2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Multiple Streams und Politikfeldanalyse
verfasst von : Michael Münter
Erschienen in: Verfassungsreform im Einheitsstaat
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Die Politikfeldforschung oder Policy-Analyse als eigenständige Disziplin der Politikwissenschaft hat eine relativ kurze Geschichte. Einem aktuellen Überblicksartikel zum Thema folgend, „entwickelte sich [die Politikfeldanalyse] in der Bundesrepublik Deutschland in der Mitte der 1970er Jahre.“
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In den USA lassen sich die Anfänge der Subdisziplin kurz nach dem Zweiten Weltkrieg festmachen. Dabei hat die Politikfeldforschung in den vergangenen Jahrzehnten eine bemerkenswerte Auffächerung ihrer Ansätze erfahren
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. Die Grundanliegen und —fragen sowie die Erklärungsziele der Politikfeldanalyse sind über diesen Zeitraum hinweg allerdings weitgehend unverändert geblieben. Nach Schubert/Bandelow „fragt [die Policy-Forschung] danach, was politische Akteure tun, warum sie es tun und was sie letztlich bewirken.“
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Gleichwohl finden sich in der modernen Policy-Forschung einige Erweiterungen bestimmter Variablen des Forschungsfeldes. So ist etwa der Akteursbegriff von der eingeschränkten Fokussierung auf die „Regierung“ auf andere Akteure ausgeweitet worden, wie z.B. einzelne Amts- oder Mandatsträger der politischen Parteien, Vertreter organisierter Interessen in jedweder Form oder Journalisten und Wissenschaftler. Auch ganze Organisationen wie Gewerkschaften oder Gerichte werden als wichtige Akteure konzipiert.