3. Mögliche Bedingungsfaktoren für die Implementierung schulischer Medienkonzepte unter Berücksichtigung des veränderten Bildungsauftrags für Einzelschulen
In dem vorangegangenen Kapitel wurde die schulische Medienkonzeptarbeit als neues Aufgabenfeld im Zuge der Digitalisierung vorgestellt. Um beleuchten zu können, welche Bedingungsfaktoren auf den Prozess der Implementierung schulischer Medienkonzepte einwirken, soll im folgenden Abschnitt eine Betrachtung von ähnlichen Schulentwicklungsprozessen erfolgen. Ziel ist es, mögliche Bedingungsfaktoren für die vorliegende Untersuchung abzuleiten. Dazu wird zunächst eine theoretische Verankerung der systematischen Medienkonzeptarbeit als Schulqualitäts- und Schuleffektivitätsmerkmal vorgenommen.
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In der folgenden Darstellung des Forschungsstands zu den Bedingungsfaktoren für die unterschiedlichen Schulentwicklungsprozesse werden die Begrifflichkeiten aus den jeweiligen Studien verwendet und unter dem Terminus ‚Bedingungsfaktoren‘ zusammengefasst.
Hierbei ist anzumerken, dass für die Erfassung von Wirkungsmechanismen Längsschnittanalysen notwendig sind, die solche Trends und Verläufe anzeigen. Die Untersuchung der Outcome- sowie Outputebene wird aus diesem Grund in der vorliegenden Arbeit nachrangig beachtet.
Anzumerken sei, dass Studien, die sich mit den Kompetenzen oder Einstellungen als Bedingungsfaktoren für digitalisierungsbezogene Schulentwicklungsprozesse auseinandersetzen, im Vergleich zu solchen, die die Unterrichtsebene im Zusammenhang mit selbsteingeschätzten Kompetenzen erforschen, in einem deutlich geringeren Maße vorliegen.
Die Unterrichtsebene wird aufgrund der Thematik der Arbeit nachrangig betrachtet, soll jedoch aus Vollständigkeitsgründen angeführt werden. Zu erklären ist diese Entscheidung damit, dass sich die Implementierung schulischer Medienkonzepte auf der Prozessebene von Schule ansiedelt und sich Bedingungsfaktoren sowohl hemmend als auch förderlich vorwiegend in der Wirkungsrichtung von links nach rechts zeigen. Für die Prozessebene der Schule bedeutet das, dass sich Bedingungsfaktoren der Inputebene durchaus auf diese auswirken können, aber solche, die sich auf der Unterrichtsebene ansiedeln, eher weniger bis keinen Einfluss ausüben (Eickelmann, 2010; Eickelmann & Drossel, 2019). Für die vorliegende Forschung wird die Konsequenz gezogen, dass sich diese allgemeine Auffassung auch auf die Implementierung schulischer Medienkonzepte als digitalisierungsbezogener Schulentwicklungsprozess beziehen könnte. Anderenfalls ist die Forschungslage dazu als so rudimentär zu beschreiben, dass es eine solche Wirkungsweise erst zu ermitteln gilt.
‚Austausch‘ (einfachste Form), ‚Synchronisation/Arbeitsteilung‘ und ‚Ko-Konstruktion/gemeinsame Reflexion‘ (komplexere bzw. komplexeste Form der Umsetzung von Lehrer*innenkooperationsprozessen) (vgl. auch Grosche, Fussangel & Pröbstel, 2020).
Metadaten
Titel
Mögliche Bedingungsfaktoren für die Implementierung schulischer Medienkonzepte unter Berücksichtigung des veränderten Bildungsauftrags für Einzelschulen