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2002 | Buch

Neue Entwicklungen in der Wirtschaftswissenschaft

herausgegeben von: Prof. Dr. Klaus F. Zimmermann

Verlag: Physica-Verlag HD

Buchreihe : Studies in Contemporary Economics

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Über dieses Buch

Das Buch befaßt sich mit neueren Entwicklungen in den Wirtschaftswissenschaften und gibt einen Überblick über die in den letzten Jahren erzielten Forschungsergebnisse und neue zentrale Forschungsthemen. Folgende Themenbereiche werden behandelt: Geldtheorie, Geldpolitik und Finanzmärkte; Finanzwissenschaft; Arbeitsökonomie; Institutionen und Transformation; Wettbewerb und Regulierung; Netzwerkökonomie; Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung; Personelle Einkommensverteilung; Spieltheorie und experimentelle Ökonomie. Im Mittelpunkt der Analysen steht die Bewertung der Relevanz der erzielten Ergebnisse für die wirtschaftspolitische Beratung. Das Buch richtet sich nicht nur an Spezialisten der einzelnen Fachgebiete, sondern wendet sich durch seine allgemeinverständliche Darstellung auch an einen breiteren Leserkreis aus Politik und Wirtschaft.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Geldtheorie, Geldpolitik und Finanzmärkte
Zusammenfassung
Bis zur Mitte der 70er Jahre war die monetäre Makroökonomik ein wenig kontroverser Teil der ökonomischen Analyse. Die verwendeten Ansätze zur Erklärung der Transmission geldpolitischer Impulse beruhten auf dem keynesianisch geprägten IS-LM Modell, welches um eine Angebotsseite mit rigiden Preisen und Löhnen erweitert wurde, und der Phillips-Kurve. Monetäre Ökonomen benutzten empirische makroökonomische Modelle mit Hunderten von Gleichungen um Konjunkturschwankungen vorherzusagen und kontrazyklische Wirtschaftspolitiken zur Feinsteuerung der Volkswirtschaft auf hohem Beschäftigungsniveau bei geringer Inflation zu entwickeln. Ökonomen, die dieser Entwicklung kritisch gegenüber standen, betonten die Bedeutung von Wertpapiermärkten und Portfolioanpassungen und verwiesen auf die empirische Stabilität von einfachen langfristigen Beziehungen wie der Quantitätsgleichung. Trotzdem gingen sie nicht wesentlich über den grundlegenden Rahmen zur Analyse von Makrophänomenen hinaus.
Jürgen von Hagen, Bernd Hayo, Ingo Fender
2. Finanzwissenschaft
Zusammenfassung
Die Finanzwissenschaft als Teildisziplin der Volkswirtschaftslehre, die sich mit den wirtschaftlichen Aktivitäten des Staates auseinander setzt, ist in ihren verschiedenen Forschungsrichtungen kaum noch zu überblicken. Theoretische und methodische Bezüge bestehen zu zahlreichen anderen Bereichen der Volkswirtschaftslehre, aber auch zu den übrigen Sozialwissenschaften sowie zur Rechtswissenschaft. Die positive Analyse der Wirkungen staatlichen Handelns ist zumeist eng verbunden mit der Ableitung von normativen Aussagen für die Wirtschaftsund Finanzpolitik.
Stefan Bach, Wolfgang Wiegard
3. Arbeitsökonomie
Zusammenfassung
Die gegenwärtige Entwicklung der Arbeitsökonomie ist gekennzeichnet durch die Bereitstellung einer Fülle von theoretischen Ansätzen und Modellen. Der empirischen Forschung insbesondere in Europa ist es allerdings noch nicht gelungen, durch eine kritische Evaluation des Forschungsstandes über Länder und Analysemethoden hinweg die wirtschaftspolitisch relevanten Erklärungsansätze zu selektieren. Sicherlich ist die heutige Arbeitslosigkeit in Europa ein besonderes schwieriges Problem, dennoch ist die Ratlosigkeit und der mangelnde Erfolg politischer Maßnahmen auch in diesem strukturellen empirischen Defizit begründet. Dieses Defizit selbst ist auch eine Folge der mangelnden Verfügbarkeit oder des fehlenden Datenzugangs für die Forschung.
Klaus F. Zimmermann, Gert G. Wagner
