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Open Access 01.12.2022 | Angewandte Geographie

Nachtökonomie als Themenfeld der kommunalen Wirtschaftsförderung – Status quo, Herausforderungen und Förderansätze

verfasst von: Jens Konermann, M.Sc. Wirtschaftsgeographie

Erschienen in: Standort | Ausgabe 2/2023

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Zusammenfassung

Die kommunale Wirtschaftsförderung ist als städtische Akteurin mit einer Vielzahl an Aufgaben betraut, um die Rahmenbedingungen für erfolgreiches Wirtschaften zu gestalten. Hierzu werden die Vorzüge des Standorts kommuniziert und die für die Entwicklung des Standorts wichtigen Faktoren gestaltet. Einer dieser Standortfaktoren ist das lokale Nachtleben. Mit seinen vielfältigen Facetten spricht es eine breite Zielgruppe an und spiegelt die Lebendigkeit und Lebensqualität einer Stadt wider. Clubs, Venues und die Musikindustrie leisten hierzu einen wichtigen Beitrag.
Dieser Artikel untersucht, welche Bedeutung kommunale Wirtschaftsförderungen der Nachtökonomie beimessen und inwieweit sie sich mit dem Thema bereits befassen. Zudem werden die Herausforderungen und Möglichkeiten für eine Förderung des Nachtlebens im Rahmen der kommunalen Wirtschaftsförderung erörtert. Dafür greift der Artikel auf Ergebnisse einer Online-Befragung der kommunalen Wirtschaftsförderungen in Deutschland zurück.

Einleitung: Das Nachtleben als Wirtschafts- und Standortfaktor

Das Nachtleben ist Imagefaktor und wichtiger weicher Standortfaktor. Gerade im zunehmenden Wettbewerb der Städte untereinander um die Standortgunst von Unternehmen, Fachkräften und Tourist*innen nimmt das Nachtleben eine immer größere Bedeutung ein (Krüger und Schmid 2015a). Darüber hinaus ist das Nachteben ein relevanter Wirtschaftsfaktor. Allein in der Berliner Club- und Veranstaltungsszene wurden im Jahr 2017 über 168 Mio. € umgesetzt und über 9000 Mitarbeitende beschäftigt (Clubcommission Berlin e. V 2019, S. 28). Damit kommt der Clubszene und den abendlichen Angeboten der Musikindustrie eine große Bedeutung im Kontext des Nachtlebens zu. Zudem ist der Wirtschaftszweig wichtiger Jobmotor. Die Dynamik wird besonders am Beispiel Großbritanniens deutlich: Zwischen 2002 und 2012 entstanden hier über 500.000 Beschäftigungsverhältnisse in den nächtlichen Ökonomien (Furedi 2015). Aus stadtplanerischer Sicht kann das Nachtleben zu einer Aufwertung von Quartieren beitragen und die Innenstadt in den Abend- und Nachtstunden beleben (siehe Abb. 1a,b).
Wenn das Nachtleben wichtiger Standortfaktor und Wirtschaftszweig einer Stadt ist, inwieweit befasst sich die kommunale Wirtschaftsförderung mit dieser Thematik? Welche Bedeutung wird dem Thema aus Sicht der Wirtschaftsförderung beigemessen? Welche Herausforderungen werden mit dem Nachtleben verbunden und welche Ansätze gibt es, um das Nachtleben zu fördern? Diesen Fragestellungen soll im vorliegenden Artikel nachgegangen werden, der Teilergebnisse einer Dissertation darstellt. Zum besseren Verständnis werden zunächst die Forschungsgegenstände der nächtlichen Ökonomien und der kommunalen Wirtschaftsförderung eingeordnet, bevor die zentralen Ergebnisse dargestellt und diskutiert werden.

