Immer mehr Verbraucher kaufen mit dem Handy ein. Unternehmen müssen sich beim Mobile Marketing professionalisieren.
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Mobile Nutzer wollen kreativere und relevantere Werbung. Das ist ein Kernergebnis der Studie "Mobile + Me" für die das Technologieunternehmen Quantcast Ende vergangenen Jahres rund 3.000 User ab 16 Jahren in Deutschland, Frankreich und Großbritannien befragte .
Demnach erwarten 37 Prozent der Teilnehmer bei mobilen Werbeformaten eine höhere Relevanz als bei Werbemitteln auf anderen Endgeräten und 40 Prozent wünschen sich mehr Kreativität. Dies gilt vor allem für die jüngeren Nutzer.
Mobile Werbung greift in die Privatsphäre der Nutzer ein
Den Grund sehen die Studienmacher vor allem darin, dass mobile Werbung stärker in die Privatsphäre eingreift als jede andere Werbeformen. So empfindet jeder zweite Nutzer mobile Werbung als aufdringlicher als Desktop- oder Tablet-Werbung. Und für 51 Prozent der Befragten wirken sich irrelevante Kampagnen negativ auf die Markenwahrnehmung aus.
Die Studie zeigt aber auch die Potenziale gut gemachter mobiler Werbung auf. So bestätigen 64 Prozent der Befragten, dass mobile Werbung dazu beigetragen habe, etwas über einen anderen Anbieter zu kaufen als ursprünglich geplant.
Shopping via Smartphone wächst
Insgesamt kaufen deutsche, französische und britische User durchschnittlich 1,16 Mal pro Woche über ihr Smartphone ein. Im Vergleich aber shoppen die Deutschen häufiger mobil als ihre europäischen Nachbarn. Dabei sind Männer (1,46 Mal) shoppingfreudiger als Frauen (0,86 Mal).
Onlinehändler haben Nachholbedarf bei Mobile
Allerdings hinken die meisten deutschen Online- und vor allem Mobileshops dem Stand ausländischer Anbieter jedoch noch hinterher und müssen sich in den nächsten Jahren erst noch professionalisieren, glaubt Springer-Autor Gerrit Heinemann. Dies bestätigt auch eine Studie von Greven Medien, derzufolge nur 16 Prozent der kleinen und mittelständischen Firmen bisher mobile Werbung einsetzen.
Warum Unternehmen Mobile stärker in den Blick nehmen müssen, erklärt Heinemann so: "Das werden vor allem die auf die Märkte drängenden "Digital Natives" oder besser "Smart Natives" einfordern. Insbesondere die "Smart Natives". Diese "Smartphone-Intensivnutzer" sind jung und in den meisten Fällen noch nicht geschäftsfähig. Mit ihrem Eintritt als Kunden in die Handelslandschaft wird sich das Online- und Mobile-Wachstum in den nächsten Jahren noch beschleunigen und sich damit die disruptive Entwicklung der letzten Jahre weiter fortsetzen“, schreibt er in seinem Beitrag "Online-Handel der Zukunft" auf Seite 5.
Eigenständiger Kanal mit Mehrwert
Erfolgsentscheidend sei es zudem, dass Unternehmen Mobile nicht als Verlängerung von Online begreifen, sondern als eigenständigen Kanal mit ganz besonderen Fähigkeiten, mahnt Springer-Autor Mark Wächter. Seiner Ansicht nach unterscheidet sich "Mobile Commerce" fundamental von Online Commerce via Desktop. Auch bei M-Commerce gehe es immer darum, dem Nutzer im Kontext einen Mehrwert zu bieten (Seite 173).
Dabei sei Mobile das "Dope für den stationären Handel" und ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das gesamte Geschäft. Ein E-Commerce-Anbieter liefe in Gefahr, „seine komplette Glaubwürdigkeit zu verlieren, wenn er Mobile nicht mindestens genauso leistungsfähig ist wie Online, und ein stationärer Händler droht, zumindest bei gewissen standardisierten Non-Food-Kategorien zum Showroom für den digitalen Einkauf zu verkommen – man schaut und schlaut sich im Laden auf, kauft dann aber online oder gar direkt mobile noch im Laden“ (174).
Die Umsätze im Mobile Commerce hängen aber nicht zuletzt auch davon ab, ob es den Unternehmen gelingt, bequeme und sichere Payment-Systeme anzubieten. Mark Wächter stellt auf Seite 179 vier mobile Bezahlformen vor:
Vier Mobile Paymentformen |
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