2. Neue Qualität nichtfinanzieller Berichterstattung bei großen börsennotierten Unternehmen

Der Beitrag untersucht die neue Qualität der nichtfinanziellen Berichterstattung bei großen börsennotierten Unternehmen, die seit 2018 verstärkt in den Fokus gerückt ist. Die gesetzlichen Vorgaben, die seit Ende 2017 in Kraft sind, verpflichten Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten zur jährlichen Veröffentlichung einer nichtfinanziellen Erklärung. Diese Erklärung umfasst sechs zentrale Bestandteile, darunter das Geschäftsmodell, der Umgang mit Menschenrechten und Korruption sowie Arbeitnehmer-, Sozial- und Umweltbelange. Die Analyse zeigt eine große Varianz in der Berichterstattungspraxis, wobei Unternehmen unterschiedliche Ansätze und Schwerpunkte setzen. Ein beachtlicher Teil der Unternehmen nutzt systematische Materialitätsanalysen, um die relevantesten Themen zu identifizieren. Diese Analysen werden oft in Zusammenarbeit mit externen Stakeholdern durchgeführt und in Matrixen visualisiert, die die Perspektiven der Stakeholder und des Unternehmens abbilden. Besonders überzeugend sind diejenigen Berichte, die eine klare Priorisierung der Themen und eine detaillierte Darstellung der verwendeten Methoden bieten. Neben der Materialitätsanalyse werden auch andere Leistungsindikatoren wie der Reputationsindex, der Kundenzufriedenheitsindex und der Mitarbeiterzufriedenheitsindex häufig verwendet. Diese Indikatoren werden auf unterschiedliche Weise ermittelt, wobei der Net Promoter Score (NPS) als einfaches und effektives Verfahren zur Messung der Kundenzufriedenheit zunehmend an Bedeutung gewinnt. Der Beitrag hebt hervor, dass die Berichterstattungspraxis noch Raum für Verbesserungen bietet und einheitliche Standards in naher Zukunft zu erwarten sind. Die detaillierte Analyse der Berichterstattungspraxis und der verwendeten Methoden bietet wertvolle Einblicke in die aktuellen Trends und Herausforderungen der nichtfinanziellen Berichterstattung.