Nachtleben im wissenschaftlichen Diskurs

Im wissenschaftlichen Diskurs der Night-Time Economy (NTE) wird das Nachtleben international erforscht. Dabei wird der Begriff der Night-Time als das Zeitintervall verstanden, an dem das Tageslicht erloschen ist (Seijas 2018, S. 5), und unterscheidet sich je nach Standort. In der britischen Literatur ist dies allgemein der Zeitraum von 18 Uhr am Abend bis 6 Uhr in der Früh (Ashton et al. 2018, S. 81). Nach MacRury und Berzins (2008, S. 190) beschreibt die „‚night-time economy‘ (NTE) … the experiences and mechanisms attaching to the accessibility, development and provision of evening experiences“. In Anlehnung an das Verständnis von Krüger und Schmid (2015b, S. 7) stehen in diesem Artikel vorrangig die gastronomischen und kulturellen Angebote in den Abend- und Nachtstunden im Fokus. Dazu zählen insbesondere die Angebote der Musik- und Clubszene.
Ausgangspunkt des Forschungsfeldes waren stadtplanerische Überlegungen zur Revitalisierung der britischen Innenstädte zu Beginn der 1980er-Jahre und der Ansatz der 24 hours-City (Hadfield et al. 2001). Standen zunächst Konzepte zur Stadterneuerung für die vom Strukturwandel betroffenen britischen Städte im Fokus, wurde seit den 2000er-Jahren das Forschungsfeld erweitert. Der Umgang mit Konflikten wie Lärm, Müll und Kriminalität, die in Verbindung mit dem Nachtleben stehen, gerieten in das Interesse der Forschung (vgl. u. a. Dannenberg et al. 2021). Seit den 2010er-Jahren hat sich das wissenschaftliche Interesse an der NTE deutlich vergrößert. Die Forschungen wurden auf weitere Disziplinen, darunter auch die Geographie, und weitere Länder ausgeweitet. In der Praxis zeigen sich neue Governance-Modelle mit der Etablierung von Nachtbürgermeister*innen oder Nachtmanager*innen, um Nutzungskonflikten entgegenzuwirken (Seijas 2018, S. 6 f.).
Im deutschsprachigen Raum blicken die Forschungen zur NTE auf eine sehr junge Historie zurück. Das Projekt „stadtnachacht (sic!) – Management der urbanen Nachtökonomie“ (Krüger und Schmid 2015b) kann hier als Ausgangspunkt für die Forschungen gesehen werden.

Kommunale Wirtschaftsförderung

Die kommunale Wirtschaftsförderung zielt als städtische Akteurin mit ihrem Handeln darauf ab, die lokalen Rahmenbedingungen und die Wirtschaftsstruktur positiv zu beeinflussen. Wirtschaftsförderung versteht sich als Querschnittsthema und verfügt daher über eine Vielzahl an Aufgabenbereichen (Orlitsch und Pfeifer 1994, S. 112). Zu den primären Zielen zählen die Verbesserung der Lebensqualität und die erfolgreiche Positionierung im Standortwettbewerb (Ackermann 2012, S. 60). Dies sind zwei Ziele, auf die auch die NTE mit ihrer Strahlkraft Einfluss nehmen kann (Krüger und Schmid 2015a).
Generell sind die Organisationsformen der kommunalen Wirtschaftsförderung, ihre Ziele und damit das Aufgabenspektrum sehr stark vom lokalen Kontext abhängig (Nischwitz et al. 2017, S. 8). Lokale Gegebenheiten, zur Verfügung stehende Budgets und Ressourcen, Stakeholder und politische Rahmenbedingungen bilden einige der Leitplanken der kommunalen Wirtschaftsförderung. Zu den klassischen Aufgabenfeldern zählen u. a. die Entwicklung und Vermarktung von Gewerbeflächen, die Betreuung der ansässigen Unternehmen sowie die Innenstadtentwicklung und das Standortmarketing (Wagner-Endres 2020, S. 11). Eine weitere Besonderheit bietet die Vielzahl der Stakeholder im Kontext der kommunalen Wirtschaftsförderung. Diese reicht von den „Kunden“ wie Existenzgründer*innen, Unternehmen und Netzwerken über Kammern und Verbänden bis hin zu Hochschulen, Verwaltung und Politik (Vogelgesang und Stember 2020, S. 163).
In der Forschung zur kommunalen Wirtschaftsförderung wird die NTE bislang nicht als Aufgabenfeld der Wirtschaftsförderung thematisiert. Aktuelle Studien im deutschsprachigen Raum verdeutlichen dies (u. a. Wagner-Endres 2020; Stember et al. 2020; Terstriep und Rabadjieva 2021). Dabei wird in Untersuchungen, die aus der Perspektive der NTE erfolgen, die kommunale Wirtschaftsförderung als relevante und unterstützende Organisation identifiziert (u. a. Krüger und Schmid 2015b; Franz 2020).

