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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

9. Multiplikatoren

verfasst von : Dr. Enzo Mondello

Erschienen in: Finance: Angewandte Grundlagen

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Mit der relativen Bewertung hingegen wird der Aktienwert gegenüber einer Benchmark mithilfe eines Multiplikators beurteilt. Dabei wird untersucht, ob das Beteiligungspapier relativ zu den Aktien vergleichbarer Unternehmen richtig bewertet ist. Das ökonomische Grundprinzip der Methode von Vergleichsunternehmen basiert auf dem Gesetz des einheitlichen Preises, wonach zwei identische Vermögenswerte zum gleichen Preis gehandelt werden. Aus diesem Prinzip des einheitlichen Preises ergibt sich, dass ein Multiplikator von Vergleichsunternehmen mit dem Multiplikator des zu bewertenden Unternehmens übereinstimmen muss, da identische Vermögenswerte den gleichen Preis aufweisen. Grundsätzlich wird zwischen Preis‑ und Wertmultiplikatoren unterschieden. Bei einem Preismultiplikator wird der Aktienpreis zu einer finanziellen Variablen, die einen maßgebenden Einfluss auf den Aktienpreis hat, ins Verhältnis gesetzt. Die hierzu gewählte Variable ist zum Beispiel der Gewinn oder der Buchwert je Aktie. Im Gegensatz dazu wird bei einem Wertmultiplikator der Enterprise Value durch eine finanzielle Variable des Gesamtunternehmens wie etwa das EBITDA, den Umsatz oder den frei verfügbaren Firm‐Cashflow dividiert. In diesem Kapitel werden das Kurs-Gewinn-Verhältnis, das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis und das Kurs-Buchwert-Verhältnis beschrieben, die zu den Preismultiplikatoren zählen. Als Beispiel eines Wertmultiplikators wird das Enterprise-Value-EBITDA-Verhältnis vorgestellt.

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Fußnoten
1
Graham und Dodd haben bereits im Jahr 1934 das Kurs‐Gewinn‐Verhältnis und das Kurs‐Buchwert‐Verhältnis in der Aktienbewertung beschrieben. Vgl. Graham und Dodd 1934: Security Analysis, S. 351 ff.
 
2
Eine Umfrage der Bank of America Merrill Lynch aus dem Jahre 2012 zeigt, dass 81 % der befragten institutionellen Investoren das Kurs‐Gewinn‐Verhältnis in der Aktienanalyse anwenden. Somit stellt das KGV den wichtigsten Bewertungsfaktor dar. Vgl. Bank of America Merrill Lynch 2012: Annual Institutional Factor Survey, S. 18.
 
3
Eine andere Interpretation eines KGV von 15 ist, dass man 15 Jahre benötigt, um den Preis der Aktie mit dem Gewinn zurückzuzahlen. Demzufolge ist ein niedrigeres KGV einem höheren KGV vorzuziehen, weil der bezahlte Aktienpreis im Vergleich zum Gewinn geringer und die Amortisationszeit kürzer ist.
 
4
Aktien mit einer Wertorientierung sind unter anderem durch ein unterdurchschnittliches Kurs‐Gewinn‐Verhältnis gekennzeichnet und weisen gegenüber Aktien mit einem hohen KGV (Aktien mit einer Wachstumsorientierung) über längere Zeitperioden eine konsistent höhere risikoadjustierte Rendite auf. Vgl. Fama und French 1998: Value versus Growth: The International Evidence, S. 1975 ff.
 
5
Vgl. Barker 2001: Determining Value: Valuation Models and Financial Statements, S. 54 ff.
 
6
Für die Anwendung des zweistufigen Dividendendiskontierungsmodells bei Wachstumswerten vgl. Mondello 2017: Aktienbewertung: Theorie und Anwendungsbeispiele, S. 453 ff.
 
7
Vgl. Abschn. 7.​4.
 
8
Bei dieser Analyse ist zu beachten, dass eine höhere Gewinnausschüttungsquote eine niedrigere Thesaurierungsrate und somit eine niedrigere Wachstumsrate zur Folge hat (g = b REK). Deshalb ist diese Aussage nur gültig, wenn man einen Faktor verändert und die übrigen Faktoren gleich belässt. Für die Bestimmung der Wachstumsrate anhand von Fundamentaldaten des Unternehmens vgl. Abschn. 7.​3.
 
9
Vgl. Frykman und Tolleryd 2003: Corporate Valuation: An Easy Guide to Measuring Value, S. 51.
 
12
Vgl. Mondello 2017: Aktienbewertung: Theorie und Anwendungsbeispiele, S. 474 ff.
 
13
Vgl. z. B. Fairfield 1994: P/E, P/B and the Present Value of Future Dividends, S. 30.
 
14
Vgl. Abschn. 7.​4.
 
15
Eine Umfrage der Bank of America Merrill Lynch aus dem Jahre 2012 zeigt, dass 53 % der befragten institutionellen Investoren das Kurs‐Buchwert‐Verhältnis in der Aktienanalyse einsetzen. Vgl. Bank of America Merrill Lynch 2012: Annual Institutional Factor Survey, S. 18.
 
16
Vgl. Daimler 2017: Geschäftsbericht 2016, S. 216 ff.
 
17
Vgl. z. B. Fama und French 1992: The Cross‐Section of Expected Stock Returns, S. 427 ff.
 
18
Vgl. Martin 2013: Traditional Equity Valuation Methods, S. 157.
 
19
Vgl. Abschn. 7.​4.
 
20
Die endogene Gewinnwachstumsrate lässt sich wie folgt ermitteln: \( \mathrm{g}=\left(1-\updelta \right)\mathrm{R}_{\text{EK}}.\) Wird diese Gleichung nach der Gewinnausschüttungsquote (δ) aufgelöst, erhält man δ = 1 − g / REK.
 
21
\( \displaystyle\frac{\mathrm{P}_{0}}{\text{BW}_{0}}=\displaystyle\frac{\mathrm{R}_{\text{EK}}\left(1-\mathrm{b}\right)}{\mathrm{E}\left(\mathrm{r}\right)-\mathrm{g}}=\displaystyle\frac{\mathrm{R}_{\text{EK}}\left(1-\displaystyle\frac{\mathrm{g}}{\mathrm{R}_{\text{EK}}}\right)}{\mathrm{E}\left(\mathrm{r}\right)-\mathrm{g}}=\displaystyle\frac{\mathrm{R}_{\text{EK}}-\mathrm{g}}{\mathrm{E}\left(\mathrm{r}\right)-\mathrm{g}}\).
 
22
Empirische Studien zeigen die positive Korrelation zwischen KBV und Eigenkapitalrendite. Vgl. z. B. Fairfield 1994: P/E, P/B and the Present Value of Future Dividends, S. 30.
 
23
Für ein Beispiel mit Unternehmen aus der Teilbranche „Automobilhersteller“ vgl. Mondello 2017: Aktienbewertung: Theorie und Anwendungsbeispiele, S. 491 ff.
 
24
Vgl. Koller et al. 2010: Valuation: Measuring and Managing the Value of Companies, S. 314.
 
25
Für die Herleitung der Formel vgl. Mondello 2017: Aktienbewertung: Theorie und Anwendungsbeispiele, S. 528 ff.
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Multiplikatoren
verfasst von
Dr. Enzo Mondello
Copyright-Jahr
2018
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-21579-8_9