2010 | OriginalPaper | Buchkapitel
Nachhaltiges Unternehmertum statt Shareholder Value
Unversöhnlicher Gegensatz oder unzertrennliches Paar?
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Wie kein anderer Wirtschaftsterminus ist der „Shareholder Value“ hierzulande zum Synonym für rücksichtsloses, kurzsichtiges, also durch und durch indiskutables Managerverhalten geworden. Das dazugehörige Feindbild lieferte beispielsweise Jack Welch, der frühere CEO des US-Multis General Electric. Er sorgte für weltweite Empörung mit dem erklärten Ziel, die Belegschaft des ihm anvertrauten Konzerns im Interesse des Shareholder Value um zehn Prozent jährlich zu reduzieren. Dies brachte ihm den Beinamen „Neutron-Jack“ ein, abgeleitet von der ethisch besonders umstrittenen Neutronen-Bombe, die nur Menschen vernichtete, Gebäude aber verschonte. In Deutschland befeuerten in den 1990er Jahren Konzernlenker wie der damalige Hoechst-Chef Jürgen Dormann die Diskussion. Dormann wollte die Fantasie der Analysten beflügeln, indem er den traditionsreichen Frankfurter Chemiekonzern in seine Einzelteile zerlegte, vom Kurszettel verschwinden ließ und aus den Überresten einen Pharmakonzern formte, der mittlerweile in einem Joint Venture mit Sitz in Frankreich („Sanofi-Aventis“) aufgegangen ist.