Skip to main content

18.11.2021 | Nachhaltigkeit | Infografik | Online-Artikel

Lieferketten sind noch nicht nachhaltig genug

verfasst von: Christiane Köllner

2:30 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Bei der Zusammenarbeit von OEMs, Systemlieferanten und Zulieferer gibt es in Sachen Ökologie noch viel Luft nach oben. Mehr Transparenz und flexible Abläufe sollen die Kooperation aber verbessern. 

Für 89 % der Automotive-Unternehmen gelingt eine nachhaltige Lieferkette nur mit dem Austausch ökologischer Daten. Doch noch mangele es an der entsprechenden Zusammenarbeit mit vielen Lieferanten, wie die aktuelle Studie "Green Transformation in der Automobilindustrie" zeigt. Weniger als die Hälfte der Unternehmen berichte, dass die Zulieferer sie aktiv beim grünen Wandel unterstützen würden. Die Unternehmensberatung Staufen hat für die Studie fast 250 Unternehmen aus der Automobilindustrie in Deutschland befragt.

Vier von zehn Unternehmen berücksichtigten, so die Studie, bei den ökologischen Belastungen bereits die Emissionen der vorgelagerten Lieferkette. Im vergangenen Jahr habe das erst ein Drittel der Unternehmen getan. Allerdings sei mehr als die Hälfte der Firmen nicht bereit, für eine ökologisch nachhaltigere Beschaffung auch höhere Kosten in Kauf zu nehmen. "Bei den Lieferanten spitzt sich durch den grünen Wandel die Lage weiter zu", sagt Markus Riegger, der im Vorstand der Staufen AG den Automotive-Sektor verantwortet. "Sie müssen nicht nur die Übergangsphase vom Verbrennungs- zum Elektroantrieb meistern, sondern auch eine zunehmend digitalisierte und vernetzte Fertigung."

Ökologische Fortschritte in der Lieferkette noch gering

Zwar verfolgt heute schon nahezu die Hälfte der Unternehmen in der Automobilbranche gemeinsame Verpackungsstrategien mit den Lieferanten, je ein Drittel arbeitet an flexiblen Lieferintervallen und gemeinsamen Recyclingstrategien. "Doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bei der Zusammenarbeit in Sachen Ökologie noch viel Luft nach oben gibt", so Automobilexperte Riegger. "Sieben von zehn der für die Staufen-Studie befragten Unternehmen halten die ökologischen Fortschritte in der Lieferkette derzeit noch eher für gering."

Das könnte sich in Zukunft ändern: Für 61 % der Automotive-Unternehmen sei die Nachhaltigkeitsbewertung bereits heute ein Vergabekriterium bei der Lieferantenauswahl, so die Studie. Zum Vergleich: In der Vorjahresstudie habe dieser Wert erst bei 53 % gelegen.

Green Maturity Index

In welchem Maß der grüne Wandel bereits gelebter Alltag bei OEMs und Lieferanten ist, soll auch der im Rahmen der Studie ermittelte Green Maturity Index verdeutlichen. Die Kennzahl – dargestellt als Dezimalwert zwischen eins und vier – beschreibe, so die Studie, den Reifegrad der Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Während der Index in diesem Jahr für OEMs bei 2,79 (2020: 2,70) gelegen habe, kämen die Zulieferer auf einen Wert von 2,13 (2020: 2,02). "Diese Lücke können OEMs, Systemlieferanten und Zulieferer nur gemeinsam schließen", ist Staufen-Vorstand Riegger überzeugt. "Die Green Transformation stellt die Branche vor erhebliche Herausforderungen und erhöht die Komplexität der Zusammenarbeit. Mit mehr Transparenz und flexiblen Abläufen lässt sich das aber beherrschbar machen."

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

Das könnte Sie auch interessieren

    Premium Partner