Montanarchäologie

Der Fachbeitrag widmet sich der Montanarchäologie in Österreich und beleuchtet die früheren Methoden der Rohstoffgewinnung und Metallverarbeitung. Besonderes Augenmerk liegt auf den bedeutenden Kupfervorkommen in der Grauwackenzone der Alpen, die bereits in der Bronzezeit abgebaut und verhüttet wurden. Die Mitterbergregion bei Mühlbach am Hochkönig stellt das größte Kupfervorkommen dar, doch auch kleinere Lagerstätten in Tirol, Salzburg, Steiermark, Niederösterreich und dem Burgenland sind von Bedeutung. In nachfolgenden Zeitepochen wurde die Eisengewinnung und das 'Norische Eisen' sehr geschätzt. Die Zusammenarbeit von Archäologen und Naturwissenschaftlern ist essenziell, um die Verhüttungsprozesse und Verarbeitungsmethoden zu verstehen. Ein wichtiger Aspekt ist die experimentelle Archäologie, die versucht, historische Prozesse nachzustellen und durch vergleichende Materialuntersuchungen Rückschlüsse auf frühere Produktionsprozesse zu ziehen. Der Beitrag beschreibt detailliert Bronzeteile aus einer spätbronzezeitlichen Brandbestattung, eine Bronzespitze und eine Münze aus der Römerzeit sowie Untersuchungen an Kris-Dolchen. Diese Analysen ermöglichen tiefgehende Einblicke in die Techniken und Materialien der Vergangenheit und heben die Bedeutung der Montanarchäologie für das Verständnis historischer Produktionsweisen hervor.