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2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

2. Nachhaltigkeit im Kapitalismus

verfasst von : Moritz Boddenberg

Erschienen in: Nachhaltigkeit als Transformation

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Das Kapitel zeichnet nach, inwiefern sich Nachhaltigkeit heute als Leitbegriff der modernen Gesellschaft verstehen lässt und welche Merkmale des Phänomens Anschlussmöglichkeiten für die Entwicklung einer genuin soziologischen Perspektive auf Nachhaltigkeit bieten. Dazu rekonstruiert es die Vorstellung, dass mit dem Kapitalismus eine an Dominanz gewinnende Lebensform verbunden ist, die eine Expansion von Marktprinzipien in unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche bewirkt. Auf diese Weise konstituiert sich das Denk- und Handlungsschema eines ökonomischen Habitus, der die Lebensführung der Bürgerinnen in spezifischer Weise präformiert. Für die gesellschaftlichen Akteure hat diese Entwicklung zum Teil pathologische Effekte der Entfremdung und Erschöpfung, die im Anschluss auf der Grundlage klassischer und moderner Gesellschaftsdiagnosen aufzeigt werden.

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Fußnoten
1
Schimank und Volkmann (2000: 383 f.) zur Folge können Ökonomisierungsprozesse sowohl auf der Makro-, der Meso-, als auch auf der Mikroebene beobachtet und in unterschiedliche Grade unterteilt werden. Agieren Akteure eines bestimmten gesellschaftlichen Feldes, wie etwa dem Gesundheitssektor ohne Bewusstsein darüber, mit welchen Kosten bestimmte Maßnahmen verbunden sind, ist die Logik und die Zielvorgabe nicht bedroht und die Ökonomisierungsdynamik kaum vorhanden. Die weiteren Stufen reichen dann von Vermeidung wirtschaftlicher Verluste als Soll- (Stufe 2) bzw. als Musserwartung (Stufe 3) bis zur Gewinnerzielung als sekundäres (Stufe 4) und schließlich als primäres Handlungsziel des jeweiligen Feldes (Stufe 5) (ebd.) Auf der Mesoebene ist der höchste Grad der Ökonomisierung dann erreicht, wenn Organisationen ihre Handlungsziele komplett auf die Prinzipien des New Public Management ausrichten. Behandlungen von Patienten in Krankenhäuser werden dann nicht durchgeführt, weil sie medizinisch notwendig sind, sondern weil sie Geld in die Kassen spülen.
 
2
„Die alten Werte von Ansehen und Ehre werden vom unpersönlichen und abstrakten Geldwert abgelöst. Der Wettbewerb und die Anpassung an die moderne Wirtschaftswelt erfordern neue psychologische Strukturen (Arbeit, Geld, Spartätigkeit, Kredit usw.), deren Fehlen immense Anpassungsschwierigkeiten bringt“ (Bourdieu 2000: 89).
 
3
Marx differenziert hier im Wesentlichen vier Dimensionen der Entfremdung, mit denen die Arbeiter im Kapitalismus konfrontiert sind: die Entfremdung des Arbeiters vom hergestellten Produkt, die Entfremdung des Arbeiters von seiner Tätigkeit, die Entfremdung des Arbeiters von seinem Gattungswesen und die Entfremdung zwischen den Arbeitern (Marx 2015/1844).
 
4
Mit funktionaler Kritik meint Jaeggi (2013) die Diagnose soziologischer Schriften, dass der Kapitalismus intrinsisch dysfunktional ist, da er notwendigerweise Krisen hervorbringt. Die moralische Kritik am Kapitalismus wiederum beruht auf der Beobachtung einer ungerechten Gesellschaftsstruktur, die sich in kapitalistischen Gesellschaften stets reproduziert, während die ethische Kritik die Kultur der kapitalistischen Lebensform in den Blick nimmt.
 
Metadaten
Titel
Nachhaltigkeit im Kapitalismus
verfasst von
Moritz Boddenberg
Copyright-Jahr
2022
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-37675-8_2