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2015 | Buch

Nachhaltigkeitsmanagement für Logistikdienstleister

Ein Praxisleitfaden

verfasst von: Dirk Lohre, Roland Pfennig, Viktoria Poerschke, Ruben Gotthardt

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Über dieses Buch

Das vorliegende Fachbuch befasst sich mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung als Instrument zur Kommunikation und Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von Logistikunternehmen. Hierzu sind Kenntnisse über die verschiedenen Berichtsgrundlagen und -standards nötig sowie Kenntnisse darüber, welche Herausforderungen speziell auf die Logistikdienstleister hinzukommen. Nur so kann eine sinnvolle Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und umgesetzt werden. Die Autoren präsentieren einen verständlichen Praxisleitfaden, der in fünf Schritten zum Nachhaltigkeitsbericht führt. Dieser soll Logistikdienstleister, die sich bisher noch gar nicht oder nur wenig mit Nachhaltigkeit auseinandergesetzt haben, an die Thematik heranführen und ihnen einen Einstieg in das Nachhaltigkeitsmanagement bieten.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Warum sollte sich ein logistisches Dienstleistungsunternehmen mit Fragen der Nachhaltigkeit beschäftigen oder gar einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen und veröffentlichen?
Diese oder vergleichbare Fragen stellen sich sicherlich viele Vertreter der nach wie vor stark mittelständisch geprägten Branche. Solche Fragen verdeutlichen eine gewisse Skepsis gegenüber dem Themenbereich und sicher auch eine Intransparenz über das, was unter Nachhaltigkeit im Logistikkontext eigentlich verstanden wird.
Nach dem sogenannten Brundtland-Bericht wird unter nachhaltiger Entwicklung – vereinfacht gesagt – verstanden, dass die eigenen Bedürfnisse gedeckt werden, ohne dass sich daraus Einschränkungen für zukünftige Generationen ergeben. Daraus werden gemeinhin drei Dimensionen der Bedürfnisbefriedigung abgeleitet: Die ökonomische, die ökologische und die soziale Dimension. Zwischen diesen Dimensionen soll, so der Bericht, ein ausgeglichenes Verhältnis bestehen. Dies wird auch als Nachhaltigkeitsdreieck oder Triple Bottom Line bezeichnet.
Dirk Lohre, Roland Pfennig, Viktoria Poerschke, Ruben Gotthardt

(Theoretische) Grundlagen/Basiswissen

Frontmatter
2. Grundlagen der Logistik
Zusammenfassung
Die Branche für logistische Dienstleistungen hat sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsbereich in Deutschland entwickelt. Einerseits stellt sie eine wichtige „enabling technology“ für die Leistungsfähigkeit der exportorientierten und global agierenden deutschen Wirtschaft dar. Andererseits trägt sie selbst in erheblichem Maße zu Beschäftigung und Bruttoinlandsprodukt bei. Der Bedeutungszuwachs beschränkt sich allerdings nicht auf Deutschland, sondern europa- und weltweit nimmt die Logistik eine zentrale Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung ein. Der Bedeutungszuwachs der Logistik ist damit ein in vielen Ländern zu beobachtendes, vergleichbares Phänomen.
Dirk Lohre, Roland Pfennig, Viktoria Poerschke, Ruben Gotthardt
3. Grundlagen der Nachhaltigkeit
Zusammenfassung
Die Begriffe Nachhaltigkeit, Nachhaltige Entwicklung und Corporate Social Responsibility (CSR) werden aktuell sehr lebhaft diskutiert. Die hohe Aufmerksamkeit, die diesen, aus Unternehmenssicht eher als schwer greifbar erscheinenden, weichen Themen auf gesellschaftlicher Ebene entgegengebracht wird, hat aber auch dazu geführt, dass zum einen der Begriff Nachhaltigkeit inflationär und teilweise auch missverständlich und mitunter schlicht falsch verwendet wird. Zum anderen wird eine Vielzahl neuer Begrifflichkeiten im Themenkreis synonym und dadurch ebenfalls missverständlich interpretiert. Die Konsequenz daraus ist, neben einer Art intellektuellen Ermüdung gegenüber sozial und ökologisch geprägten Bemühungen, vor allem die Gefahr einer schwindenden Glaubwürdigkeit, wie sie mittlerweile etwa bei einigen Bio- und Ökozertifikaten zu beobachten ist. Für ein einheitliches Verständnis ist es daher wichtig, zunächst eine klare Begriffsabgrenzung vorzunehmen und einen kurzen Blick auf die bisherige Entwicklung der Nachhaltigkeit zu werfen. Im Folgenden wird daher die Abgrenzung insbesondere zwischen Nachhaltigkeit und CSR vorgenommen.
Dirk Lohre, Roland Pfennig, Viktoria Poerschke, Ruben Gotthardt
4. Nachhaltigkeit in der Logistikbranche
Zusammenfassung
Bei der Verbindung der beiden Themenbereiche Logistik und Nachhaltigkeit im Sinne einer nachhaltigen Logistik ergeben sich ähnliche Interpretationsprobleme wie bei der Definition von Nachhaltiger Entwicklung und CSR. Daher müssen zunächst auch hier die wesentlichen Begrifflichkeiten geklärt werden, bevor auf die Darstellung des aktuellen Standes der Nachhaltigkeit in der Logistikbranche eingegangen wird. Im Rahmen der Begriffsklärung wird auf die Abgrenzung der häufig synonym verwendeten Begriffe „Grüne Logistik“ und „Nachhaltige Logistik“ eingegangen.
Dirk Lohre, Roland Pfennig, Viktoria Poerschke, Ruben Gotthardt

