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Erschienen in:
Darstellung der Biokraftstoffregulierung in der EU und Deutschland Kapitel lesen Erstes Kapitel lesen

2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

Nachhaltigkeitszertifizierung von Biokraftstoffen in der EU

verfasst von : Jan Wreesmann, Christine Moser

Erschienen in: Biokraftstoffe und Biokraftstoffprojekte

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Wreesmann und Moser stellen die Grundlagen der Nachhaltigkeitszertifizierung im Rahmen der EU Renewable Energy Directive (RED) dar. Sie ordnen die Nachhaltigkeitszertifizierung als einen Teil des betrieblichen Qualitätsmanagements ein und diskutieren die praktische Bedeutung verschiedener Standards, Akteure und Strukturen von Zertifizierungssystemen sowie die besondere Herausforderung der Sicherstellung der Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen bzw. den zugrunde liegenden Rohstoffen. Von besonderem praktischen Wert ist der Vergleich der unter RED anerkannten Zertifizierungssysteme für Biokraftstoffe. Wreesmann und Moser vergleichen diese u.a. hinsichtlich Systemgeber, Geltungsbereich, Prozessregeln und sozialer und ökologischer Anforderungen. Abschließend werden praktische Hinweise für die Prüfung der Geeignetheit von Zertifizierungssystemen aus Unternehmenssicht gegeben, wobei vor allem die potenziellen Kosten und die erforderlichen Schritte einer Zertifizierung berücksichtigt werden.

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Vorheriges Kapitel Agrarische Rohstoffe – Stoffströme, gesamtwirtschaftliche Bewertung und soziale Akzeptanz
Nächstes Kapitel Rahmenbedingungen einer zukünftigen Zertifizierung – Perspektiven und Ökobilanz
Fußnoten
1
RICHTLINIE 2009/28/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 23. April 2009 zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen und zur Änderung und anschließenden Aufhebung der Richtlinien 2001/77/EG und 2003/30/EG.
 
2
Derzeit sieht die EER vor, dass das THG-Minderungspotential von Biokraftsoffen ab 2017 50 % und ab 2018 60 % betragen muss. Neue Vorschläge der EU-Kommission sehen eine schnellere Verschärfung in diesem Bereich vor. Siehe hierzu auch Abschn. 5 „Reflektion und Ausblick“.
 
3
Hierbei stehen DIN für „Deutsches Institut für Normung“, EN für „European Norm“ sowie ISO für „International Organization for Standardization“. Damit wird angezeigt, dass die Norm als internationale Norm in der ISO erarbeitet wurde und dann zunächst auf Europäischer Ebene (EN) und dann auf nationalstaatlicher Ebene (DIN in Deutschland) anerkannt wurde. Im Weiteren wird nur das Kürzel ISO verwendet.
 
4
Vgl. Art. 18 EER; Europäische Kommission 2010.
 
5
Vgl. Art. 18 EER; Europäische Kommission 2010.
 
6
Wobei sich die hier geführten Systeme dennoch in der Qualität dieser deliberativen Prozesse unterscheiden. Nach z. B. Partzsch (2009) unterscheiden sich die Systeme daher auch in der Legitimation. Nach Vogelpohl und Hirschl (2011) lässt sich auch erkennen, dass die inklusiveren Systeme, die also mehr und eine breitere Auswahl von Stakeholdern an der Regelsetzung beteiligen, auch eher dazu neigen, soziale Kriterien nachhaltiger Biokraftstoffproduktion in ihre Standards zu integrieren (siehe auch WWF 2013).
 
7
Des Weiteren erkennt der ISCC die Zertifikate der Forststandards FSC und PEFC und der RSB jene des FSC und des Agrarzertifizierungssystems SAN RA an (vgl. Moser et al. 2014).
 
8
Wobei die generischen Versionen der Standards von REDcert und ISCC in Deutschland auf Grundlage der nationalen Nachhaltigkeitsverordnungen anerkannt sind und somit als nationale Systeme im Sinne der EER zu sehen sind (vgl. BLE (2010), EER Artikel 18).
 
9
Unsere Übersicht bleibt anekdotisch. Umfassende inhaltliche Vergleiche der Systeme finden sich z. B. in van Dam et al. 2010, Guariguata et al. 2011, German und Schoneveld 2011, WWF 2013.
 
10
In seinem generischen Standard setzt der RSB den Maßstab bereits jetzt höher und verlangt, dass Biokraftstoffe (im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen) über ihren Lebenszyklus gerechnet 50 % an THG-Emissionen einsparen.
 
11
Siehe hierzu auch die Ausführungen zur gegenseitigen Anerkennung der Systeme im Abschnitt „Systemgeber und Geltungsbereiche im Vergleich“.
 
12
Ein im Juni 2014 vorgelegter Kompromiss des EU-Energierates, der die Forderungen vom Oktober 2012 aufgreift, sieht nunmehr einen Anteil von sieben Prozent für konventionelle Biokraftstoffe vor, während die Mitgliedstaaten aufgefordert werden, für jüngere Biokraftstoffgenerationen („Advanced Biofuels“) eine Untergrenze von mindestens 0,5 Prozent festzulegen. Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Kommission über iLUC auf Basis von Daten der Mitgliedstaaten und mithilfe von provisorischen iLUC-Faktoren berichtet. Hinsichtlich deren Nutzung als Nachhaltigkeitskriterium im Rahmen der EER wird lediglich eine entsprechende zukünftige Option erwähnt (vgl. EU-Rat 2014). Zuvor hatte das Europäische Parlament vorgeschlagen den Anteil konventioneller Biokraftstoffe auf sechs Prozent und den Anteil alternativer Biokraftstoffe auf 2,5 Prozent festzulegen (vgl. Europäisches Parlament 2013).
 
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Metadaten
Titel
Nachhaltigkeitszertifizierung von Biokraftstoffen in der EU
verfasst von
Jan Wreesmann
Christine Moser
Copyright-Jahr
2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Buch
Biokraftstoffe und Biokraftstoffprojekte

Print ISBN: 978-3-642-55065-2

Electronic ISBN: 978-3-642-55066-9

Copyright-Jahr: 2014

DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-55066-9_9