Methodisches Vorgehen

In der Schnittmenge zwischen Wirtschaftsförderung und Nachtökonomie ergeben sich damit folgende Fragestellungen:
  • Welche Bedeutung misst die kommunale Wirtschaftsförderung der NTE bei?
  • Inwieweit befasst sie sich mit der NTE?
  • Welche Herausforderungen sind damit verbunden?
  • Welche Strategien und Ansätze gibt es zur Förderung und Entwicklung der NTE im Rahmen der kommunalen Wirtschaftsförderung?
Um diesen Fragestellungen nachzugehen, wurde ein Online-Survey zu den Themen NTE und Wirtschaftsförderung entwickelt. Dieser wurde an die Geschäftsführungen und Leitungen kommunaler Wirtschaftsförderungen deutscher Städte > 20.000 Einwohnenden (N = 807) versendet. Die Abgrenzung der Einwohnerzahl wurde gewählt, da die Städte einerseits über ein Mindestmaß an Nachtleben verfügen sollten und andererseits eine kommunale Wirtschaftsförderung existieren sollte. 267 Wirtschaftsförderungen nahmen insgesamt an der Online-Befragung teil, hiervon füllten 221 Teilnehmende den Online-Fragebogen vollständig aus. Dieser Datensatz wurde für die Auswertung herangezogen. Somit wurde eine Nettorücklaufquote von 27,4 % (221/807) erreicht.

Bewertung der Nachtökonomie und bisheriges Handeln

Die Ergebnisse der Online-Befragung zeigen, dass die befragten Wirtschaftsförderer*innen das Nachtleben mehrheitlich als wichtigen Standortfaktor bewerten (siehe Abb. 2). So stimmen 53 % der Befragten eher oder vollständig der Aussage zu, dass die abendlichen kulturellen und gastronomischen Angebote einen wichtigen weichen Standortfaktor darstellen. Nur für 24 % der befragten Personen trifft dies eher nicht oder gar nicht zu. Noch deutlicher fällt die Bewertung der befragten kommunalen Wirtschaftsförderungen bei dem Einfluss des nachtökonomischen Angebots auf die Standortwahl von Fachkräften aus. Mit 97 % geben nahezu alle Befragten an, dass die abendlichen und nächtlichen Angebote einen Einfluss auf die Standortwahl von Fachkräften haben. Von den 97 % entfallen 75 % der Angaben auf einen sehr starken bis starken Einfluss bei der Standortwahl der Fachkräfte. Dies zeigt, dass die Befragten die Bedeutung der NTE deutlich höher bewerten, wenn dieser eine konkrete Funktion zugeschrieben wird.
Ein anderes Bild präsentiert sich bei der Etablierung des Themas Nachtökonomie als Aufgabenfeld in der eigenen kommunalen Wirtschaftsförderung (siehe Abb. 3). Auf die Frage, ob sich die eigene Wirtschaftsförderung bereits im Bereich der NTE engagiert, antworten lediglich 39 % der Befragten, dass das Thema bereits Bestandteil der eigenen Arbeit ist. Für lediglich 9 % der kommunalen Wirtschaftsförderer*innen ist die NTE ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit. Für 42 % ist die NTE nach eigener Einschätzung aktuell und auch zukünftig kein Arbeitsfeld.
Werden die beiden vorgenannten Fragestellungen zusammen ausgewertet, zeigt sich sehr eindrucksvoll der Widerspruch zwischen der Bewertung der NTE als wichtigen Standortfaktoren einerseits und dem Engagement der Wirtschaftsförderungen im Bereich der NTE. Insbesondere die Wirtschaftsförderer*innen, die sich nicht im Rahmen der NTE engagieren und dies auch nicht planen, bewerten die NTE mehrheitlich als wichtigen Standortfaktor. Die nachfolgende Heatmap (siehe Abb. 4) verdeutlicht die unterschiedlichen Bewertungen der Wirtschaftsförderungen zur NTE und ihr Handeln.
Aus geographischer Perspektive besonders interessant sind die jeweiligen Antworten im Verhältnis zur Stadtgröße (vgl. Abb. 5).
Demnach wird in den kleineren Städten unter 200.000 Einwohnenden von etwa ¼ der Befragten die eigene Ausstattung der Stadt mit abendlichen und nächtlichen Angeboten im Kontext der NTE nicht als wichtiger weicher Standortfaktor bewertet. Sehr allgemein lässt sich der Rückschluss ziehen, dass mit zunehmender Stadtgröße und zunehmendem nachtökonomischen Angebot die Relevanz des Themas für die eigene Stadt höher bewertet wird.
Als ein erstes Zwischenfazit kann festgehalten werden, dass das Thema Nachtökonomie von den befragten kommunalen Wirtschaftsförderungen mehrheitlich als wichtig angesehen wird. Allerdings engagieren sich nur 39 % der befragten Wirtschaftsförderer*innen aktuell in diesem Themenbereich. Die Größe der Stadt hat einen Einfluss auf die Bewertung der Bedeutung der NTE als Standortfaktor.