Der Schlüssel zur Nachhaltigkeit - Schlüsselthemen in der Logistik

Frontmatter
5. Schlüsselthema 1 – Logistikdienstleister im Spannungsfeld zwischen steigenden Kundenanforderungen und Kostenentwicklung
Zusammenfassung
Der Logistikmarkt zeichnet sich durch eine hohe Wettbewerbsintensität aus. Leistungen und Anbieter sind in bedeutenden Marktsegmenten leicht austauschbar, was zu einem preisdominierten Wettbewerb führt. Die Globalisierung, die zwar einerseits einen weltweiten Aktionsradius und eine damit zusammenhängende Kundenakquise ermöglicht, verschärft andererseits den Preisdruck zusätzlich, da auch der Wettbewerb nicht mehr nur national, sondern international, in Teilen sogar weltweit stattfindet. Der Druck, der aktuell durch osteuropäische Transportunternehmen im Komplettladungsbereich auf westeuropäische Anbieter entsteht, kann hierfür als Beispieldienen. Hinzu kommt, dass sich globale Aktionsradien insbesondere mittelständischen Unternehmen aufgrund verschiedener Barrieren häufig verschließen.
Dirk Lohre, Roland Pfennig, Viktoria Poerschke, Ruben Gotthardt
6. Schlüsselthema 2 – Grüne Logistik als Antwort auf den Klimawandel und die zunehmende Ressourcenknappheit
Zusammenfassung
Grüne Logistik ist kein Modethema, vielmehr soll Grüne Logistik ein langfristiges Umdenken in der Logistikbranche bewirken. Treiber ist hier einerseits das steigende Umweltbewusstsein in Politik und Gesellschaft. Andererseits resultieren aus der Verknappung natürlicher Ressourcen steigende Energie- und Rohstoffkosten. Auch die Verladeranforderungen an eine ökologisch nachhaltige Produktion der Dienstleistungen spielen eine wichtige Rolle und bestimmen den Handlungsrahmen der Logistikdienstleister mit.
Dirk Lohre, Roland Pfennig, Viktoria Poerschke, Ruben Gotthardt
7. Schlüsselthema 3 – Die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Logistik
Zusammenfassung
In Deutschland arbeiten etwa 2,8 Mio. Menschen in der Logistik. Die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften auf allen Ebenen, von Berufskraftfahrern bis hin zu Akademikern, steigt stetig. Allerdings nimmt das Angebot an Arbeitskräften aus verschiedenen Gründen ab.
Dirk Lohre, Roland Pfennig, Viktoria Poerschke, Ruben Gotthardt
8. Schlüsselthema 4 – Das Ansehen der Logistik in der Öffentlichkeit
Zusammenfassung
Der Güterverkehr wird in der Gesellschaft oft als einer der Hauptverursacher von Lärmbelastungen, Umweltverschmutzung, Staus und Unfällen sowie Flächenverbrauch durch Straßenbau verantwortlich gemacht. Demgegenüber steht ein ungebrochen hoher Anspruch der Gesellschaft an die Logistik, sämtliche konsuminduzierte Anforderungen zu erfüllen. Der Zusammenhang zwischen eigenen Konsumgewohnheiten und Auswirkungen auf die transportlogistischen Prozesse wird dabei selten hergestellt. Insofern ist die Akzeptanz für Güterverkehr in der Gesellschaft gering. In den Augen der Öffentlichkeit „ist Mobilität gut, aber Verkehr böse“.
Dirk Lohre, Roland Pfennig, Viktoria Poerschke, Ruben Gotthardt
9. Schlüsselthema 5 – Zunehmende Sicherheitsanforderungen
Zusammenfassung
Die Logistik ist zwar traditionell in verschiedenen Zusammenhängen, wie etwa Ex- und Importe, mit Sicherheitsanforderungen konfrontiert. Allerdings muss festgestellt werden, dass diese insbesondere in der jüngeren Vergangenheit deutlich gestiegen sind. Zum einen handelt es sich dabei um Anforderungen, „die der Prävention und Folgeminderung möglicher terroristischer Attacken und nicht planbarer Naturereignisse dienen sollen“, wie zum Beispiel die Erhöhung der Lieferkettensicherheit durch den sog. bekannten Versender. Zum anderen gibt es steigende Sicherheitsanforderungen in den Bereichen der Ladungs- und Fahrsicherheit, welche durch Gesetze unterstützt beziehungsweise angeregt werden.
Dirk Lohre, Roland Pfennig, Viktoria Poerschke, Ruben Gotthardt

