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11.02.2016 | Naturwissenschaftlich-technische Anwendungen | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wenn die Computermaus die Gefühlslage erkennt

verfasst von: Andreas Burkert

2 Min. Lesedauer

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Gefühle entscheiden über den Erfolg von Online-Geschäften. Und die lassen sich künftig anhand der Mausbewegung erkennen. Dass sich damit auch Betrüger entlarven lassen, ist ein willkommener Nebeneffekt.

Lauter, stakkatoähnliches Anschlagen der Computertastatur verrät über den Nutzer, dass er entweder gestresst ist oder aber in Gedanken versunken. Erst im persönlichen Gespräch klärt sich der Sachverhalt aus. Nun aber lässt sich die Gefühlslage eines Internetznutzers an der Art und Geschwindigkeit seiner Mausbewegungen ablesen. Das wollen soeben fünf Forscher aus Liechtenstein, USA, Hongkong und Deutschland herausgefunden haben. Die Erklärung liefert Ass. Prof. Markus Weinmann vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Liechtenstein:„Ein entspannter Computernutzer bewegt die Maus rasch in geraden Linien oder leicht gekrümmten Kurven. Je frustrierter oder negativer gestimmt er ist, umso langsamer, aber auch eckiger und länger fallen die Mausbewegungen aus.“

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Herausgefunden haben die Wissenschaftler dies durch wiederholte Experimente mit unterschiedlichen Vergleichsgruppen. So wurde zum Beispiel in einem der Experimente ein Teil der Probanden vorab durch unlösbare Aufgaben frustriert, um anschliessend den eigentlichen Test zu absolvieren, bei dem die Mausbewegungen gemessen wurden. Diese wurden dann mit den Bewegungen der Teilnehmergruppe verglichen, die den Test ohne vorherige Verärgerung lösen konnten. Weinmann erklärt: „Wir konnten mit 82 Prozent Sicherheit anhand der Mausbewegungen erkennen, ob die Probanden negative Emotionen hatten.“. Eine Erkenntnis, die für den Internethandel von großer Bedeutung sein kann.

Onlineshopping-Plattformen verdienen nur an gutgelaunten Kunden

Vor allem die Betreiber von Onlineshopping-Plattformen werden vom Wissen um die Stimmungslage ihrer Kunden profitieren. Denn ein unzufriedener Besucher wird wahrscheinlich nicht wiederkommen, um einen Einkauf zu tätigen. Durch den Einbau eines Plug-ins auf ihrer Website können die Website-Betreiber negativ gestimmte Besucher anhand ihrer Maus-Bewegungen rasch identifizieren und gegensteuern – sei es durch ein Weiterleiten an den Kundenservice oder das Versenden einer automatisch generierten Entschuldigung. Aber auch für Versicherungsunternehmen kann das Entschlüsseln der Stimmung ihrer Website-Besucher von grossem Wert sein, glaubt Weinmann: „Es lassen sich dadurch Verdachtsfälle für einen möglichen Versicherungsbetrug erkennen, die so gezielt überprüft werden können.“

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