14.08.2019 | Mobilitätskonzepte | Bildergalerie | Galerie
Mobilitätsdienste werden zur nächsten Baureihe
Auf den Privat-Pkw können viele Menschen in urbanen Ballungsgebieten schon lange verzichten. Von A nach B müssen sie allerdings trotzdem kommen. Die Autohersteller wittern ein lukratives Geschäft – mit neuen Mobilitätsdiensten.
Springer-Autor K. Ullrich macht sechs Bedürfnis-Cluster aus, die als Mobilitätstypen bezeichnet werden. Diese Typen basieren auf mobilitätsbezogenen Einstellungen und Bedürfnissen. Der Autor beschreibt im Kapitel New Mobility (Seite 343ff.) die Mobilitätstypen mit ihren charakterisierenden Merkmalen und Ausprägungen. Mithilfe des Mobilitätstypen-Ansatzes will der Auto antizipieren, in welchen Bereichen Akzeptanzbarrieren aber auch -treiber bei der On-Demand Mobilität existieren könnten.
Die Verkehrsplanung richtet den Blick oft auf die Wegehäufigkeit, sie ist Ausdruck für Mobilitätsanlässe. In der Wegebilanz angestiegen ist der Anteil öffentlicher Verkehrsmittel (ÖV) auf jetzt 10 Prozent, das Fahrradfahren legt bundesweit leicht auf 11 Prozent zu; das Auto (motorisierter Individualverkehr, MIV) wird für 57 Prozent der Wege genutzt, wie die Grafik in Wenn die Mobilität verrückt wird (Seite 10) verdeutlicht.
Menschen, die in Ballungsgebieten wohnen, sind neuen Mobilitätsalternativen gegenüber zunehmend aufgeschlossen. Infolgedessen stellen sie immer häufiger den Besitz des eigenen Pkw infrage, sagt Stefan Bratzel, Leiter des Centers of Automotive Management (CAM). Bei den Einwohnern von Städten über 100.000 Einwohnern und bei Jüngeren unter 25 Jahren sinke die Bedeutung des eigenen Pkw deutlich: Für 64 Prozent der jungen Stadtbewohner sei der Besitz eines Privat-Pkws weniger wichtig oder unwichtig, wie die Grafik in Urbane Mobilität – Indikatoren eines Trends (Seite 12) verdeutlicht.
Das Angebot von Verkehrsmitteln und deren Kombination wird aus Kundensicht immer komplexer und facettenreicher. Um die Vielschichtigkeit der Möglichkeiten von Mobilitätskonzepten aufzuzeigen, haben Matthias H. J. Gouthier und Carina Nennstiel eine Vier-Felder-Matrix (Seite 581), die als Ordnungsrahmen für Mobilitätskonzepte dienen kann, erstellt.
Shared Mobility ist einer der wichtigsten Trends in der Automobilindustrie. Die unterschiedlichen Ausprägungen der Personenmobilität nach dem Urban Mobility Trait (UMT) zeigt die Grafik (Seite 20). Im UMT können alle wesentlichen Formen von urbanen Mobilitätsdienstleistungen aus Sicht des individuellen Mobilitätsbedürfnisses beschrieben werden.
Die Akzeptanz künftiger Mobilitätskonzepte ist laut Arnold Picot und Rahild Neuburger stark davon abhängig, welche Erwartungen Nutzer an derartige Konzepte richten und welche Mobilitätsbedürfnisse sie tatsächlich haben. Die Grafik Bedürfnismuster im Ländervergleich (Seite 616) vergleicht die Ausprägungen dieser Bedürfnismuster in den jeweiligen Ländern und Kulturen.
Der Wandel der Automobilhersteller vom Produkt- zum Service- beziehungsweise Softwareanbieter läuft auf Hochtouren. Autoproduzenten haben ihre Aktivitäten bereits um einige Softwarefunktionen erweitert, heißt es im Buchkapitel Digitale Dienstleistungen in der Automobilbranche auf Seite 27. Auch branchenfremde Unternehmen wie Google und Apple haben ihre Kernaktivitäten ausgebaut, wie die McKinsey-Grafik zeigt.
Digitaler Rahmen zur Priorisierung attraktiver Mobilitäts-Geschäfsmodelle; Quelle: in Anlehnung an: Oliver Wyman: Digital OEM #3: Digital Business Models for Automakers; 2017; hier p. 5. Die Springer-Autorin D. Kortus-Schultes geht davon aus, dass eine Konvergenz von Ökosystemen, insbesondere für die In-Car-Nutzung von Entertainment, Medien und Information, absehbar ist, wie sie im im Kapitel Konvergenz der Ökosysteme (Seite 104) beschreibt.