Angesichts der zunehmenden Dynamik auf den Märkten wird Veränderungsfähigkeit zur zentrale Kernkompetenz von Unternehmen. Folgt man neueren Forschungsergebnissen, dann sind diejenigen Unternehmen langfristig erfolgreich, die sich kontinuierlich zu erneuern vermögen. Unter kontinuierlicher Selbsterneuerung verstehen wir einen Wandel zweiter Ordnung der nicht durch einen akuten Handlungsdruck aus dem Umfeld des Unternehmens ausgelöst wird. Dies steht im Widerspruch zu den „klassischen“ Konzepten des Change Managements, die davon ausgehen, dass tiefgreifende Veränderungsprozesse nur dann erfolgreich sein können, wenn ein Handlungsdruck besteht. Ist kontinuierliche Selbsterneuerung damit ein rein theoretischer Typus von Veränderung? Auf der Grundlage eigener Forschungsergebnisse kann der Autor diesen Typus von Veränderung empirisch nachweisen. Ferner zeigen seine Forschungsergebnisse, dass dieser Typus des Wandels nach völlig anderen Regeln und Grundsätzen funktioniert als bislang bekannte Veränderungsprozesse.
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Das Forschungsvorhaben ist am Institut für Soziologie der Universität Erlangen Nürnberg angesiedelt und wird durch die Stiftung Bildung und Forschung finanziell gefördert.
Beim Wandel erster Ordnung bleiben die grundsätzlichen Weltsichten, Orientierungen und Normen einer Organisation unangetastet. Es geht um Verbesserung, Effizienzsteigerung und Perfektionierung des Bestehenden. Wandel zweiter Ordnung bedeutet dagegen eine grundlegende Änderung organisationaler Sinnstrukturen. Es geht dabei nicht um eine Verbesserung des Bestehenden, sondern vielmehr um eine Transformation der Organisation und damit auch deren Identität (Watzlawick 1974, S. 30).
Episodischer Wandel wird zumeist durch externe Veränderungen ausgelöst. Der Veränderungsprozess ist eine zeitlich begrenzte Unterbrechung eines Gleichgewichtszustandes der Organisation.