zurück zum Zitat Bundesregierung (2016a) Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (Kreislaufwirtschaftsgesetz – KrWG) vom 24. Februar 2012 (BGBl. I, S. 212), das zuletzt durch Art. 4 des Gesetzes vom 4. April 2016 (BGBl. I, S. 569) geändert worden ist Bundesregierung (2016a) Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (Kreislaufwirtschaftsgesetz – KrWG) vom 24. Februar 2012 (BGBl. I, S. 212), das zuletzt durch Art. 4 des Gesetzes vom 4. April 2016 (BGBl. I, S. 569) geändert worden ist
Zurück zum Zitat Bundesregierung (2016b) Gesetz zur Weiterentwicklung des Strommarktes (Strommarktgesetz) vom 26. Juli 2016. BGBl. Jahrgang 2016, Teil I Nr. 37, Bonn, 29. Juli 2016 Bundesregierung (2016b) Gesetz zur Weiterentwicklung des Strommarktes (Strommarktgesetz) vom 26. Juli 2016. BGBl. Jahrgang 2016, Teil I Nr. 37, Bonn, 29. Juli 2016
Zurück zum Zitat DIN (2012) DIN EN 15359. Feste Sekundärbrennstoffe – Spezifikationen und Klassen; Deutsche Fassung EN 15359:2012-01, Normenausschuss Materialprüfung (NMP) im DIN, Beuth Verlag, 2012 DIN (2012) DIN EN 15359. Feste Sekundärbrennstoffe – Spezifikationen und Klassen; Deutsche Fassung EN 15359:2012-01, Normenausschuss Materialprüfung (NMP) im DIN, Beuth Verlag, 2012
Zurück zum Zitat Europäische Union (2010) Richtlinie 2010/75/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. Dezember 2010 über Industrieemissionen (integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung), ABl. EG L 334, S 17–119 Europäische Union (2010) Richtlinie 2010/75/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. Dezember 2010 über Industrieemissionen (integrierte Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung), ABl. EG L 334, S 17–119
Zurück zum Zitat Europäische Union (2013) Durchführungsbeschluss der Kommission vom 26. März 2013 über Schlussfolgerung zu den besten verfügbaren Techniken (BVT) gemäß der Richtlinie 2010/75/EU des Europäischen Parlaments und des Rats über Industrieemissionen in Bezug auf die Herstellung von Zement, Kalk und Magnesiumoxid. Bekanntgabe unter Aktenzeichen C(2013) 1728, (2013/163/EU). ABl. EG L 100 vom 09.04.2013, S 1–45 Europäische Union (2013) Durchführungsbeschluss der Kommission vom 26. März 2013 über Schlussfolgerung zu den besten verfügbaren Techniken (BVT) gemäß der Richtlinie 2010/75/EU des Europäischen Parlaments und des Rats über Industrieemissionen in Bezug auf die Herstellung von Zement, Kalk und Magnesiumoxid. Bekanntgabe unter Aktenzeichen C(2013) 1728, (2013/163/EU). ABl. EG L 100 vom 09.04.2013, S 1–45
Zurück zum Zitat Faulstich M, Vodegel S, Fedianina E, Franke M, Degener P, Aigner J, Reh K (2016) Umweltschutzgerechte Verwertung nicht etablierter Stoffströme in Abfallverbrennungsanlagen. UBA-Texte 18/2015; Projektnr. 43834, UBA-FB 002257. Umweltbundesamt (Hrsg.), Dessau-Roßlau, Februar 2016 Faulstich M, Vodegel S, Fedianina E, Franke M, Degener P, Aigner J, Reh K (2016) Umweltschutzgerechte Verwertung nicht etablierter Stoffströme in Abfallverbrennungsanlagen. UBA-Texte 18/2015; Projektnr. 43834, UBA-FB 002257. Umweltbundesamt (Hrsg.), Dessau-Roßlau, Februar 2016
