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04.09.2023 | Mobilitätskonzepte | Infografik | Online-Artikel

Deutschlandticket ändert wenig an der Autonutzung

verfasst von: Christiane Köllner

2 Min. Lesedauer

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Das Deutschlandticket führt laut der TU München nur begrenzt dazu, dass Menschen vom Auto auf den ÖPNV umsteigen. Allerdings hat sich das Image des ÖPNV durch das 49-Euro-Ticket verbessert. 

Das Deutschlandticket führt kaum zum Verzicht auf das Auto. Das im Mai 2023 eingeführte, bundesweit gültige 49-Euro-Ticket habe zwar zu einer Erhöhung der Ticket-Abozahlen für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) um 10 % geführt, wie Daten einer Smartphone-App des Forschungsprojekts Mobilität.Leben der Technischen Universität München (TUM) zeigen. Doch nur ein Fünftel der Neu-Abonnenten habe bislang gleichzeitig auch ihre Autonutzung reduziert, so die Forscher. Absolut gesehen sind es also nur 2 %.

Zudem hätten die erhobenen Daten ergeben, dass das Deutschlandticket besonders wenig Einfluss auf die Autonutzung von Personen habe, die vorher schon im Besitz eines ÖPNV-Abos waren, so die Forscher. Sie hätten ihre Autonutzung nur um 7 % reduziert. Über alle Studienteilnehmer mit Deutschlandticket hinweg sei der Anteil der Nutzung des ÖV an ihrer Tagesmobilität im Schnitt um 5 bis 7 Prozentpunkte gestiegen.

Positiveres Image des ÖPNV durch das Deutschlandticket

Als positiv wertet Dr. Allister Loder, Erstautor der Studie, den Marketingerfolg des Deutschlandtickets für 49 Euro pro Monat: "Erste Ergebnisse zeigen, dass es gelungen ist, das Ansehen des ÖPNV in Deutschland zu heben und Schritte hin zu einem nachhaltigeren Mobilitätssystem anzustoßen", sagte Loder. "Nun muss aber dringend das ÖPNV-Angebot flächendeckend weiter ausgebaut werden, um noch mehr Menschen auch tatsächlich eine sinnvolle Nutzung des Deutschlandtickets zu ermöglichen."

Eine endgültige Bewertung des zunächst bis 2025 laufenden Deutschlandtickets stehe laut den Forschern noch aus. Insbesondere müsse eine Gesamtbilanz gezogen werden zwischen den Kosten für die Steuerzahlenden durch die Subventionierung des Preises von 49 Euro und den eingesparten Folgekosten durch CO2-Reduktion, bessere Lebensqualität gerade in Städten und weiteren möglichen positiven gesellschaftlichen Effekten.

Mehr als 11 Mio. verkaufte Abos

Laut Zahlen des Verbands der deutschen Verkehrsunternehmen (VDV) haben im Juli und August 10 Millionen Fahrgäste das Deutschlandticket genutzt. Es seien mehr als 11 Millionen Abos verkauft worden. Etwa 5 % aller Fahrten mit dem Deutschland-Ticket wären ohne das Ticket mit dem Auto unternommen worden. Die VDV-Datengrundlagen und Interpretationen sind allerdings etwas andersartig und somit bedingt vergleichbar.

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