1995 | OriginalPaper | Buchkapitel
Mößbauer-Spektroskopie
verfasst von : P. Gütlich, J. Ensling
Erschienen in: Spektroskopie amorpher und kristalliner Festkörper
Verlag: Steinkopff
Enthalten in: Professional Book Archive
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Die Resonanzabsorption von elektromagnetischer Strahlung ist ein wohlbekanntes Phänomen in vielen Bereichen der Physik. Die Anregung einer Stimmgabel durch Schall mit ihrer Resonanzfrequenz, die Streuung des gelben Lichts einer Natriumlampe durch Natriumdampf und die Anregung eines Dipols durch radiofrequente Strahlung sind vertraute Beispiele. Die Übertragung dieses Phänomens auf die resonante Emission bzw. Absorption von y-Strahlung bei Übergängen in Kernen ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Es ist das große Verdienst von Rudolf Mößbauer, die experimentellen Voraussetzungen sowie die theoretische Begründung für das Auftreten der Kernresonanzabsorption (-fluoreszenz) von Gammastrahlung gefunden zu haben Seit der Entdeckung des Mößbauer-Effektes am 191Ir im Jahre 1958 hat diese kernspektroskopische Methode zur Untersuchung von Hyperfeinwechselwir-kungen auf dem Gebiet der Festkörperphysik und -chemie, in der Metallurgie, den Geowissenschaften und der Biophysik und -chemie breite Anwendung gefunden. Inzwischen konnte der Effekt bei annähernd 100 Kernübergängen in über 40 verschiedenen Elementen nachgewiesen werden. Das bekannteste Mößbauer-Nuklid ist das Eisen, weil einerseits der 14,4 keV-Übergang im 57Fe für die Methode bestens geeignet ist, andererseits Eisen in der Natur sehr häufig vorkommt. Im folgenden sollen die Bedingungen, unter denen der Möß-bauer-Effekt beobachtet werden kann, näher besprochen werden.