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2015 | OriginalPaper | Buchkapitel

4. Neue Welten: Technik und Innovation

verfasst von : Doris Blutner

Erschienen in: Herrschaft und Technik

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Innovationen, so glaubt man, gibt es überall und allerorten, wenn man der Definition von Braun-Thürmann (Soziologie der Innovation, S. 6, 2005) folgt. Sie lautet: „Als Innovationen werden materielle und symbolische Artefakte bezeichnet, welche Beobachterinnen und Beobachter als neuartig wahrnehmen und als Verbesserung gegenüber dem Bestehenden erleben.“ Diese Definition sollte jeden Innovationsforscher dazu anspornen, das Referenzsystem der von ihm betrachteten Innovation konsequent zu benennen, um einer vergleichenden Analyse von Innovationen nicht nur Raum zu geben, sondern auch, um Missverständnisse zu vermeiden. Meine Befassungen mit Innovationen reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Dieses Jahrhundert steht u. a. für eine Zeit, in der Erfindungen nicht nur im sprichwörtlichen Sinne zu neuen Ufern führten. Es steht ebenso für das Emporschießen von Sternwarten, die sich zu teils kooperierenden, teils in Wettbewerb zueinander stehenden Innovationsstätten und Exzellenzclustern entwickelten und dazu die besten Mathematiker, Physiker und Naturwissenschaftler zum gemeinsamen Entdecken der Welt einluden. Um auch lange zurückliegende Innovationsprozesse, die von frühem Entdeckergeist und unbändigem Umsetzungsstreben erzählen, angemessen zu erfassen, orientiere ich mich an den Innovationsverständnissen von Rammert und Schumpeter. Rammert versteht unter einer Innovation „eine kreative Handlung, in der neue Kombinationen von Methoden und Maschinen situativ geschaffen werden und gleichzeitig alle bisher produzierten Werte, bestens funktionierende Fabrikanlagen wie höchst entwickelte Fähigkeiten der Arbeitskräfte radikal entwertet werden“ (Rammert, Innovation im Netz. Neue Zeiten für technische Innovationen: heterogen verteilt und interaktiv vernetzt, S. 397). Dabei können die Ergebnisse der Durchsetzung einer Kombination neue Produkte, neue Produktionsmethoden, rohstoffbezogene Bezugsquellen, neue Absatzmärkte oder das Erzielen einer neuen Marktstellung sein.

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Fußnoten
1
Rammert knüpft hier an Schumpeters Definition einer Innovation an (Schumpeter 1961, S. 95).
 
2
Stellvertretend dafür steht Herr Köhler, der als Bundespräsident in einem Interview über die Gründe der Beteiligung Deutschlands am Krieg in Afghanistan die Sicherung von Handelswegen zur Gewährleistung von kommerziellen Transporten einschloss. Herr Köhler trat am 31.10. 2010 deshalb zurück.
 
3
Siehe auch Ortmann: Er betrachtet das Auftreten von Kontingenz in Organisationen aus drei Perspektiven: Aus der Beobachterperspektive bedeutet Kontingenz die prinzipielle Offenheit organisationaler Prozesse. Aus der EGO-Perspektive bedeutet Kontingenz die Existenz von Unsicherheitszonen, „die andere für ihn kontrollieren. Mikropolitisches Handeln ist daher auf die Schließung von Kontingenz gerichtet, d. h. darauf, das Ausmaß an Ungewissheit durch die Einschränkung der Autonomie der mikropolitischen Gegenspieler zu reduzieren. Für solche Gegenspieler (Alter) bedeutet Kontingenz […] die Fähigkeit ‚to act otherwise‘.“ (Ortmann 1995, S. 61).
 
4
Ersterscheinung auf Englisch 1989 unter dem Titel „Mintzberg on Management“ bei Free Press.
 
5
Die Lead-User-Methode ist ein Beispiel dafür: „Sie ist primär dazu geeignet, um Unternehmen neue Wege in der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen aufzuzeichnen. Als Ergebnis erbringt sie marktgerechte Ideen für grundlegende Innovationen, die dann mit den traditionellen Methoden zur Entwicklung und Bewertung von Konzepten und Prototypen weiterbearbeitet werden müssen“ (Ebd., S. 70).
 
6
Das Unternehmen „Robert Blutner Web Development“ ist ein Beispiel dafür.
 
7
Die erste englische Auflage erschien 1965 bei Harvard UP unter dem Titel „The logic of collective action“. In dieser Arbeit wird deren Übersetzung (Olson 1985) zitiert.
 
8
Unter Prozesssteuerung wird „die Steuerung und Regelung von technischen Prozessen mithilfe eines Prozessrechners [verstanden], sodass bestimmte Abläufe, Messwerte, Toleranzen etc. eingehalten werden“ (Lackes und Sieperman 2011).
 
9
In diesem Kontext entstand auch die Idee, zwischen Maßnahmen zu unterscheiden, die hinsichtlich des Implementationsprozesses ex ante bzw. ex post eingeleitet werden können. Siehe dazu auch Blutner 2010.
 
Metadaten
Titel
Neue Welten: Technik und Innovation
verfasst von
Doris Blutner
Copyright-Jahr
2015
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-05374-1_4