Grundlagen der Nachhaltigkeitsberichterstattung

Frontmatter
10. Einführung in die Nachhaltigkeitsberichterstattung
Zusammenfassung
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Nachhaltigkeitsberichterstattung, sowohl im Allgemeinen als auch für die Logistikbranche im Besonderen. Zunächst wird eine Begriffsabgrenzung vorgenommen und eine kurze Einführung zur Entstehung und Entwicklung von Nachhaltigkeitsberichten gegeben.
Dirk Lohre, Roland Pfennig, Viktoria Poerschke, Ruben Gotthardt
11. Standards, Richtlinien und Leitfäden
Zusammenfassung
Es gibt eine Fülle von Anleitungen und Richtlinien, die bei der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts helfen sollen. Dies liegt zum einen an den unterschiedlichen Bedürfnissen der Branchen und Länder, und zum anderen daran, dass es sich durchweg um freiwillige Selbstverpflichtungen handelt. Ein einheitlicher, vom Gesetzgeber vorgeschriebener Standard wäre einerseits aufgrund der Komplexität schwierig umsetzbar, und andererseits sogar kontraproduktiv. Um Nachhaltigkeit im Unternehmen erfolgreich umsetzen zu können, muss die Motivation von innen heraus kommen und nicht durch den Gesetzgeber vorgegeben werden. Ein Zwang, so wird argumentiert, könnte eher dazu führen, dass Auswege gesucht werden, um lediglich ein Mindestmaß der Vorgaben zu erfüllen, anstatt proaktiv zu handeln.
Dirk Lohre, Roland Pfennig, Viktoria Poerschke, Ruben Gotthardt
12. Zertifizierungs- und Validierungsmöglichkeiten
Zusammenfassung
Um die Glaubwürdigkeit eines Nachhaltigkeitsberichts zu erhöhen, bietet es sich an, diesen durch unabhängige Dritte begutachten und zertifizieren zu lassen. Eine andere Form der Validierung ist die Teilnahme an Wettbewerben. Dieses Teilkapitel gibt einen Überblick über die Zertifizierungsmöglichkeiten und einige, auch für Logistikdienstleister relevante, Wettbewerbe.
Dirk Lohre, Roland Pfennig, Viktoria Poerschke, Ruben Gotthardt

Praxisleitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung – In fünf Schritten zum Nachhaltigkeitsbericht

