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18.07.2023 | Nachhaltigkeit | Nachricht | Nachrichten

Wie stark Deutschland versiegelt ist

verfasst von: Yelyzaveta Dolhozviah

2:30 Min. Lesedauer

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Ludwigshafen am Rhein ist die am stärksten versiegelte Stadt Deutschlands, so eine Studie der VdS Schadenverhütung im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). 

Etwa 45 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsflächen sind in Deutschland aktuell versiegelt, das heißt betoniert, asphaltiert oder bebaut, so die Schätzung des Bundesumweltamts. In Ludwigshafen liegt dieser Anteil dem GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen zufolge bei 67 Prozent. 

Mannheim und Rüsselsheim am Main liegen nur ein und zwei Prozent dahinter, mit 66 Prozent und 65 Prozent. Dagegen gilt das thüringische Suhl mit circa 30 Prozent als die am wenigsten versiegelte Stadt bundesweit.

Obwohl Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz Platz eins der versiegelten Städte einnimmt, ist das Bundesland mit dem höchsten Versiegelungsgrad mit 50 Prozent Baden-Württemberg. Dagegen wird Brandenburg mit 30 Prozent als das Bundesland mit dem niedrigsten Grad der Versiegelung geschätzt.

Die Ergebnisse basieren auf der aktuellen Versiegelungsstudie der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Gemessen wurde dabei der Versiegelungsgrad in den Siedlungsgebieten der Kommunen.

Bebauung gegen die Natur

Je dichter eine Stadt bebaut ist, desto höher ist die Gefahr von Extremwetterereignissen wie beispielsweise Starkregen. Das hat unterschiedliche Gründe, darunter auch die Verhinderung des Versickerns des Regenwassers. "Dies kann bei extremen Regenfällen zu Überschwemmungen mit erheblichen Schäden führen. Kommunen sollten deshalb die Starkregengefahr in ihrer Stadt- und Landschaftsplanung stärker berücksichtigen. Auch die Entsiegelung von Flächen muss auf die Tagesordnung", sagt Asmussen.

Gesetzmäßig muss jedes Bauprojekt eine Baugenehmigung erhalten, die erst nach einer verpflichtenden Klima-Gefährdungsbeurteilung erfolgt. Außerdem sollen bei Projekten mit großer Flächenversiegelung sogenannte Ausgleichsflächen versorgt werden, darunter zum Beispiel begrünte Dächer oder zusätzliche Rückhaltebecken, die das Wasser zwischenspeichern.

Was kann getan werden?

Da die Kanalisationssysteme nur bestimmten Mengen Wasser halten können, sind sie nicht für extreme Wetterbedingungen ausgelegt. Um Überflutungen zu vermeiden, "können Spiel- oder Fußballplätze temporär als Überflutungsflächen dienen", erklärt Asmussen. 

Neben anderen Katastrophen gilt wegen der Absorption des Sonnenlichts auch extreme Hitze als Gefahr für stark asphaltierte Städte. Die massiv versiegelten und demgemäß völlig bebauten Fläche kühlen langsamer ab, die Hitze staut sich auf.

Sowohl drastische Temperaturniveaus als auch Starkregen können Gebäuden und Ökologie schaden. Dabei betonnt der GDV, dass die Immobilienbesitzerinnen und -besitzer in den Städten gefordert sind, nicht nur einige Schutzmaßnahmen gegen mögliche Überschwemmungen mit einzuplanen, sondern auch möglichst viele Flächen zu erhalten, auf denen Wasser versickern kann. 

Die Versicherer geben den Immobilienbesitzerinnen und -besitzern auch viele Möglichkeiten, ihr Eigentum vor Elementarrisiken zu schützen und sich

Die Versicherer bieten den Immobilienbesitzerinnen und -besitzern auch viele Möglichkeiten, ihr Eigentum vor Elementarrisiken zu schützen und sich über unterschiedliche Naturgefahrrisiken zu informieren, unter anderem durch den Naturgefahren-Check und den Hochwasser-Check.

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