2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Neuere theoretische Entwicklungen in der Vergleichenden Regierungslehre
verfasst von : Franz Lehner, Ulrich Widmaier
Erschienen in: Vergleichende Regierungslehre
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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In den letzten Jahren entstand eine ganze Reihe von theoretischen Ansätzen, die vor allem auf der Kritik am Institutionalismus einerseits und dem so genannten „rational choice“-Paradigma andererseits basieren. Gemeinsam ist diesen Ansätzen die Betonung der Rolle von individuellen und kollektiven Akteuren bei der Formulierung, Fixierung und Implementierung von Politik. Dabei gehen sie im Gegensatz zum „rational choice“-Ansatz von einem komplexeren Verhaltensmodell aus, das dem Informationsstand, den Handlungsorientierungen, den Fähigkeiten, aber auch den Wertüberzeugungen und darauf aufbauenden so genannten Weltbildern eine zentrale Bedeutung zumisst. Konträr zum Institutionalismus relativieren sie die prägende Kraft von Institutionen für politisches Handeln. Politisch-institutionalistische Ansätze unterstellen, dass das Verhalten politischer Akteure wenn nicht ausschließlich, doch sehr weitgehend von der institutionellen Konfiguration bestimmt ist.