Frontmatter
13. Ist-Analyse und Verankerung der Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie
Zusammenfassung
Als Ausgangspunkt muss zunächst Transparenz über den Status quo des eigenen Unternehmens geschaffen werden. Die Chancen und Risiken der Logistikbranche sowie deren Einfluss auf das eigene Unternehmen müssen ebenfalls berücksichtigt werden. Kombiniert man nun Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken, kann – basierend auf dem ermittelten Status quo – der nächste Schritt in Angriff genommen werden und eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und mit Hilfe eines Nachhaltigkeitsprogramms umgesetzt werden.
Dirk Lohre, Roland Pfennig, Viktoria Poerschke, Ruben Gotthardt
14. Auswahl eines Berichtsstandards und Vorbereitung des Berichts
Zusammenfassung
Nachdem man sich einen Überblick über den derzeitigen Status quo im Unternehmen verschafft und idealerweise ein Nachhaltigkeitsprogramm erstellt hat, ist der nächste Schritt die Auswahl eines Berichtsstandards, nach dem der Nachhaltigkeitsbericht verfasst werden soll. Die Auswahl sollte sich an dem Ergebnis der Ist-Analyse orientieren: Ist das Unternehmen schon länger nachhaltig aktiv und hat vielleicht schon einen Bericht verfasst, sollte ein vollwertiger Nachhaltigkeitsbericht nach einem der dargestellten Standards angestrebt werden.
Dirk Lohre, Roland Pfennig, Viktoria Poerschke, Ruben Gotthardt
15. Erstellung und Veröffentlichung des Berichts
Zusammenfassung
Beim Verfassen des Nachhaltigkeitsberichts müssen verschiedene organisatorische – zum Beispiel Zeit und Kosten – sowie inhaltliche Aspekte – wie spezifische Anforderungen des ausgewählten Standards – berücksichtigt werden. Diese werden im Folgenden näher erläutert.
Dirk Lohre, Roland Pfennig, Viktoria Poerschke, Ruben Gotthardt
16. Kontinuierliche Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung mit Hilfe von Kennzahlen
Zusammenfassung
Nachdem der Bericht veröffentlicht ist, geht es je nach gewählter Berichtsfrequenz wieder mit Schritt 1 weiter. Unabhängig davon, ob zwischen den Berichten ein Jahr oder mehrere Jahre liegen, muss man sich in der Zwischenzeit um die Umsetzung der gesetzten Ziele bemühen, denn Verpflichtung zur Nachhaltigkeit ist keine einmalige Angelegenheit, sondern eine langfristige Aufgabe.
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung sollte dazu genutzt werden, um die gesetzten Ziele zu überprüfen und auch, um das nachhaltige Handeln im Unternehmen weiter voranzutreiben und durch kontinuierliche Verbesserung höhere Ziele zu erreichen. Anfangs mögen einfache Maßnahmen zwar günstiger und leichter umzusetzen sein, jedoch ist die Wirkung dieser Maßnahmen irgendwann ausgeschöpft und das Entwicklungspotenzial begrenzt. Daher sollte ein Unternehmen auch höhere und anspruchsvollere Ziele verfolgen, um die Nachhaltigkeitsleistung zu steigern.
Dirk Lohre, Roland Pfennig, Viktoria Poerschke, Ruben Gotthardt
17. Fazit und Ausblick
Zusammenfassung
Das Nachhaltigkeitsmanagement und die Nachhaltigkeitsberichterstattung stehen in der Logistikbranche noch am Anfang ihrer Entwicklung. Erst wenige logistische Dienstleister betreiben ein systematisches Nachhaltigkeitsmanagement und berichten darüber an die interessierte Öffentlichkeit.
Dirk Lohre, Roland Pfennig, Viktoria Poerschke, Ruben Gotthardt
Backmatter
Metadaten
Titel
Nachhaltigkeitsmanagement für Logistikdienstleister
verfasst von
Dirk Lohre
Roland Pfennig
Viktoria Poerschke
Ruben Gotthardt
Copyright-Jahr
2015
Electronic ISBN
978-3-658-03125-1
Print ISBN
978-3-658-03124-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-03125-1