Herausforderungen

Doch was sind die Gründe, warum sich die kommunalen Wirtschaftsförderungen nicht bereits mit dem Thema in der Praxis befassen? Aus der Sicht der Befragten sind es in allererster Linie fehlende personelle (32 %) und finanzielle Ausstattungen (23 %) der kommunalen Wirtschaftsförderungen. Als dritter Punkt folgt die Begründung, dass nachtökonomische Belange bereits durch andere kommunale Stellen bearbeitet werden (19 %). Erst danach wird ein unzureichendes NTE-Angebot genannt (14 %). Hier zeigt sich die Verbindung zu dem in Abb. 2 dargestellten Anteil von 24 % der befragten Wirtschaftsförderer*innen, die das abendliche und nächtliche kulturelle sowie gastronomische Angebot in ihrer Stadt nicht als weichen Standortfaktoren bewerten.
Als eine weitere Herausforderung nennen die kommunalen Wirtschaftsförderungen die Vielzahl an nachtökonomischen Akteur*innen, die sich je nach Stadt in ihrer Zusammensetzung unterscheiden. Fasst man die Nennungen der involvierten Akteur*innen zusammen, so sind dies: weitere städtische Stellen, die Betreiber*innen der nächtlichen Angebote, deren Nutzer*innen, die Anwohnenden sowie weitere Vereine und Verbände. Dies verdeutlicht einerseits die starke Kontextabhängigkeit und die Bedeutung der lokalen Strukturen. Andererseits deuten die Vielzahl an Stakeholdern und die unterschiedlichen Interessen auf die Anforderungen an Kommunikation und Vernetzung der Akteur*innen hin.
Zusammenfassen lässt sich, dass die Herausforderungen im Umgang mit der Nachtökonomie auf unterschiedlichen Ebenen verortet sind. Hierzu zählen:
a.
die personelle und finanzielle Ausstattung der kommunalen Wirtschaftsförderung und die sich daraus ergebenden Restriktionen.
 
b.
die Vielzahl der involvierten Akteur*innen und deren unterschiedliche Bedürfnisse.
 
c.
die starke Kontextabhängigkeit sowie die unterschiedlichen lokalen Gegebenheiten, die die NTE prägen und Einfluss auf ihre Bedeutung haben.
 

Möglichkeiten zur Förderung des Nachtlebens im Rahmen der kommunalen Wirtschaftsförderung

Von den befragten kommunalen Wirtschaftsförderer*innen wurden unterschiedliche Ansatzpunkte zur Förderung der NTE genannt. Anknüpfend an die zuvor dargestellten Herausforderungen lassen sich diese wie folgt clustern:
a.
Um den begrenzten Ressourcen der kommunalen Wirtschaftsförderung Rechnung zu tragen, können die bestehenden Angebote für die Akteur*innen der NTE explizit geöffnet und diese beworben werden. Hierzu zählt u. a.:
  • die bestehenden Informations- und Beratungsangebote, z. B. Gründungsberatungen oder Informationen zu Fördermitteln bekannter zu machen.
  • die örtlichen Kenntnisse zu Leerständen und verfügbaren Immobilien für neue Konzepte zu nutzen.
  • die Kompetenzen des Standortmarketings in die Vermarktung der NTE einzubringen.
 