Zurück zum Zitat Glorius T (2014) Persönliche Mitteilung Dr. Glorius, 15. Mai 2014 Glorius T (2014) Persönliche Mitteilung Dr. Glorius, 15. Mai 2014
Zurück zum Zitat Glorius T (2016) Persönliche Mitteilung Dr. Glorius, 28. Oktober 2016 Glorius T (2016) Persönliche Mitteilung Dr. Glorius, 28. Oktober 2016
Zurück zum Zitat Kappa S (2016) Persönliche Mitteilung Herr Kappa, 25. Oktober 2016 Kappa S (2016) Persönliche Mitteilung Herr Kappa, 25. Oktober 2016
Zurück zum Zitat Oerter M (2017b) Persönliche Mitteilung Dr. Oerter, 19. März 2017 Oerter M (2017b) Persönliche Mitteilung Dr. Oerter, 19. März 2017
Zurück zum Zitat Oerter M (2012) Umsetzung der IED in der Zementindustrie. Fachlicher Teil der Mitgliederversammlung des BGS e. V., Münster 15. November 2012 Oerter M (2012) Umsetzung der IED in der Zementindustrie. Fachlicher Teil der Mitgliederversammlung des BGS e. V., Münster 15. November 2012
Zurück zum Zitat Oerter M (2015) Status quo und weitere Verwertungspotenziale in der Zementindustrie. Fachlicher Teil der Mitgliederversammlung des BGS e. V., Münster, 19. November 2015 Oerter M (2015) Status quo und weitere Verwertungspotenziale in der Zementindustrie. Fachlicher Teil der Mitgliederversammlung des BGS e. V., Münster, 19. November 2015
Zurück zum Zitat Oerter M (2017a) Hochwertige Verwertung von Abfällen – Der Beitrag der Zementindustrie zu einer modernen Kreislaufwirtschaft. In: Flamme et al. (2017) 15. Münsteraner Abfallwirtschaftstage. Münsteraner Schriften zur Abfallwirtschaft Band 17, IWARU, Münster, ISBN 978-3-9811142-6-3, 1. Aufl., Februar 2017 Oerter M (2017a) Hochwertige Verwertung von Abfällen – Der Beitrag der Zementindustrie zu einer modernen Kreislaufwirtschaft. In: Flamme et al. (2017) 15. Münsteraner Abfallwirtschaftstage. Münsteraner Schriften zur Abfallwirtschaft Band 17, IWARU, Münster, ISBN 978-3-9811142-6-3, 1. Aufl., Februar 2017
Zurück zum Zitat RAL (2012) RAL-Gütezeichen Sekundärbrennstoffe. Gütesicherung RAL-GZ 724. Herausgeber: Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V. RAL, Ausgabe Januar 2012 RAL (2012) RAL-Gütezeichen Sekundärbrennstoffe. Gütesicherung RAL-GZ 724. Herausgeber: Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V. RAL, Ausgabe Januar 2012
Zurück zum Zitat Thiel S (2011) Trends der Mitverbrennung. Der Emissionshandel und die Entwicklung der Brennstoffpreise beeinflussen den Einsatz von Ersatzbrennstoffen in Kohlekraftwerken. In: ReSource 2/2011, Abfall, Rohstoff, Energie, Fachzeitschrift für nachhaltiges Wirtschaften. S 40–49, Rhombos-Verlag, Mai 2011 Thiel S (2011) Trends der Mitverbrennung. Der Emissionshandel und die Entwicklung der Brennstoffpreise beeinflussen den Einsatz von Ersatzbrennstoffen in Kohlekraftwerken. In: ReSource 2/2011, Abfall, Rohstoff, Energie, Fachzeitschrift für nachhaltiges Wirtschaften. S 40–49, Rhombos-Verlag, Mai 2011
Metadaten
Titel
Mitverbrennung von Sekundärbrennstoffen
verfasst von
Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme
Dipl.-Biol. Sigrid Hams
Copyright-Jahr
2018
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-17045-5_34