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27.05.2016 | Nachwachsende Baustoffe | Schwerpunkt | Online-Artikel

Nachhaltiger Hausbau aus Recyclingpapier

verfasst von: Christoph Berger

1:30 Min. Lesedauer

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Ein Schweizer Unternehmen hat ein Bausystem entwickelt, das auf Beton, Kies und Sand verzichtet. Stattdessen kommt Recyclingpapier mit einer hauchdünnen Schicht aus Zement zum Einsatz.

Der Kern des von der Schweizer Ecocell AG entwickelten Bausystems ist eine Wabenstruktur, die zu 100 Prozent aus Recyclingpapier besteht. Ummantelt ist sie von einer hauchdünnen Schicht aus Zement. Diese unterstützt die Belastbarkeit und sorgt für den Brandschutz. Die von den Entwicklern benannte Ecocell Betonwabe erhält schließlich noch eine Beplankung aus Holz, sodass eine Art Sandwich entsteht. Für die Erfindung wurde den Schweizern der Vorabpreis des GreenTec Awards in der Kategorie "Bauen und Wohnen" überreicht.

Bei biologischen Faltkonstruktionen gibt es keine starren Zwangsführungen. Aus der Elastizität der Strukturen ergeben sich für ortsgebundene Organismen Möglichkeiten der Anpassung an tatsächlich auftretende Belastungen, für sich bewegende Organismen Möglichkeiten der Anpassung an mehrere Funktionen. (aus dem Kapitel "Bau, Architektur und Bionik" des Springer-Fachbuchs "Bau-Bionik")

Ein schnell zu errichtendes Baukastensystem

Die fertigen Wandelemente werden im Nut- und Federverfahren nach dem Baukasten-Prinzip zusammengesteckt. Häuser und Trennwände entstehen somit nach dem Baukastenprinzip in Trockenbauweise. Später kann das System auf Wunsch wieder leicht auseinandergenommen werden. Durch den Verbund mit Holz ist es zudem gelungen, eine statisch belastbare Isolation und zugleich tragende Hauswand herzustellen. Die röhrenartigen, dicht gepackten Kammern erlauben extrem hohe Belastungen von bis zu 240 Tonnen pro Quadratmeter. Außerdem ist das System nicht nur feuerfest, sondern auch wasserresistent. Ein weiterer Vorteil ist seine Leichtigkeit. Ecocell gibt für den Kubikmeter 230 Kilogramm an.

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Da die Häuser erdbebensicher sicher, lassen sich die Bausätze gut in Containern verschicken und für die Katastrophenhilfe in anderen Ländern einsetzen. Hierzulande könnte das System unter anderem zum Hausbau für Flüchtlingsunterkünfte dienen. Das erste Haus nach dem Prinzip wurde im Dezember 2015 in St. Margrethen in der Ostschweiz innerhalb von vier Tagen aufgerichtet.

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