Im Rahmen eines vom BMBF geförderten Konsortialprojektes werden Nanomaterialien und neuartige Werkstoffe hinsichtlich ihres Risikos für Umwelt und Gesundheit durchleuchtet.
Das Risiko von Nano- und anderen neuartigen Materialien ist nur zum Teil bekannt. Deshalb wurde jetzt am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Verbundprojekt InnoMat.Life mit einer dreijährigen Laufzeit eröffnet. Darin kooperieren Partner aus Behörden, Wissenschaft und Industrie, um Kriterien für eine effiziente Bewertung der Gesundheits- und Umweltrisiken neuartiger (Nano-)Materialien entlang ihres gesamten Lebenszyklus zu erarbeiten. Im Zentrum der Untersuchungen stehen neben Nanomaterialien auch Materialien für neuartige Fertigungsverfahren wie den 3D-Druck. "Bisher wurden (Nano-)Materialien in der Sicherheitsforschung vor allem einzeln und außerhalb ihres Verwendungszwecks betrachtet. Das reicht aber nicht aus, da sie in den daraus gefertigten Produkten in vielfältiger Form und in der Regel kombiniert mit anderen Materialien auftreten" sagt der Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), Professor Dr. Dr. Andreas Hensel.
Die Sicherheitsforschung konzentrierte sich bislang vor allem auf Nanomaterialien der ersten Generation, d. h. überwiegend runde Partikel aus reinen Substanzen kleiner als 100 nm. Untersucht wurden nach Angaben des BfR zum Beispiel Silber, Titan- oder Zinkoxid. Neuartigere Nanomaterialien wie Kohlenstoffnanoröhrchen und Graphen, wurden bisher nur exemplarisch untersucht. In der Praxis kämen aber inzwischen weit mehr Materialien zum Einsatz. Häufig würden Hybridmaterialien eingesetzt, die aus zwei oder mehr Substanzen bestehen. Nanopartikel könnten zudem viele unterschiedliche Geometrien aufweisen. Viele der industriell verwendeten Werkstoffe enthielten verschiedene Partikel mit breiter Größenverteilung, von Nanometern bis zu Mikrometern. Auch lägen vielen industriellen Anwendungen Materialsysteme zugrunde, die ihre Struktur bei der Herstellung oder Anwendung veränderten. Beispiel hierfür sei die additive Fertigung von Produkten mit 3D-Druckern.