4. Institutionen und Transformation — Mögliche Politikimplikationen der Neuen Institutionenökonomik
Zusammenfassung
Vertreter der verschiedenen Forschungszweige innerhalb der Neuen Institutionenökonomik teilen eine zentrale Annahme: Institutions matter. Diese zentrale Annahme wird nicht nur von Vertretern der Transaktionskostenökonomik, der Ökonomik der Eigentumsrechte sowie der Prinzipal Agent-Theorie geteilt, sondern auch von Vertretern der ökonomischen Theorie der Politik sowie der Konstitutionenökonomik.
Hella Engerer, Stefan Voigt
5. Wettbewerbspolitik und Regulierung — Die Sichtweise der Neuen Institutionenökonomik
Zusammenfassung
In vielen Industrien, so z.B. in den liberalisierten Netzwerkindustrien gewinnen Mischformen von Governance-Strukturen zwischen den Polen Markt und Hierarchie an Bedeutung. Diese Strukturen reflektieren die Komplexität der vertikalen und horizontalen Koordinierungsprobleme, die diesen Sektoren eigen sind. Wettbewerbspolitik und Regulierung müssen diesen Entwicklungen Rechnung tragen. Ziel dieses Beitrags ist es, neue Entwicklungslinien in der Wettbewerbspolitik und Regulierung aus Sicht der Neuen Institutionenökonomik (NIÖ) nachzuzeichnen und mögliche Konsequenzen für die praktische Wirtschaftspolitik und die wirtschaftspolitische Beratung zu diskutieren.
Frank Bickenbach, Lars Kumkar, Rüdiger Soltwedel
6. Netzwerkökonomie
Zusammenfassung
Diese Frage wurde von einigen Projektteilnehmern gestellt, als dieses Thema als besonderes Projektmodul vorgeschlagen wurde. Es bestehen immer noch bei vielen Ökonomen in wissenschaftlichen und in staatlichen Institutionen sowie in Unternehmen Vorbehalte, dass dieses Gebiet der Wirtschaftsforschung nicht wichtig genug sei, um ihm eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Andererseits ist die Zahl der wissenschaftlichen Aufsätze und Konferenzen, die den Begriff Netzwerkökonomie als Titel wählen, um Themen zu behandeln, die aktuelle Phänomene der Wirtschaftsorganisation und physischer Netzwerke betreffen, während der 1990er Jahre deutlich gestiegen. So fmanziert z.B. die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bereits seit 1997 einen interdisziplinären Sonderforschungsbereich mit dem Namen, Netzwerke als ein Wettbewerbsfaktor,3 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Des Weiteren hat das rasche Wachstum des Internets und die dramatischen Veränderungen bei der Deregulierung und Reregulierung von Netzwerkindustrien, die in den meisten Ländern unter einer erheblichen Kontrolle von Regierungsinstitutionen standen oder sogar als Staatsbetriebe geführt wurden, eine Debatte entfacht, die sich auf mehr praktische und angewandte politische Fragen nach der Gestaltung von ökonomischen Netzwerken konzentrierte. Ziel ist dabei immer, wohlfahrtssteigernde Effizienzgewinne durch eine Privatisierung dieser Netzwerke zu erzielen und damit die Infrastrukturkosten für die gesamte Wirtschaft zu senken. Hier erwartet man sich positive Wachstumsimpulse.
Georg Erber, Harald Hagemann
7. Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung
Zusammenfassung
In den letzten zwanzig Jahren hat sich die Wettbewerbssituation auf den internationalen Märkten erheblich verändert. Die bislang großen drei Volkswirtschaften des Welthandels (USA, Japan, EU) sehen sich einer wachsenden Konkurrenz aus verschiedenen Regionen der Erde gegenüber. Die Güter-, Arbeits- und insbesondere die Kapitalmärkte sind im Rahmen der Globalisierung durch eine zunehmende Integration gekennzeichnet. Die traditionellen Industriesektoren sind nicht länger Garanten fir einen dauerhaften, arbeitsplatzschaffenden Wachstumsprozess. Aufgrund der Entwicklungen auf dem Gebiet der Informations- und Kornmunikationstechnologien (IKT) ist die Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland einfacher geworden. Darüber hinaus ist durch den Transformationsprozess in Osteuropa ein großes Arbeitskräftepotential verfügbar geworden.
