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Natur als Kapital: Evolution oder Revolution?

Unternehmerische Steuerung als zentrales Transformationselement unserer Ökonomie

  • 2025
  • Buch
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Über dieses Buch

Inwiefern ist es möglich, Natur nicht als Risiko- und Kostenfaktor, sondern als zentrales Kapital für Unternehmenserfolg zu sehen? Auf diese Frage sollten Entscheidungsträger im 21. Jahrhundert eine Antwort haben. Dieses Buch verbindet die Analyse der wachsenden Entkopplung von Wirtschaft und Ökosystemen mit praxisnahen Instrumenten zur Integration von Natur in die strategische Unternehmenssteuerung. Es zeigt, wie ein stärkerer Fokus auf Natur zur Zukunftsfähigkeit beiträgt und liefert konkrete Ansätze, um ökologische Komplexität unternehmerisch nutzbar zu machen.

Der Inhalt

• Historische Pfadabhängigkeiten prägen heutiges Wirtschaften
• Geo-ökologie und Anthropozän als Analysehorizont
• Naturkapital messbar machen mit SEEA, NCAVES und AESA
• Naturmärkte für CO₂- und Biodiversitäts-Credits nutzen
• Unternehmenssteuerung transformieren – neue Managementlogiken

„Ein fundierter und praxisnaher Beitrag zu einer der entscheidenden Debatten unserer Zeit.“ Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes

„Ein Weckruf mit wegweisenden Perspektiven. Wirksame Hebel stehen bereit.” Prof. Dr. Klement Tockner, Generaldirektor Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung

„Ein wichtiger Appell für eine Wirtschaft, die systemische Abhängigkeiten anerkennt und integriert.“ Dr. Simon Berkler, Co-Founder The Dive