Stehen darüber hinaus Ressourcen im Bereich der kommunalen Wirtschaftsförderung zur Verfügung, können weitere Maßnahmen umgesetzt werden:
b.
Um der Vielzahl an Akteur*innen und deren unterschiedlichen Interessen zu begegnen, können z. B. folgende Maßnahmen ergriffen werden:
  • Mit der Initiierung von Austauschformaten oder netzwerkähnlichen Strukturen werden die Akteur*innen der NTE sichtbar und schaffen sich eine Lobby.
  • Formate des Dialogs und der Mediation tragen dazu bei, unterschiedliche Interessen und Standpunkte zu kommunizieren und zwischen diesen zu vermitteln.
  • Durch die Schaffung einer zentralen Anlaufstelle für die Stakeholder der NTE wird die Kommunikation und der Austausch erleichtert.
 
c.
Um den jeweiligen Kontexten und Bedürfnissen der Städte Rechnung zu tragen, sind folgende Aspekte von Bedeutung:
  • Die lokalen Strukturen und Akteursgruppen sollten identifiziert werden.
  • Der Austausch mit den lokalen Stakeholdern der NTE zu deren Interessen und Bedarfen sollte gesucht werden.
  • Mit der gemeinsamen Erarbeitung eines Entwicklungskonzepts für die Nachtökonomie kann die Basis für eine strategische und langfristige Förderung der NTE geschaffen werden.
 
Die entwickelten Handlungsansätze verdeutlichen die Möglichkeiten der Wirtschaftsförderung. Allerdings ist die kommunale Wirtschaftsförderung im Umfeld der NTE nur eine Akteurin von vielen, sodass eine Abstimmung mit den weiteren Stakeholdern der Nachtökonomie sinnvoll ist. Durch die starke Kontextabhängigkeit der NTE müssen die einzelnen Maßnahmen zudem auf die jeweiligen Gegebenheiten der Städte angepasst und überprüft werden.

Fazit

Die Bedeutung des Nachtlebens wird zwar von einer Mehrheit der befragten Wirtschaftsförderungen wahrgenommen, aber nur 39 % der befragten Wirtschaftsförderungen befassen sich thematisch mit der NTE. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass es unterschiedliche Ansatzpunkte zur Förderung nächtlicher Ökonomien im Rahmen der kommunalen Wirtschaftsförderung gibt, die auf die jeweiligen Gegebenheiten abgestimmt werden müssen. Existierende Angebote können den Stakeholdern der NTE expliziter kommuniziert und offeriert werden. Darüber hinaus können weitere Angebote der Vernetzung, Mediation oder eine Stelle als zentrale Ansprechperson geschaffen werden. Insbesondere bestehende Instrumente der Wirtschaftsförderungen können bei der dargestellten Ressourcen-Knappheit für eine einfach umsetzbare Förderung der NTE genutzt werden. Oftmals sind der Wirtschaftsförderung die Akteur*innen der NTE aus anderen Kontexten bekannt, was die Ansprache und Vernetzung erleichtert.
Der im deutschsprachigen Raum noch junge Forschungszweig der NTE bietet vielfältige Möglichkeiten, die kommunale Wirtschaftsförderung stärker in den Blick zu nehmen und weitere Implikationen für die Praxis der Wirtschaftsförderung abzuleiten.
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Literatur
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Metadaten
Titel
Nachtökonomie als Themenfeld der kommunalen Wirtschaftsförderung – Status quo, Herausforderungen und Förderansätze
verfasst von
Jens Konermann, M.Sc. Wirtschaftsgeographie
Publikationsdatum
01.12.2022
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Standort / Ausgabe 2/2023
Print ISSN: 0174-3635
Elektronische ISSN: 1432-220X
DOI
https://doi.org/10.1007/s00548-022-00816-z