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Nachgefragt: Was tun bei Cyberangriffen im Vertrieb?

  • Zur Zeit gratis
  • 01.10.2025
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Sales Excellence:Herr Pufahl, wie steht es um die aktuelle Cyberbedrohungslage für deutsche Unternehmen?
Mario Pufahl: Cyberbedrohungen haben sich in den vergangenen Jahren dramatisch verschärft und sind hochdynamisch. Einflussfaktoren sind neben der zunehmenden Digitalisierung die geopolitischen Spannungen und die stärkere Vernetzung von Systemlandschaften.
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Sales Excellence sprach mit Mario Pufahl, Chief Sales Officer bei Digitall (links) und Lutz Jannausch, Head of Business Applications & Security bei Microsoft, über Cybersecurity im Vertrieb.
© Microsoft
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Herr Jannausch, inwiefern ist der Einsatz KI-gestützter Sicherheitslösungen in der Vertriebsarbeit wichtig?
Lutz Jannausch: In der Geschäftswelt sind Daten das Rückgrat jeder Kundenbeziehung, gerade im Vertrieb. KI-gestützte Sicherheitslösungen bieten einen entscheidenden Mehrwert: Sie analysieren große Datenmengen in Echtzeit, erkennen ungewöhnliches Verhalten und blockieren potenzielle Bedrohungen automatisch, bevor Schaden entsteht.
Herr Pufahl, wie steht es um die besondere Relevanz für Vertriebsabteilungen, etwa im Kundenmanagement?
Mario Pufahl: Vertriebsabteilungen sitzen längst nicht mehr im „digitalen Abseits“. Im Gegenteil: Sie sind zu einem der kritischsten Touchpoints für Cyber-Risiken und Ziel für Identitätsdiebstahl geworden. Gerade durch den Einsatz von CRM-, Marketing-Automation- und Social-Selling-Plattformen wird eine Vielzahl sensibler Kundendaten generiert, gespeichert und verarbeitet. Jede vertriebliche Interaktion – sei sie digital oder hybrid – ist daher ein potenzieller Angriffspunkt.
Herr Jannausch, wie sollten Anwender reagieren, wenn sie selbst von einem Hackerangriff betroffen sind?
Lutz Jannausch: Im Ernstfall gilt: Ruhe bewahren und nach einem klaren Plan handeln. Für den Vertrieb heißt das vor allem zu wissen, welche ersten Schritte wichtig sind: 1. Updates einspielen – sobald bekannt ist, dass eine Software ein Problem hat, müssen Sicherheitsupdates sofort installiert werden. 2. Schutz aktivieren – aktuelle Sicherheitsprogramme erkennen verdächtige Aktivitäten automatisch und stoppen Angriffe, bevor größerer Schaden entsteht. 3. Zugriff absichern – immer mit Mehr-Faktor-Authentifizierung anmelden (zum Beispiel Passwort und Handycode). So wird es Angreifern viel schwerer gemacht, sich Zugang zu verschaffen. 4. Systeme isolieren – wenn ein Gerät verdächtig ist, sofort vom Netzwerk trennen, um eine Ausbreitung zu verhindern. 5. offen kommunizieren – sofort die IT oder den Sicherheitsverantwortlichen einschalten. Bei Bedarf auch Kunden und Partner informieren.
Herr Pufahl, inwieweit hat die Führungsebene der Unternehmen das Cybersicherheitsrisiko auf ihrer Agenda?
Mario Pufahl: Das Thema Cybersicherheit ist zwar in den meisten Vorstandsetagen angekommen, jedoch häufig nicht mit der notwendigen strategischen Tiefe verankert. Das ist ein spannendes Thema, dem ich sogar ein ganzes Buch „Cybersecurity für Manager“ bei Springer gewidmet habe. Es fehlt ein integrativer Ansatz, bei dem Cybersecurity als Teil des Business Continuity Managements verstanden wird.
Welche Cybersecurity-Trends sehen Sie auf Unternehmen zukommen, die auch den Vertrieb betreffen?
Jannausch: KI wird zum Werkzeug für Angreifer und Verteidiger: Angreifer nutzen KI für Deepfakes oder automatisierte Phishing-Mails. Im Vertrieb könnte das etwa eine täuschend echte Nachricht vom „Account Manager“ sein, die Kunden zur Preisgabe vertraulicher Daten verleitet. Gleichzeitig setzen Unternehmen KI ein, um solche Manipulationsversuche frühzeitig zu erkennen und zu blockieren. Regulierung macht Sicherheit zur Pflicht: Neue Vorschriften wie NIS2 oder DORA verschärfen die Anforderungen im Umgang mit Kundendaten. Unternehmen müssen Security- und Compliance-Anforderungen künftig von Anfang an in ihre Prozesse integrieren.
Hinweis: Weitere ausführlichere Versionen des Interviews lesen Sie im Special IT-Security der Schwesterzeitschriften IT-Mittelstand und IT-Director sowie online unter

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Titel
Nachgefragt: Was tun bei Cyberangriffen im Vertrieb?
Verfasst von
Eva-Susanne Krah
Publikationsdatum
01.10.2025
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Erschienen in
Sales Excellence / Ausgabe 10-11/2025
Print ISSN: 2522-5960
Elektronische ISSN: 2522-5979
DOI
https://doi.org/10.1007/s35141-025-2509-7
    Bildnachweise
    P-J/© Digitall Nature Germany GmbH | Microsoft