Neuer virtueller Entwicklungsprozess für intelligente Fahrsysteme

Moderne Fahrsysteme in der Automobilindustrie sind durch eine zunehmende Intelligenz und Vernetzung gekennzeichnet. Diese Entwicklung stellt traditionelle Entwicklungsprozesse vor große Herausforderungen, da die Wechselwirkungen zwischen Software, Elektronikhardware und Mechanik stark zunehmen. Porsche hat darauf reagiert, indem ein neuer Entwicklungsprozess eingeführt wurde, der auf Systems Engineering und Virtualisierung basiert. Dieser Ansatz ermöglicht eine synchrone und ganzheitliche Entwicklung der verschiedenen Komponenten, was die Komplexität besser beherrschbar macht. Der Prozess ist in mehrere Fahrzeugphasen unterteilt, in denen Mechanik, Software und Hardware entwickelt und abgesichert werden. Besonders hervorzuheben ist die agile Entwicklung der Software, die im Vergleich zu Hardware und Mechanik deutlich mehr Iterationen durchläuft. Die Virtualisierung der Entwicklung ermöglicht es, physische Erprobungsträger durch digitale Prototypen zu ersetzen, was die Effizienz und Flexibilität des Entwicklungsprozesses erheblich steigert. Praktische Beispiele, wie die Entwicklung der Antriebseinheit des Porsche Taycan, verdeutlichen die Vorteile dieser Methode. Die Zukunftsvision von Porsche ist es, bis zur letzten Entwicklungsschleife rein virtuell zu entwickeln und physische Erprobungsträger erst nach Fertigstellung der Serienwerkzeuge einzusetzen. Dieser Beitrag bietet somit wertvolle Einblicke in die neuesten Entwicklungen und Innovationen in der Fahrzeugentwicklung.