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12.10.2018 | Nachhaltigkeit | Schwerpunkt | Online-Artikel

Nachhaltiges Wirtschaften lohnt sich

verfasst von: Edeltraud Günther

3 Min. Lesedauer

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Unternehmen, die ökologische und soziale Aspekte beim Lieferkettenmanagement berücksichtigen, minimieren Risiken und verbessern ihre Zukunftsfähigkeit. Dafür müssen intern diverse Disziplinen zusammenarbeiten, um ein Optimum zu erzielen, meint Gastautorin Edeltraud Günther.

Der jährlich vom Global Footprint Network berechnete "Earth Overshoot Day" markiert symbolisch den Tag, ab dem wir aus ökologischer Sicht unser Budget für das Jahr aufgebraucht haben. Wir haben dann also schon so viele Ressourcen genutzt, wie die Erde innerhalb eines Jahres erneuern kann. In diesem Jahr fiel der Tag auf den 1. August, einen Tag eher als 2017 und ganze drei Monate eher als noch im Jahr 2000. 

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In kompakter Form stellt dieses Handbuch das notwendige Wissen für das betriebliche, nachhaltige Umweltmanagement zur Verfügung. Es ist als Nachschlagewerk zur Einführung und Fortschreibung eines Umweltmanagementsystems konzipiert. 


Die Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen betrifft uns alle, auch Unternehmen. Sie sind die Basis der meisten Produktionsketten und die Grundlage dafür, dass Unternehmen Material, Energie, Licht und Wärme für die tägliche Produktion zur Verfügung haben. Neben der Ressourcenknappheit betreffen auch andere Aspekte wie die Anpassung an den Klimawandel und die demografische Entwicklung unsere Wirtschaft. Daher müssen Unternehmer umdenken und die ökonomischen Grundsätze mit ökologischen Zielstellungen verknüpfen, um nachhaltig zu wirtschaften.

Reduzierter Material- und Energieverbrauch

Zum einen bedeutet nachhaltiges Wirtschaften die Umstellung auf ressourceneffizientere Produktionsverfahren. Reduzierter Material- und Energieverbrauch führen zu hohen Kosteneinsparungen. Die Preise für ein Produkt können gesenkt und neue Kundensegmente erschlossen werden.  

Denn nicht Personal- oder Energiekosten, sondern Materialkosten stellen häufig den größten Kostenfaktor für ein Unternehmen dar. Mithilfe einer Materialflusskostenrechnung können gezielt Energie- und Materialströme sowie Abfallkosten analysiert werden. Mit verbesserten Fertigungsverfahren können so einerseits die Kosten der Produktion gesenkt und andererseits aus bisher unerwünschten Nebenprodukten erwünschte Hauptprodukte werden. Cloud & Heat, ein Dresdner Unternehmen, nutzt zum Beispiel die Abwärme von Servern zur Wärmeversorgung – aus einem unerwünschten Output wird ein zweites Produkt. Unternehmen können so die Energiekosten für ihren Firmensitz deutlich verringern.

Nachhaltiges Lieferkettenmanagement minimiert Risiken

Neben neuen Geschäftsideen ist es aber in erster Linie die Umstellung bisheriger Praktiken, die Chancen für Unternehmen bietet. Eine nachhaltige Prüfung des Lieferkettenmanagements kann beispielsweise genutzt werden, um Risiken für das Unternehmen zu minimieren und die eigenen Produktionsprozesse nachhaltiger zu gestalten. Steigende Energiekosten aber auch Vulnerabilität durch Extremwetter-Ereignisse haben einen großen Einfluss auf die operativen Kosten eines Unternehmens. Werden beim Lieferkettenmanagement ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt, werden Risiken minimiert und damit die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens verbessert. 

Im Rahmen einer Befragung deutscher und japanischer Unternehmen zeigte sich, dass die klare Festlegung von Verantwortlichkeiten entscheidend für eine nachhaltige Unternehmensführung ist. Für das Umwelt-Management bedeutet dies, dass Betriebswirte, Ingenieure, Umweltbeauftragte, aber auch Rechtsexperten zusammenarbeiten müssen. Die interdisziplinäre Verankerung ist entscheidend für eine ökonomisch-ökologische Optimierung.

Umweltmanagement rechnet sich

Lars Sørensen vom Pharmazieunternehmen Novo Nordisk, der 2015 von Harvard Business Review als "weltbester Unternehmenschef" ausgezeichnet wurde, fasste passend zusammen: "Nachhaltiges Wirtschaften ist nichts anderes, als langfristig den Unternehmenswert zu maximieren." Diese Aussage bestätigen mehrere hundert Studien, die in unterschiedlichen Branchen unterschiedlicher Länder und mit einer breiten Palette von Messgrößen durchgeführt wurde. Mess-Objekte waren beispielsweise die Abfallmengen oder der Wasserverbrauch als operative Größen, aber auch strategische Größen wie Prozesse zur Investitionsentscheidung oder Teams für Umwelt-Management.

Oft wird die Frage gestellt: Rechnet sich Umweltmanagement? Doch diese Frage kann nur im Nachhinein und nur fallspezifisch beantwortet und entsprechend nicht auf künftige Entscheidungen übertragen werden. Vielmehr müssen Nachhaltigkeitsaspekte in die Unternehmensstrategie integriert werden.

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