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Zur Historie: Wie konnte es so weit kommen? Treiber der nicht nachhaltigen Veränderungen
Zusammenfassung
Zu Beginn des Buches werden die ideengeschichtlichen, ökonomischen und strukturellen Ursachen der zunehmenden Entkopplung zwischen Natur und Wirtschaft analysiert. Ziel ist es, den historischen und theoretischen Grundstein für das Verständnis jener Prozesse zu legen, die unser heutiges Verhältnis zur natürlichen Umwelt prägen. Damit bildet das erste Kapitel die Grundlagen für das gesamte Buch. Es soll einordnen und eine Skizze sein. Eine Skizze dessen, wie es so weit kommen konnte, dass die Menschheit die Natur scheinbar vergessen hat. Dabei gilt zu Beginn zu berücksichtigen, dass im 1. Kapitel bereits viele grundlegende Aspekte angesprochen werden, die dann in den folgenden Kap. 2 und 3 wieder aufgenommen und weiter ausgearbeitet werden.
Markus Hans-Peter Müller, Anna Katharina Meyer
2. Warum naturwissenschaftliche Grundlagen unser Denken begründen sollten: Geoökologie, das Anthropozän und ihre Relevanz für Unternehmen
Zusammenfassung
Während Kap. 1 zeigt, wie sich die Trennung zwischen Mensch und Natur historisch und strukturell herausgebildet hat, richtet dieses Kapitel den Blick auf deren Folgen, nämlich wie diese Entkopplung unser Verhältnis zur Natur, ökologisch, systemisch und ethisch verändert.
Markus Hans-Peter Müller, Anna Katharina Meyer
3. Wiederentdeckung der Natur für Unternehmen: Wie beziehen Unternehmen naturbezogene Informationen ein?
Zusammenfassung
Die ersten beiden Kapitel machen die Notwendigkeit deutlich, im sozioökonomischen Kontext Natur als Kapital zu verstehen und zu definieren. Ein solches Verständnis der Natur als Kapital ist für die Entwicklung nachhaltiger Wirtschaftspraktiken und den Schutz der unschätzbar wertvollen Ökosysteme unseres Planeten von entscheidender Bedeutung. Der Diskurs um das Konzept Natur als Kapital deutet auf eine wachsende Anerkennung der Notwendigkeit hin, ökologische Überlegungen und den Wert der biologischen Vielfalt in wirtschaftliche Kennzahlen und Richtlinien zu integrieren und menschliche Aktivitäten mit der Nachhaltigkeit natürlicher Systeme in Einklang zu bringen.
Markus Hans-Peter Müller, Anna Katharina Meyer
4. Naturmärkte: Schlüsselinstrument einer zukunftsfähigen Unternehmenspraxis
Zusammenfassung
Die vorangegangenen Kapitel dieses Buches haben Schritt für Schritt dargelegt, wie das ökonomische Denken in Bezug auf die Rolle der Natur in Unternehmensprozessen erweitert werden muss, um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden. Ausgangspunkt war die Auseinandersetzung mit grundlegenden ökonomischen Größen wie dem BIP und komparativen Kostenvorteilen sowie die Analyse globaler Wertschöpfungsketten. Darauf aufbauend wurde das Konzept des Naturkapitals näher beleuchtet und die Unterscheidung zum Begriff Natur als Kapital, d. h. kritisch-normative Auseinandersetzung mit der ökonomischen Sicht auf Natur, klargezogen.
Markus Hans-Peter Müller, Anna Katharina Meyer
5. Entscheidungsfindung und Steuerung in Unternehmen – Mehr als nur KPIs
Zusammenfassung
Unternehmen stehen in einem wechselseitigen Verhältnis zur Natur. Einerseits sind sie Mitverursacher des Verlusts biologischer Vielfalt, etwa durch Ressourcenextraktion, Landnutzung und Emissionen. Andererseits sind sie selbst in hohem Maße auf funktionierende Ökosysteme angewiesen, etwa bei der Versorgung mit Rohstoffen, der Stabilität von Lieferketten oder dem Schutz vor Umweltrisiken. Diese Abhängigkeit von natürlichen Systemen macht deutlich, dass ökologische Faktoren nicht länger als externe Effekte behandelt werden können, sondern als ein integraler Bestandteil unternehmerischer Entscheidungsprozesse betrachtet und behandelt werden müssen.
Markus Hans-Peter Müller, Anna Katharina Meyer
6. Natur als Kapital: Neue Vermögenswerte, systemisches Denken und der duale Steuerungsansatz
Zusammenfassung
Die bisherigen Überlegungen machen deutlich, dass die traditionelle Trennung von Natur und Wirtschaft ein folgenschweres Missverständnis darstellt, das bis heute die Strukturen ökonomischen Handelns prägt. Die Reduktion der Natur auf eine passive Ressource, bereitgestellt in scheinbar unbegrenzter Menge, verkennt die fundamentale Einbettung aller ökonomischen Prozesse in biophysikalische Systeme. Wirtschaft und Gesellschaft sind nicht autonom, sondern bestehen als Subsysteme innerhalb planetarer Lebensgrundlagen. Diese Einsicht erfordert eine radikale Neubewertung des ökonomischen Denkens.
Markus Hans-Peter Müller, Anna Katharina Meyer
7. Natur zwischen Macht und Wandel: Erweiterte Reflexionen jenseits ökonomischer Modelle
Zusammenfassung
Bevor wir einen Ausblick geben, möchten wir noch einen Schritt weitergehen und zusätzliche Themenfelder beleuchten. Dieses Kapitel soll somit eine multiperspektivische Auseinandersetzung mit alternativen Sichtweisen auf das Verhältnis von Natur, Wirtschaft und Gesellschaft eröffnen. Es integriert kritische, indigene, ästhetische, postkoloniale und wachstumskritische Perspektiven und erweitert damit bewusst den analytischen Horizont über ökonomische Modelle hinaus.
Markus Hans-Peter Müller, Anna Katharina Meyer
8. Fazit: Ein notwendiger Paradigmenwechsel
Zusammenfassung
Die in diesem Buch entwickelten Perspektiven kulminieren in einer fundamentalen Einsicht. Die ökologischen, sozialen und ökonomischen Krisen unserer Zeit lassen sich nicht mit jenen Denk- und Handlungsmustern bewältigen, die sie hervorgebracht haben. Es bedarf eines tiefgreifenden Wandels, eines Paradigmenwechsels, der unser Selbstverständnis ebenso betrifft wie die Art, wie wir wirtschaften, entscheiden und Verantwortung übernehmen. Die Vorstellung, dass Natur lediglich Ressource oder externes Beiwerk wirtschaftlicher Prozesse sei, ist nicht nur überholt, sondern gefährlich. Wenn wir Natur ernsthaft als Grundlage unseres Wohlstands begreifen, dann müssen wir auch unsere Vorstellungen von Kapital, Wachstum und Wert grundsätzlich hinterfragen.
Markus Hans-Peter Müller, Anna Katharina Meyer
Backmatter
Titel
Natur als Kapital: Evolution oder Revolution?
Verfasst von
Markus Hans-Peter Müller
Anna Katharina Meyer
Copyright-Jahr
2025
Electronic ISBN
978-3-658-49415-5
Print ISBN
978-3-658-49414-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-49415-5

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