Georg Erber, Harald Hagemann
8. Die personelle Einkommensverteilung
Zusammenfassung
Anthony B. Atkinson gab 1996 seiner Presidential Address für die Royal Economic Society den Titel „Bringing Income Distribution in from the Cold“. Diese provokante Formulierung sollte die geringe Bedeutung zum Ausdruck bringen, die dem Gebiet der Einkommensverteilung in den Wirtschaftswissenschaften in den letzten Jahrzehnten zukam (Atkinson 1997). Seit wenigen Jahren nimmt jedoch das wissenschaftliche Interesse an der Problematik der personellen Einkommensverteilung aus drei Gründen zu: Der erste Grund kommt aus dem politischen Umfeld: die aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit und des demographischen Wandels größer werdende Belastung der öffentlichen Haushalte erfordert Reformen der Arbeitsmärkte, der Steuersysteme und der sozialen Sicherungssysteme. Diese Reformen haben neben allokativen auch distributive Effekte. Insbesondere in Zeiten niedrigen realen Wirtschaftswachstums, wie in den 90er Jahren, wünschen Politiker sich bessere Informationen über beide Arten von Effekten, um ausgewogene Programme entwerfen zu können. Als zweiter Grund kann die verbesserte Verfiigbarkeit von Daten über individuelle Einkommen betrachtet werden, die die Voraussetzung für detaillierte Analysen der Effekte solcher Reformen auf die personelle Einkommensverteilung darstellt. Drittens ermöglichen bessere Computer und leistungsfähigere Statistik- und Ökonometriesoftware sowie erweiterte Mikro-Simulations-Modelle es den Forschem, mit großen Mengen an Individualdaten zu arbeiten und die Effekte der vorgeschlagenen Reformen zu simulieren.
Richard Hauser, Gert G. Wagner
9. Spieltheorie und experimentelle Ökonomie
Zusammenfassung
Ziel des Kapitels „Spieltheorie und Experimentelle Wirtschaftsforschung“ ist es, Anwendungsmöglichkeiten der spieltheoretischen und der experimentellen Methoden in der wirtschaftspolitischen Beratung im Speziellen und in der wissenschaftlichen Beratung im Allgemeinen aufzuzeigen. Dies erfolgt an ausgewählten Themengebieten, die wir zum einen als dafür geeignet halten und denen wir zum anderen unser Forschungsinteresse widmen. Diese Darstellung ist in keinem Fall umfassend. So wird beispielsweise auf die Diskussion der kooperativen Spieltheorie und deren Anwendungsmöglichkeiten verzichtet. Auch bei den von uns erwähnten Anwendungsgebieten der nicht-kooperativen Theorie werden nicht alle bisher bekannten Problemstellungen angesprochen, was durch die Beschränkung des Umfangs der Arbeit auch nicht möglich ist.
Siegfried K. Berninghaus, Karl-Martin Ehrhart, Annette Kirstein, Stefan Seifert
10. Zusammenfassung und Empfehlungen
Zusammenfassung
„Gegenstand der Untersuchung sind... sowohl Anforderungen und Erwartungen von Politik und Öffentlichkeit an die Wirtschaftswissenschaften zur kurz- und langfristigen Gestaltung wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen und von Wirtschaftspolitik (autonome Forschung und Beratung, Auftragsforschung) als auch Strukturprobleme des Fachs selbst, da hier von einem engen Zusammenhang auszugehen ist.“
Siegfried Berninghaus, Harald Hagemann, Richard Hauser, Rüdiger Soltwedel, Stefan Voigt, Jürgen von Hagen, Gert G. Wagner, Wolfgang Wiegard, Klaus F. Zimmermann
Backmatter
Metadaten
Titel
Neue Entwicklungen in der Wirtschaftswissenschaft
herausgegeben von
Prof. Dr. Klaus F. Zimmermann
Copyright-Jahr
2002
Verlag
Physica-Verlag HD
Electronic ISBN
978-3-662-12571-7
Print ISBN
978-3-7908-1437-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-12571-7